Donnerstag, 19. Februar 2009

Er provoziert und geisselt

© Sébastien Maurer Fotolia.com


Das behauptet die gleichgeschaltete Presse vom tschechischen Präsident Vaclav Klaus, weil er klare Worte in guter Opposition über die EU gesagt hat. Nett nicht, wenn man die EU kritisiert sprechen Medien von „er geisselt“, „er provoziert“ und einige Politfiguren aus unserem Land mit üppigen EU-Gehalt meinten sogar: „er wäre ein Einzelgänger und unverbesserlicher Provokateur“.

Jo Leinen ( ausgerechnet der, Vorsitzende des Verfassungsauschuß (!)) und natürlich Herr Cohn-Bendit ( GRÜNE ) sind ja geradezu verpflichtet gegen ein demokratisches Grundrecht ihren Mund zu öffnen, Meinungsfreiheit auch wenn sie nicht in den Strom der angepassten und satten EU-HerrenDamen passt. Jene die heute den Mund sofort aufreißen waren selbst gegen-den Strom-Schwimmer, also haben dort ihre Kritik und oppositionelle Einstellung laut, sehr laut vertreten. Aber man ist satt und mit sich selbst zufrieden, da stört nur einer der aufzeigt das diese heilige Kuh wenig demokratische Formen hat und auch keine Milch gibt, dafür viel frisst. Allein dass Herr Klaus skeptisch ist und er aufzeigt ohne Opposition kann es keine Freiheit geben, nicht in diesem System, ist Wert ihn zu unterstützen. Vaclav Klaus verglich die einstigen kommunistischen osteuropäischen Diktaturen mit der EU, man hätte auch da alternatives Denken verboten.

Deshalb gibt es kaum noch Denker, denn es würde ihnen nicht besser gehen wie dem tschechischen Präsidenten. Und da einige der Herren EU-Abgeordneten nicht bereit waren eine Opposition zu ihrem Brötchengeber Brotgeber sich anzuhören, verließen sie den Saal, so einfach ist es. Man hört heute nicht mehr zu, damit braucht man auch sein Gewissen nicht belasten, falsch ausgedrückt; von Gewissen kann nicht die Rede sein.

Klaus sagte etwas sehr interessantes: In einem normalen Parlament gibt es Teile die die Regierung unterstützen und Teile die in Opposition dazu stehen. Doch das ist im EU-Parlament nicht der Fall. Hier wird nur eine Alternative durchgesetzt, wer über andere Alternativen nachdenkt wird als Gegner der europäischen Integration angesehen.

Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor hier im Lande der blühenden Landschaften ( wo der Kohl wächst )? Auch hier wird jeder Anders denkende mit Fluch und Bann betroffen. Und da man keine vernünftigen Argumente mehr besitzt und auch Intellektuell nicht besonders ausgestattet ist, greifen unser Vorsteher und Parteifiguren immer mehr nach der Fäkaliensprache. Soweit ist es anscheinend noch nicht im EU-Parlament, kein Wunder es gibt ja auch keine richtige Opposition. Ist Ihnen das eigentlich noch nie aufgefallen? Das Zentralkomitee der EU würde es nicht dulden.

Von den Menschen die eine Zeit erlebt haben, als Opposition noch Lebensgefährlich war, gibt es leider immer weniger. Dadurch verlieren wir wichtige Zeugen und Vorbilder die genau wissen und wussten wovon sie sprechen und mahnen. Dazu gehört auch Zensur die es in unserem Land auch gibt und nicht wenig davon. Eine Demokratie die andere Meinung nicht ertragen kann ist keine Demokratie und kann keine sein. Politik ist schon lange zu dem geworden was man ihr früher immer nachgesagt sagt hat. Die Schmutzigkeit in der Politik tritt heute offen und frech auf, mit dem stelzigen Charm von Nobel glaubt sie es wäre gut so und normal.

Herr Pöttering ist Präsident des EU-Parlament und meinte zu Herrn Klaus Rede: Gott sei Dank, leben wir in einer europäischen Demokratie, in der jeder seine Meinung äussern kann.

War schon lange nicht mehr in der BRD oder?

Was haben wir von der so tollen EU also in dieser Sache gelernt? Politiker können einfach nicht den Mund halten und zu hören. Den Mund halten und zu hören regt ungemein das Denken an. Aber das wird immer mehr zu einem Relikt aus vergangenen Tagen.



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