Freitag, 31. August 2007

Die Freitagslesung











Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.

Nun hat der Kölner Dom ein neues Domfenster am Südquerhaus erhalten von einem, wie die gleich geschaltete Presse sagt, der bedeutensten Maler der Gegenwart und auch wohl einer der teuersten, Gerhard Richter. Und wie gesagt Kunst ist immer eine Sache über die man streiten kann. Als Christ denkt man natürlich sofort an christliche Motive, an einen Bezug zum Gotteshaus, an religiöse künstlerische Formen und Farben. Tja... dem ist leider nicht so.

Wenn man sich dieses „Fenster“ genau ansieht und dank der Welt.de die tolle Nahaufnahmen zeigt ( sollten Sie sich unbedingt ansehen), erzeugt dieses „Fenster“ so eine Art Gefühl, man schaut auf ein buntes, grelles Schaufenster eines modernen Laden, eher ein „Zeitgeistfenster“ ! Dieses „Pixelfenster“ ist ein krasser Gegensatz zum historischen Weltkulturerbe dem Dom. Nun müssen sich Gegensätze nicht unbedingt ausschließen, aber um der Kunst willen den Glauben oder die Art, das Brauchtum im Glauben zu verbiegen halte ich für unmöglich. Kunst sollte im Betrachter etwas bewirken, mancher Künstler meint damit; der Betrachtende soll sich ruhig aufregen, ja er soll sogar ablehnend sein, hmm...es wird halt so erklärt, es ist Kunst. Ich sehe das anders, Kunst soll in mir oder den Betrachter ein Gefühl erwecken; das ist schön – es wirkt auf mein Gemüt ein und streichelt meine Seele. Tja... wie gesagt über Kunst kann man streiten.

Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner hat wohl auch eher an ein christliches Motiv gedacht als an dieser „Pixel-Farben-Orgie“, wie er dem Express sagte: „das Fenster passt nicht zum Dom“ und man höre (!): „es passt eher in eine Moschee oder Gebetshaus.“

Der Zeitgeist ist es, der die meisten Christen abhält ihren Glauben richtig zu leben. Heute muss alles bunt und grell sein, sonst findet es keine Beachtung mehr. Die Reizüberflutung fordert ihren Tribut an uns Menschen. Es liegt an jeden Einzelnen sich dieser grellen Welt hinzugeben oder sich für eine gesunde ( im Sinne von Gemütsempfinden ) Enthaltung oder Selektion zu entscheiden.

Und gerade die Kunst, wie so oft in unserer sehr alten und langen Geschichte und Tradition, hätte da besonders mitwirken können, an dem verlorenen und nicht mehr zeitgemäßen Glauben der Christen, durch ein künstlerisches Element an diesem herrlichen Dom, das aufzeigt: „Sehet her, wir alle brauchen Gott!“ und das Licht führt zu ihm, den Gott ist das Wichtigste.Aber die Kunst hängt nun mal vom Künstler ab.Wie heißt es doch in einem alten deutschen Sprichwort: "Wie der Herr so das Gescherr."

Schade, eine Chance vertan.



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