Samstag, 1. September 2007

Die China Bilanz oder: verbiete einem Fremden nicht was du dir selbst erlaubst!

© kilona, „Zeitungen“, CC-Lizenz (BY 2.0)
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Unsere Medienlandschaft strotzt vor Begeisterung über die gelungene Chinareise unserer Bundeskanzlerin, na ja mal ehrlich, hätten Sie was anderes erwartet. Um Gotteswillen nur keine Zwischentöne oder gar mal, wenn auch nur ganz kurz, aufzeigen....da war doch was.

Ein Beispiel:

Es ist schon sehr...na ich sage mal merkwürdig, dass unsere gleich geschaltete Presse keine Parallelen sieht zu unserer Situation im Lande, sondern die Eingeborenen als dumm verkauft, weil ja in China noch einiges aufgearbeitet werden muss und unsere Bundeskanzlerin dies auch bekräftigte, nachfragte und forderte usw. usw.

Diese Schreiberlinge waren wohl gerade im Urlaub als in Deutschland sich ähnliche Szenen abspielten wie sie unsere Bundeskanzlerin und natürlich die gleich geschaltete Presse über China kritisieren. Das organisierte und bar jeder Spontanität aufgestellte verhalten der Pekinger Bürger war für eine dümmliche Bemerkung gut genug (Zitat: Pekinger Bürger, die aber so was von zufällig gerade dort standen, wo sie mit dem chinesischen Ministerpräsidenten vorbei spazierte ). Wer erinnert sich nicht an die aufgesetzte und inszenierte, sowie handverlesene Bürger beim Besuch des amerikanischen Präsidenten Herrn Bush.

„ Man sollte nicht um den heißen Brei herum reden“, wird Frau Merkel zitiert. Schade nur das das genau die Damen und Herren Minister den Eingeborenen immer sehr plastisch vorführen. Aber man ist ja im Ausland, da ist zu hause sowieso alles besser.

Frau Merkel sagt also der chinesischen Führung, das 2008 die Welt intensiv nach China blicken wird. Die Meinungs- und Pressefreiheit, die Umweltverschmutzung, die Gegensätze zwischen neureichen Prunk und schreienden Elend, so schreibt man es hier.

Hm.. moment mal; das kommt uns doch bekannt vor:

Meinungsfreiheit! Hier bei uns....pffff, wurde nicht die Presse von einem Geheimdienst ausspioniert? Werden nicht Menschen verachtet, verunglimpft oder verlieren sogar ihre Arbeit, nur weil sie es wagen gegen die politische Korrektheit der Gegenwartsnarren eine andere Meinung zu haben. Es gibt darüber Bücher liebe Süddeutsche, vielleicht mal lesen statt den Griffel zu verbiegen. Bereits im Vorfeld wurden beim G8 Kritiker festgenommen, wurden Provokateure in die Reihen von Demonstranten eingeschleust, Tiefflüge mit Tornados, Panzerspähwagen usw.usw.
Und wie sehen die Gegensätze hier bei uns aus? Kinderarmut in Deutschland, bitte mal hier lesen, oder lesen Sie mal etwas über die Superreichen hier, oder lesen Sie über Rentnerarmut.

Dann kommt das gerne Klischee vom Roboter zu Wort.
Zitat: Schon am Montagmorgen, gleich zu Beginn des Besuchs, lässt sich der Hang zur humorlosen Akkuratesse gut beobachten, den man einer Veranstaltung wie den Olympischen Spielen eigentlich nicht wünscht.....Wie Roboter paradieren die Soldaten auf ihre Plätze. Mitten im Berufsverkehr sind die Straßen rings herum blockiert, der Gast soll freie Fahrt genießen. Als Merkel eintrifft, spielt die Kapelle die Nationalhymnen - auswendig, versteht sich....

Als der smarte Bill Clinton in Deutschland war beim Gipfel und in Köln sein Quartier nahm, hielt sich der Autor auch in der Stadt auf. Man muss den Kölnern heute noch ein Kompliment machen für ihre Besonnenheit, die vielen Verkehrsstaus, und Absperrungen mit Wartezeiten von bis zu 30 Minuten, damit der Präsident freie Fahrt hatte.Was glauben Sie was in Moskau los ist wenn dort der Präsident im Wagen durch die Stadt braust. Heiligendamm ist ja wohl schon vergessen, da hat man das Volk ausgesperrt. Gedient haben anscheinend die wenigsten Schreiberlinge, sonst wüssten sie, dass beim Militär eben Ordnung herrschen muss und man nur dann ein einheitliches gutes Bild nach außen abgibt, wenn alles in gleicher Form und Bewegung funktioniert, das nannte man früher Disziplin und ist sehr wichtig bei hunderten oder tausenden Menschen in einer militärischen Gemeinschaft.
Doch kommt auch mal ein kleiner Lichtblick von Erkenntnis zu Tage wie z.B. hier Zitat:
Vielleicht ist es auch nur der Respekt vor der gewaltigen Aufgabe, die dieser Mann mit einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen zu lösen hat.
Gemeint ist der chinesische Ministerpräsident.

Bei einem Spaziergang mit dem Ministerpräsidenten trifft Frau Merkel auf einen stotternden Computer Spezialisten, bei der Frage ob es einen Betriebsrat gäbe. Denn so sagt uns die Presse, Arbeitsrechte interessieren die Kanzlerin sehr.
Na da hat sie ja hier im Lande volles Programm. Wie zum Beispiel Lohndumping hier oder hier .
Und wie ist das mit: wir können den Arbeitsmarkt für den Osten früher öffnen, den Deutschland braucht qualitative Arbeiter, Ingenieure und Facharbeiter, ich habe hier bereits berichtet.

Als Ausschnitt aus der Presselandschaft sollte dies hier reichen, denn das Beispiel der Süddeutschen lässt sich bei der gleich geschalteten Presse bei den hier nicht genannten Publikationen auch finden.

Dann versteht man auch das hier.

Translation in English here


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