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Samstag, 29. September 2012

Montag, 20. August 2012

Vom Glauben und einer großen exklusiven kuscheligen Decke



Bankster glauben, sie würden ihr Geschäft verstehen

Politiker glauben, sie könnten die Bankster retten

Die Bürger glauben inzwischen nichts mehr


Die Aktie muss stärker Teil unserer Kultur werden. Sie ist nicht nur ein unverzichtbares Instrument zur Firmenfinanzierung; sie zwingt Unternehmen nicht nur zur Transparenz und macht Volkswirtschaften leistungsfähiger. Nein, die Aktie ist auch ein Symbol für eine positive Grundhaltung an sich, für den Glauben an die Zukunft. (WELT online vom 28.12.09 /Kommentar)

Wir müssen fest an unser Geldsystem glauben“ (Alan Greenspan, ehem. Aktien-Papst)

Wir müssen aufhören Angst zu haben. Wir müssen aufstehen und tun was notwendig ist um es zurück zu erlangen, um diese Banken, diese Elite, diese Regierung voll von Lügen, diesen Kongress voll von Lügnern zu stoppen ...
Es ist Zeit diese Doppelzüngigkeit der Regierung zu beenden, die uns so belügt. Du musst den Privatbanken die Schaffung des Geldes wegnehmen, dadurch löst du 95% aller Probleme...
Wir haben der FED die Macht über das Geld gegeben, sie kontrollieren die Medien, sie kontrollieren die Regierung und sie stecken alle unter einer Decke. (Aaron Russo gest. am 24.August 2007)

Deutschland ruiniert sich (Zeit online)/ Wie lange sollen die Deutschen noch für die Euro-Rettung zahlen?

