Dienstag, 12. Oktober 2010

Frankreich streikt – in der BRD schimpfen die Leute auf die Demonstranten

Es überrascht mich immer von neuem wenn in Frankreich gestreikt wird.
Chaos am Flughafen, zehntausende (!) von Bahnreisende warten auf ihre Züge, der Reiseverkehr in die Nachbarländer ist eingeschränkt. Der Bär ist also los. Und was machen die Franzosen?
Mehr als zwei Drittel der Franzosen unterstützen den Streik!
In Deutschland undenkbar. Da wird schon in der Zeitung erwähnt wenn einige Autofahrer angehalten werden wegen S 21, werden die Demonstranten zu „Verkehrsblockierer“ mit „erziehungsdiktatorischer Attitüde“ (so bei der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ im Artikel „Arroganz der Ohnmacht“ von Moritz Schwarz / Ausgabe #41/10). Die Franzosen streiken weil sie später in Rente gehen sollen. In der BRD reden die Angestellten über das Volk bereits von „Rente offen“, noch oben versteht sich. Und hier regt sich nicht mal ein Lüftchen, höchstens die Luftblasen die von den „Alten“ verlangen , sie sollen nicht so gierig sein. Warum weil es ihnen zusteht und sie 40 Jahre gearbeitet haben? Als ob die Jungen nicht einmal alt werden, als ob sie dann nicht das Problem umfängt. Das Volk ist noch lange nicht aufgewacht, wie man es jetzt gerne tituliert weil einige zehntausend endlich sich wehren. Der Deutsche Michel, mit seiner Gehirn gewaschenen Ehrfurcht vor Uniform und Stempelkissen-Inhaber ist nichts als ein selbstloser Meckerer. Während in Frankreich Lehrer, Post-Mitarbeiter und Studenten und Schüler an der landesweiten Protestaktion beteiligen. Heben hier Schreiberlinge ihre belehrende Zeigefinger über den Protesten. Da wird ein unterirdischer Bahnhof fast zum Weltfriedensobjekt ernannt, bei der Merkel ist es schon ein wichtiges europäisches Objekt, nur um damit den Michel einzuschüchtern. Da werden zehntausend neue Arbeitsplätze versprochen ohne auch nur einen einzigen Beleg dafür vorzulegen und wer kann das heute schon wirklich sagen, es gibt keinen Vergleich. Da wird aus dem Vollen geschöpft im Luftblasen erzeugen und ehrfürchtig still kehrt der Michel in sein Kämmerlein zurück. Da hüpfte in Stuttgart ein Ruhestands-Pfaffe herum und demonstrierte für den „Giga-U-Bahnhof“ und hat völlig vergessen was die Aufgabe für einen Seelsorger eigentlich sein sollte. Deutschland ist noch weit entfernt von „Wir sind das Volk“. Wenn das alles ist, dass ein kleiner Haufen sich nur fragt: Für einen Bahnhof haben wir Milliarden Euro, für unsere Kinder nichts, was geht hier ab?
Durch den unterirdischen Bahnhof wird das Zugfahren rund um Stuttgart und durch ganz Europa schneller und bequemer....“ das schrieb OB Wolfgang Schuster als Antwort auf den Brief an ihm von zwei engagierten „jungen Verfassern“. Wie gesagt S 21 rettet die Welt und in Lettland und Irland wird dadurch schneller und bequemer Zug gefahren. Und wenn dann im Jahr (so Gott will) 2070 endlich die einst im Jahr 2021 gepflanzten Bäume eine Größe und einen Umfang erreicht haben, so dass man wieder von einem Park sprechen kann (wie er heute aussieht)... ja dann freuet euch mal schön.

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