Sonntag, 31. Oktober 2010

Die teuerste Identitätskarte, die es je gab

Die Person muss mit neutralem Gesichtsausdruck und geschlossenem Mund in die Kamera blicken.
Der Hintergrund muss einfach hell sein (idealerweise neutral grau). Auf dem Hintergrund dürfen keine Schatten entstehen.
Die Augen müssen klar und deutlich erkennbar sein. (Reflexionen auf den Brillengläsern, getönte Gläser oder Sonnenbrillen sind nicht zulässig.) Der Rand der Gläser oder das Gestell darf die Augen nicht verdecken.
Sie haben es erkannt? Wir sprechen vom neuen Personalausweis der ab 1. November 2010 gültig ist. Der alte Personalausweis ist bis zum Ablaufdatum weiterhin gültig.
Was kostet der „Neue“?
Antragsstellende Person ab 24 Jahren 28,80 € und 10 Jahre gültig
Antragsstellende Person unter 24 Jahren 22,80 € und 6 Jahre gültig
Der vorläufige Personalausweis kostet 10 €
Erstmaliges Aktivieren der Online-Ausweisfunktion bei der Ausgabe oder bei der Vollendung des 16. Lebensjahres = gebührenfrei.
Nachträgliches Aktivieren der Online-Ausweisfunktion 6 €
Deaktivieren der Online-Ausweisfunktion = gebührenfrei
Ändern der PIN im Bürgeramt (z.B. PIN vergessen) 6 €
Ändern der Anschrift bei Umzügen gebührenfrei
Sperren der Online-Ausweisfunktion im Verlustfall gebührenfrei (ist jedoch nicht ganz richtig angegeben, denn wenn Sie die Hotline anrufen kostet es 3,9 ct/Minute aus dem deutschen Festnetz, aus dem Mobilfunknetz maximal 42ct/Minute, dann besser zum Bürgeramt gehen)
Beim Sperren werden Sie nach Namen, Geburtsdatum und dem Sperrkennwort gefragt.
Entsperren der Online-Ausweisfunktion 6 €
Kosten für das Aufbringen eines elektronischen Signaturzertifikates / Festlegung durch Anbieter (also unkontrollierbare Kosten, da das jeder nach gut dünken machen kann)
das Ändern der PIN mit eigenem Kartenlesegerät ist jederzeit möglich.
Der neue Pass kostet für Personen ab 24 Jahren 59 €uro

Alles Wissenswerte zum neuen Personalausweis können Sie hier nachlesen.
Problem: Der Ausweis ist zu teuer!
Das Gerede von Innenminister de Maiziére können wir nicht teilen (er sagte, im internationalen Vergleich liegt der Preis im Mittelfeld), denn was interessiert uns der „internationale Vergleich“ wenn es ein deutsches Behördendokument ist? Das ist nur infantiles Gerede. Weiterhin wurde angeführt als Kostenfaktor, so das Ministerium, die neue Technik in den 5300 Passstellen und der Unterhalt einer 24 h „Sperr-Hotline“ für den Verlustfall.
Ersten haben die Bürger nicht über den neuen Ausweis mit abstimmen können, die Technik für mindestens 70 Millionen Ausweise soll also teuer sein, aha; die Beratung ist ja wohl das Produkt das unsere Angestellte uns verkaufen, das ist aber so gewollt. Die 24 h Hotline ist nicht kostenlos, diese wird bereits mit Verbindungsgebühren abgedeckt. Die Sperr-Hotline kann an ein zertifiziertes Call-Center gegeben werden und damit sind die Kosten überschaubar, da der Bund die Kosten diktiert. Wenn denn alles richtig abläuft und nicht im Filz was hängen bleibt. Warum man jedoch wählen kann ob man mit oder ohne Fingerabdruck seinen Ausweis haben will, ist schon merkwürdig. Verzichtet da etwa der Staat freiwillig auf noch mehr Sicherheit beim Personalausweis? Oder ist die Rechtslage hier möglicherweise im Wege, wenn es nicht freiwillig gewesen wäre?
Die Bundesdruckerei bekommt 22,80 €uro pro Stück. Bei 70 Millionen Ausweisen sind das fast 16 Milliarden €uro. Verstehen Sie jetzt was für ein Geld in diesem Verfahren geschnitten wird? Zumindest die Bundesdruckerei ist danach saniert. Stellt sich nur die Hauptfrage: Warum zahlen wir eigentlich Steuern, wenn unsere Angestellte den Souverän abzocken wo es nur geht? Richtig teuer wird das „Ding“ da erst wenn Sie die neuen Funktionen freischalten wollen. Da liegt schon wieder ein Duft von Lobbyismus in der Luft. Das Misstrauen sitzt tief und geht jeden Monat tiefer.
Eine Preissteigerung zum alten Ausweis von 360 Prozent ist wohl eine Schmutzigkeit gegenüber dem befohlenen Nutzer, dem Bürger. Der Staat wird immer mehr selbst zum Konzern, könnte man da meinen. Aber es gibt Abhilfe. Die nächste Wahl kommt, wie das Amen in der Kirche. Mal sehen wie der Bürger das in Zukunft sieht.


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