Montag, 13. August 2012

Bankster – Politiker - Rettung - Niedergang


Einst hatte er einen seiner Mitarbeiter öffentlich vor der Presse gerügt, weil dieser noch nicht die Unterlagen an die Journalisten verteilt hatte und er deshalb die Pressekonferenz unterbrach. Wenn es jedoch um Milliarden von Euro geht, ist der Herr Bundesfinanzminister ... sagen wir mal großzügiger. Doch von vorne.
Was mach man als Bad Bank wenn das Wasser bis zum Hals steht?
Klar, man gründet eine neue Bad Bank und läßt nun diese alles ausbaden.
Unter diesen Finanzminister ist alles möglich.
Die verstaatlichte Hypo Real Estate hat mit Hilfe des Finanzministerium Risikokredite und Randgeschäfte von 175 Milliarden Euro in die neue Bad Bank ausgelagert. Nun läuft aber der Schrotthandel mit Risikopapieren nicht besonders gut, die Dummen in diesem Bereich sind bereits fast alle schon bedient worden.
Den Schwarzen-Schrott-Peter hat nun die neue Bad Bank FMS Wertmanagement. Die FMS Wertmanagement wurde extra mit dem Ziel gegründet, der Hypo Real Estate die Risikopositionen abzunehmen, als wirtschaftlich selbständige Anstalt des öffentlichen Rechts.
Eine wahre Meisterleistung politischer Kunst. Wir haben hier einen Schrotthaufen, also gründen wir einen neuen Schrotthaufen, bezahlen wird das alles sowieso nur vom Steuerzahler. Und dieser Depp, der Steuerzahler, gönnt sich so einen Bundesfinanzminister.
Was steht da:
Dabei gilt die Maxime: Ertragschancen nutzen und Verluste minimieren.
Die schönsten Worte sind immer die nutzlosesten.
Bereits in den ersten Monaten nach ihrer politischen Gründung, wurde ein Verlust von rund drei Milliarden Euro verbucht.
Der Bankenrettungsfonds SoFFin, sprich der Steuerzahlerrettungsfonds hat dies natürlich bezahlt.
Dann wurde es Herbst im Jahr 2011.
Beim Handel mit diesen Schrottpapieren (sie nennen es nach Gutmenschenart: riskante Derivate) hat man doch glatt versäumt; Forderungen mit den Schulden zu verrechnen. Oder anders ausgedrückt, man verwechselte (!) Plus und Minus.
Haben Sie Nachsicht, durch die aus den Boden schießenden Bad Banks ist es auch schwierig das entsprechende Personal zu finden. Und für „Peanuts-Schäuble“ sind 55,5 Milliarden Euro kein Grund politisch einzugreifen. Ein ganzes Jahr ist das den bestbezahlten „Fachleuten“ in diesem Wertemanagement nicht aufgefallen. Alles was Worthülse dazu sagte war; es gab Kommunikationsprobleme, alle Beteiligten haben Besserung gelobt.
Da freuen wir uns aber.
Dies ist nicht der Auszug einer TV-Serie aus dem TV-Sender „Wir-senden-jeden-Scheiß“, dies ist Realpolitik a la Bundesrepublik Deutschland.
55,5 Milliarden ... und es gibt keinen Verantwortlichen in der Bad Bank.
Lassen Sie mich Ihren Tag doch ganz versauen.
Im Jahr 2008 kam Herr Axel Wieandt von der Deutschen Bank zum Chefposten der Hypo Real Estate (HRE). Zu diesem Zeitpunkt galt er als das „Wunderkind“ der Deutschen Bank, ein Ziehsohn von Josef Ackermann. Im März 2010 (nachdem Milliarden und Milliarden Euro im Loch HRE verschwunden waren, das Geld hat sich ja nicht aufgelöst, es besitzen nur jetzt Andere) hat Herr Wieandt, das Wunderkind, seinen Rücktritt angeboten, vom Amt des Vorstandsvorsitzenden und dann verließ er die Bad Bank.
Dafür erhielt er ein Abschiedsgeschenk, schließlich sitzt man ja in einem geschlossenen Kreis und bestimmt dort auch die Geschenke, seine Bonusansprüche waren 375.000 Euro wert. Für die etwa anderthalb Jahre seines Wunderwirkens stehen ihm 238.000 Euro Pension zur Verfügung – pro Jahr!
Für die 19.840 Euro, das ist der Betrag pro Monat umgerechnet, muss ein Normalverdiener an die 730 Jahre arbeiten um an solche Rentenbezüge zu gelangen.
Die Hypo Real Estate ist, bitte nicht vergessen, eine staatliche Bank.
Der Steuerrettungszahler muss also für die fast 18 Monate Leistung das Geld aufbringen für das Wunderkind. Die Frechheit mit der die Politikdarsteller uns vorgaukeln bis 67 Jahre zu arbeiten, weil kein Geld mehr in der Rentenkasse ist und alle im älter werden, gipfelt sich dann in dem genannten Possenspiel.
Wer solche Verträge mit solchen Boni zuläßt und sich dann vor die Öffentlichkeit hinstellt und den Bürger immer mehr Geld aus der Tasche zieht, gehört nicht in die Politik. Diese Figuren haben jegliches Vertrauen verspielt. Ihre Worte sind Wind. Wer Pfusch-Banker schont tut dies aus einem ganz bestimmten Grund.
Fragen Sie doch mal diesen Minister dazu, noch dürfen Sie es.

Donnerstag, 9. August 2012

Geld in den Markt zu pumpen und die öffentliche Verwaltung aufzublasen ist kein Wachstum. Dies führt nur zu Korruption, noch mehr Armut und schließlich zu politischen Unruhen


Das sind nicht die Worte von einem Wirtschaftsexperten, wie Sie vielleicht vermutet hätten, oder einem „Zerreder“ und Eurogegner die so bundesweit an den Pranger gestellt werden.
Es sind die Worte einer Heuschrecke, eines Investor.
Paul Singer hält nichts von der Finanzpolitik der reichen Staaten, denn Gelddrucken (bis es blutet) fördert die Armut und wird politische Unruhen erzeugen. Vermutlich hat der Investor das Fenster zur Straße geöffnet, als er auf diese Erkenntnis gestoßen ist.
In seiner Notiz an seine Kunden rät die Heuschrecke die 10-jährigen Staatsanleihen der USA, Englands, Japans und der Eurozone diese Papiere sofort zu verkaufen.
Die Entwicklung in den USA ist für Herrn Singer eine nationale Tragödie. Die europäischen Banken sind für den Investor sogar noch risikoreicher als vor 2008.

Nun, der Winter wird kalt und Papier brennt gut.


Mittwoch, 1. August 2012

Der manipulierte Goldpreis - der Beweis




Hier schreibt kein Freund von Verschwörungstheorien. Ich glaube Menschen können sich besonders dramatische Ereignisse, wie die Anschläge des 11. September oder die Mondlandung nicht vorstellen und suchen nach einem tieferen Sinn, einer Erklärung hinter der offiziellen Geschichte. Das bedeutet aber nicht, dass die US-Regierung hinter den Anschlägen steht oder die Mondlandung in Hollywood gedreht wurde.

