Dienstag, 26. April 2011

Die scheinbaren Angestellten des Volkes und ihre merkwürdigen Statistiken, die sie drehen wie der politische Wind weht

Statistik Professor Gerd Bosbach analysiert die Zahlen mit denen Politik und Industrie tricksen. Seine Spur führt zum Statistischen Bundesamt, denn von dort hat Merkel die Zahl: „40 Prozent der Akademikerinnen hätten keine Kinder.“
Die Gruppe die gezählt wurde ist nicht repräsentativ, es wurden nur sechs deutsche Frauen zwischen 35 und 39 Jahren gefragt. Somit wurden viele Kinder nicht erfasst.
Dazu Professor Bosbach: „Bei den kinderlosen Akademikerinnen wurde halt eine große Gruppe ins Auge gefasst, von denen Teile gar nicht kinderlos waren ...“ Professor Bosbach spricht eher von 25 Prozent als von 40 Prozent. Das sind fünf Prozent mehr als der Durchschnitt. Das war auch schon ohne Elterngeld so. Nochmal Professor Bosbach: „Wenn Politiker nicht mit Zahlen argumentieren würden, in dem Falle würde man merken das sie ihre Meinung äußern. Und das wollen sie vermeiden und argumentieren deshalb mit scheinbar objektiv wirkenden Zahlen. Und das passt auch gut zu dem Spruch `dazu gibt es keine Alternative`, weil die Zahl beweist es ja.“
Zu den Fantasien von Integrationsstatistiken.
Der Innenminister spricht von 10 bis 15 Prozent Integrationsunwilligen Ausländern. Selbiger meint dann auch, es wäre eine Zahl die im Internationalen Vergleich nicht so schlecht ist. Was er nicht zugibt ist, die Zahlen sind nicht zu belegen. Die Zahlen beruhen auf Schätzungen der Ausländerbehörden.
Nun zu den Arbeitslosenzahlen.
Diese Zahlen sind höher als man und monatlich verkündet. Viele Arbeitslose werden nicht mitgezählt. Krank, in Fortbildung oder in anderen Maßnahmen, werden nicht in der Statistik aufgenommen. Wer über 58 Jahre ist kommt ebenfalls nicht vor. Ebenso verschwinden in den Statistiken 1-Euro-Jobber und Arbeitslose die von privaten Arbeitsvermittlern betreut werden. Diese werden sie nicht in den Zahlen finden.
Die Rechnung:
Im März 2011 so sagt man uns waren 3.210.000 Menschen in der BRD arbeitslos. Addiert man die weggelassenen genannten Zahlen hinzu, dann müssten 725.000 Menschen (Hinter jeder Zahl verbirgt sich ein Mensch) hinzugezählt werden. Dann aber wäre die Arbeitslosenquote nicht wie uns vorgegaukelt wird 7,6 % sondern 9,3 %!
Liebe Prekarier, jetzt wissen Sie es. Sie dürfen jetzt sauer werden auf unsere Angestellten.
Nun zu der Kostenexplosion im Gesundheitswesen.
Seit 20 Jahren explodiert dieses Gesundheitswesen mit ihren Kosten! Zwanzig Jahre!
Seehofer am 6.10.1993 „meine Damen und Herren der medizinische und medizintechnische Fortschritt kostet Geld“
Ulla Schmidt am 29.12.2008 „alles was teurer wird im Gesundheitswesen müssen wir von den Versicherten holen“
Rösler am 29.12.2010 „Gesundheit wird mehr Geld kosten aufgrund der demographischen Entwicklung, aufgrund des technischen Fortschritts und jeder wird seinen Beitrag dazu leisten.“
Fakt ist die Gesundheitskosten liegen seit 1992 bei rund 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Es gibt keine übermäßige Kostensteigerung! Die Gesundheitsausgaben stiegen wie der gesamte Wohlstand. Unsere Angestellten argumentieren mit absoluten statt relativen Zahlen.
Die Durchschnittsverdiener tragen das Gesundheitssystem. Der von dieser Gruppe erarbeitete Wohlstand sinkt jedoch seit 20 Jahren im Vergleich zu den Großverdienern. Die Großverdiener aber bringen nicht entsprechend mehr in die Sozialversicherungen ein.
Zum Schluss Professor Bosbach: „Zu fragen, welches Interesse steckt hinter der Zahl und wenn ich das weiß, dann weiß ich auch in welche Richtung die Zahl schön gefärbt worden ist.“
Merkel 26.02.2007 „aber wenn 40 Prozent der Akademikerinnen in Deutschland und auch der Akademiker, keine Kinder haben, kann uns das nicht zufriedenstellen und dann stimmt etwas mit der Wahlfreiheit nicht.“
Immer wenn es um Freiheit geht, dann stimmt damit etwas nicht bei unseren üppig bezahlten Angestellten.
Danke 3sat für den Bericht, guter Job.

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