Ich versuche mich bei der Analyse der Märkte an Fakten zu orientieren, die belegbar, greifbar, schlüssig sind. Das ist an den Rohstoffmärkten generell schwieriger als beim Aktienmarkt, weil es für Kakao salopp gesagt keine Pressestelle gibt. Auf die Frage, ob Gold meiner Ansicht nach manipuliert wird, fällt meine Antwort daher in der Regel kurz aus.

Dennoch halte ich einige Entwicklungen für durchaus geeignet, um daraus famose Verschwörungstheorien zu zimmern. Denn: Ist es nicht im Interesse der Notenbanken, oder gar der "Zentralbank der Zentralbanken", der Bank for International Settlements BIS also, Gold zu kontrollieren? Warum gab es im August und September 2011 wiederholte Margenerhöhungen an der New Yorker Edelmetallbörse COMEX bei den Edelmetallen Gold und Silber, einige sogar an aneinanderfolgenden Tagen? Was wurde da versucht? Warum kann ich mit einer Strategie, bei der ich Gold außerhalb der COMEX-Handelszeiten handle, und es während den Handelszeiten leerverkaufe, eine phänomenale Performance erwirtschaften? Warum wird nicht geprüft, wo das Gold der Bundesregierung ist?

Aber ich wollte ja bei Fakten bleiben. Und ein Faktum ist ein Brief, der lange Zeit als streng geheim eingestuft wurde. Es ist ein Schrieb aus dem Jahr 1975, adressiert an den damaligen US-Präsidenten Gerald Ford.

Darin bittet Arthur Burns, der damalige Vorsitzende der Federal Reserve, den Präsidenten sich bei Gipfel des Internationalen Währungsfonds IWF gegen Gold einzusetzen. Er fordert, dass sich der Präsident dafür aussprechen solle, dass einzelne Länder nur bestimmte, individuell festgelegte maximale Mengen an Gold besitzen dürfen. Der Fed-Chairman äußerte sich besorgt darüber, dass Frankreich eine Liberalisierung des Goldhandels anstrebe. Dies könnte die Bedeutung des Goldpreises auf unkontrollierbare Art und Weise steigern, und dies sei schließlich nicht gewünscht.

In diesem Youtube-Video erfahren sie weitere delikate Details zu diesem Brief, unter anderem auch über die Rolle Deutschlands in etwas, was Arthur Burns damals die "Goldfrage" nannte, die unmittelbar gelöst werden müsse.
(Jochen Stanzl / You Tube)


Wie Jochen Stanzl in seinem Artikel zum Inhalt dieses Briefes richtig schreibt:„bittet Arthur Burns, der damalige Vorsitzende der Federal Reserve, den Präsidenten sich beim Gipfel des Internationalen Währungsfonds IWF gegen Gold einzusetzen. Er fordert, dass sich der Präsident dafür aussprechen solle, dass einzelne Länder nur bestimmte, individuell festgelegte maximale Mengen an Gold besitzen dürfen. Der Fed-Chairman äußerte sich besorgt darüber, dass Frankreich eine Liberalisierung des Goldhandels anstrebe. Dies könnte die Bedeutung des Goldpreises auf unkontrollierbare Art und Weise steigern, und dies sei schließlich nicht gewünscht.“

HIER Burns Memorandum for the President

Wenn die Vereinigten Staaten einen Standpunkt einnehmen würden, mit dem die Franzosen im Rahmen der aktuellen internationalen Verhandlungen nicht zufrieden sein könnten, stellt sich die Frage, ob dies negative wirtschaftliche oder politische Konsequenzen nach sich ziehen würde? Ich möchte dies aus zweierlei Gründen bezweifeln. Erstens ist es unwahrscheinlich, dass sich einige andere europäische Staaten (besonders wichtig die Deutschen und die Briten) an einem Alleingang mit Frankreich in punkto Gold beteiligen würden. Ich habe eine Geheimvereinbarung mit der Deutschen Bundesbank getroffen, auch Herr Schmidt hat dieser Vereinbarung zugestimmt, dass Deutschland weder am freien Markt noch von anderen Staaten Gold zu einem Preis über dem offiziellen Preis von $42,22 pro Feinunze kaufen wird. Zweitens gibt es nach meiner Einschätzung eine recht gute Chance auf “erfolgreiche” Verhandlungen nächste Woche in Paris, selbst wenn es sich als unmöglich herausstellen sollte, eine französische Zustimmung zu Obergrenzen für die Goldreserven einzelner Staaten und zu anderen Aspekten der US-amerikanischen Position in punkto Gold zu erhalten. Der politische Druck, eine Einigung über Erhöhungen der IWF-Quoten zu erreichen ist groß. Ein Paket, welches diese Quoten erhöht und einige andere relativ unstrittige Themen behandelt, aber keine Einigung in Bezug auf Gold beinhaltet, scheint machbar und könnte ein für die Vereinigten Staaten akzeptables Ergebnis darstellen.
(HIER komplett bei Metallwoche)



Dienstag, 31. Juli 2012

„Es widerspricht völlig jedem marktwirtschaftlichen Prinzip, dass wir versuchen, Bankenpleiten mit allen möglichen Mitteln zu verhindern, vor allem mit Steuergeldern...“


Spanische Banken sollen mit europäischen, also auch deutschen Steuergeldern gerettet werden. Banken Pleite gehen zu lassen, scheint für die Politik keine Option zu sein. Ein Fehler, sagt der Ökonom Christoph Kaserer. Bankenpleiten würden nicht nur deutsche Steuerzahler entlasten und als Hilfsmaßnahme für den spanischen Bankensektor seien sie auch effektiver als jede Milliardenhilfe. „Es widerspricht völlig jedem marktwirtschaftlichen Prinzip, dass wir versuchen, Bankenpleiten mit allen möglichen Mitteln zu verhindern, vor allem mit Steuergeldern. Das darf nicht sein“, ärgert er sich. Als Wissenschaftler ist er aber auch Realist: „Dass die Politik dennoch anders handelt, hat sicherlich mit der Lehman-Pleite zu tun. Eine Bankenpleite ist seither in der politischen Logik kaum vorstellbar“

Ökonom Kaserer kritisiert, dass es die EU-Beschlüsse nicht erkennen lassen, dass auch eine Restrukturierung und damit auch die Pleite einiger spanischer Banken in Betracht gezogen werden. „Wenn wir undifferenziert retten, dann hilft man dem spanischen Bankensektor nicht, man schadet ihm. Sie können einen Wirtschaftssektor nur retten, wenn sie den Kräftigen erlauben, dass Geschäfte wieder profitabel sind. Und das geht nur, wenn unprofitable verschwinden. Und genau das wird mit den EU-Beschlüssen verhindert!“

Beispiele dafür, dass sich der Bankensektor gerade aufgrund von Bankenpleiten erholt, gibt es genug. 1974 erlebte Deutschland mit der Herstatt-Bank die größte Bankenpleite seit Kriegsende. Professor Kaserer meint dazu: „Die Herstatt Bank war zwar keine große, aber trotzdem keine ganz unwichtige Bank. Und die Pleite der Herstatt-Bank hat unter Rahmenbedingen stattgefunden, die in gewisser Weise mit den heutigen Rahmenbedingungen vergleichbar waren. Sprich, wir hatten auch damals eine internationale Bankenkrise.“ Mitarbeiter der Herstatt-Bank hatten sich im internationalen Devisenhandel verzockt. Als die Bank Pleite ging, verhinderte die Politik das nicht. Stattdessen begleitete sie den Gesundungsprozess mit klugen Maßnahmen. Seither gibt es den Einlagensicherungsfonds, der Sparer im Fall von Bankpleiten weitgehend absichert.

In den 90er-Jahren wiederholte sich das in Skandinavien und in der Schweiz. Und auch in der Nach-Lehman-Ära sind Bankenpleiten an der Tagesordnung. In den USA gingen allein 2012 schon über 30 Banken Pleite – ohne dass die Politik eingriff. Ein Vorbild für Europa? „Der Bankensektor kann sich langfristig nur erholen, wenn es einen Ausleseprozess gibt. Das heißt, wenn die Wettbewerber, die Fehler gemacht haben und nicht profitabel arbeiten, gezwungen werden, auszuscheiden. Das ist ein ganz natürlicher Ausleseprozess“, meint Bankenexperte Kaserer. Und doch versucht die Politik genau das zu verhindern.

Die Alternativen sind also klar: Lässt man die spanische Banken Pleite gehen, zahlen vor allem die Eigentümer. Werden sie gerettet, haftet der Steuerzahler.

Das Video dazu können Sie sich HIER ansehen (ARD Mediathek)

Mittwoch, 11. Juli 2012

Die Weltbank von einem Mediziner geleitet – sind Ärzte die besseren Bankster?


Die Besetzung der Spitze der Weltbank mit dem Mediziner Jim Yong Kim, der nie zuvor mit Bankgeschäften zu tun hatte, sondern mit HIV und der Verteilung höchst toxischer Medikamente in der Dritten-Welt, macht zweierlei deutlich:

  1. Für die USA und die großen Finanziers hat die Angstpolitik mit erfundenen Seuchen und die dadurch möglich gewordene globale Bevölkerungskontrolle – exekutiert mit Zytostakia wie Tamiflu, AIDS-Medikamente und Impfstoffe – oberste Priorität.
  2. Noch nie in der Menschheitsgeschichte gab es eine Möglichkeit, dass die gesamte Menschheit aufwacht und vernünftig wird. Dies ist durch HIV möglich, denn das Positive an HIV ist, dass dieses globale Dogma die Kraft hat die Welt zu verändern, wenn die Irreführung der Industriestaaten durch aktive Menschen öffentlich wird.

Quelle: Wissenschaft plus /Ausgabe 03/2012


Danach sind insbesondere folgende zytostatikahaltige Abfälle als gefährlicher Abfall
(„Sonderabfall“) zu entsorgen:
Nicht vollständig entleerte Originalbehältnisse (zum Beispiel bei Therapieabbruch angefallene oder nicht bestimmungsgemäß angewandte Zytostatika)
Verfallene cmr-Arzneimittel in Originalpackungen
Reste von Trockensubstanzen und zerbrochene Tabletten
Spritzenkörper und Infusionsflaschen/-beutel mit deutlich erkennbaren Flüssigkeitsspiegeln/Restinhalten (> 20 ml)
Infusionssysteme und sonstiges mit Zytostatika kontaminiertes Material (> 20 ml)
Nachweislich durch Freisetzung mit großen Flüssigkeitsmengen oder Feststoffen bei der Zubereitung oder Anwendung der vorgenannten Arzneimittel kontaminiertes Material (zum Beispiel Unterlagen, stark kontaminierte persönliche Schutzausrüstung)




Freitag, 6. Juli 2012

Das satanische Prinzip - Zins und Zinseszins


Hätte der heilige Joseph, damals in Bethlehem vor 2000 Jahren für seinen Sohn Jesus, einen einzigen Euro-Cent bei der Volksbank von Judäa angelegt und hatte dafür 5% Zinsen bekommen. Nach 2000 Jahren hat die heilige römische Kirche beim Aufräumen im Dachboden, dieses Spar-Papyrus gefunden, und bringt es zur Global-Volksbank von Judäa.
Was glauben Sie würde heute für ein Wert gutgeschrieben werden?
1 Million?
10 Millionen?
100 Millionen?
1 Milliarde?
10 Milliarden?
100 Milliarden?

Alles zu wenig!
Heute hätte dies einen Wert durch den Zinseszins von: 295 Milliarden Weltkugeln aus purem Gold!

Gegenprobe:
Nehmen wir nun an, Joseph hätte die Zinsen jedes Jahr von der Bank abgehoben. Also die Zinsen nicht auf dem Konto belassen, sondern jedes Jahr die Zinsen abgeholt. Dieses Zins Geld hat er zusammen mit dem Spar-Papyrus unters Kopfkissen gelegt und die gleiche Kirche findet es. Was glauben Sie hat das jetzt einen Wert?

1 Million?
10 Millionen?
100 Millionen?
1 Milliarde?
10 Milliarden?
100 Milliarden?

Es hätte einen Wert von 1 Euro

Das liebe unbedarfte Mitbürger, ist der Unterschied zwischen Zins und Zinseszins.
Und nun verstehen Sie auch, warum bis in das Mittelalter es ein Zinsverbot gab.


Dienstag, 3. Juli 2012

Das Finanzsystem hat sich kriminalisiert

Ich klage an: J'accuse
Oscar-Preisträger“ Charles Ferguson (DokuFilm: „Inside Job“), der nun mit einem neuen Buch auf sich aufmerksam macht: Predator Nation.
Ferguson spricht denn auch von einer „räuberischen Elite“ die über wesentliche Teile der Wirtschaft und des politischen Systems entscheiden und an sich gerissen haben. Im Zuge dessen sind große Teile der Wirtschaftsdisziplin aufgelöst worden. In dem Buch untersucht der Autor die Wirtschaftsverbrecher, die politische Korruption in Amerika.

Im Interview mit Paris Match, sagt Ferguson:
Es wäre keine Übertreibung zu sagen, dass seit den 80er Jahren die meisten Teile des Finanzsektor kriminalisiert sind. Es hat sich dort eine „Industrie-Kultur“ entwickelt, die den systematischen Betrug toleriert und sogar unterstützt. Dieses Verhalten sei auch die Ursache der Hypotheken Blase „Subprime“ in der Finanzkrise von 2008, und letzteres die direkte Folge daraus.
Dabei im gleichen Zeitraum, verstärken die USA die Deregulieren der Märkte (und um die geht es ja in der Schmierkomödie), die das Finanzsystem noch leistungsfähiger machen sollen in Hinsicht: Weniger Hindernisse und damit weniger Verantwortung (die hat man jetzt den Dienern in der Politik in die Schuhe geschoben), bedeutet auch weniger Regeln = Annäherung an die absolute Macht.

Dabei wird immer mehr sichtbar, die Akzeptanz sich unehrlich verhalten zu dürfen. Und der Autor sagt dazu, es geht hier nicht um kleine bürokratische Regelungen mit Texten oder deren Umleitungen. Es geht hier um das absichtliche Verschweigen von finanziellen Transaktionen, diese wiederum begünstigen Terrorismus, Geldwäsche, Steuerhinterziehung und die Verbreitung von Atomwaffen auf der ganzen Welt. Denn ohne diese kriminelle Ausrichtung und Motivation, würden wir nicht diese Krise mit dieser globalen Auswirkung haben.
Der Autor zeigt sich überrascht, deshalb, weil diese Extreme keinen Aufschrei auslösten.
Auf die Frage von Paris Match: Die US-Behörden?
Ferguson erklärt dies so.
Die US-Weltmacht hat nach den Anschlägen vom 11. September alle Werkzeuge benutzt um die Täter zu jagen und anzugreifen. Man verwendete Abhörgeräte, Infiltration, es kam zu Anklagen, also alles was an Möglichkeiten zur Verfügung stand. Keine dieser konventionellen Methoden wurden jedoch implementiert, um dieses finanzielle Fehlverhalten, diese Machenschaften aufzudecken. Seit dem massiven Enron-Konkurs (2001), ist die Summe der Strafen für die wenigen führenden Unternehmen im Finanzsektor die in Frage kommen, weniger als 1 Prozent der gesamten Lohn-und Boni die bis jetzt bezahlt wurden.
Viele US-Banken sahen Madoff als Betrüger, aber sie haben mit ihm weitergearbeitet. Internet-Blase, Subprime, vorsätzlicher Bankrott von einigen US-Bundesländern – niemand wurde in diesen Fällen bis heute je verurteilt. Es ist ja diese Straflosigkeit, dieses grüne Licht für die Verletzungen von Regeln, die zu dieser Krise führten. (Dies wird leider in der Systempresse verschwiegen oder als Thema gemieden) Und Obama verteidigte noch im Oktober 2011 noch diese „Abwesenheit von Verfolgung“.
Als Beispiel führt der Autor an: Die finanzpolitischen Unterlagen preisen die Finanzderivate auf Hypotheken in den USA, die auf die Jahre 2005 bis 2008 basieren. Es sind jedoch ein Gewebe von Lügen. Die Täter wurden nie vor ein Gericht gebracht.
Charles Ferguson in Bezug auf die zwei Skandale an der Wall Street:
Bei JP Morgan, weiß man noch nicht genau, wie die endgültige Höhe des Schaden ausfallen wird. Es ist ein unheimliches Geheimnis. Noch vor kurzen wurde dieser Ort (Wall Street), als einstimmig der beste Platz in den USA genannt um Finanzprodukte zu verwalten. Dessen Präsident, Jamie Dimon (JP Morgan // Rockefeller), sitzt immer noch im Vorstand der Federal Reserve von New York, eine wichtige Tochtergesellschaft der Zentralbank der Vereinigten Staaten. Oder anders formuliert, gehört Dimon zur Elite und entscheidet unter anderem über die Geldpolitik des Landes. Wenn aber schon diese Art von „Unfällen“ eintritt (Skandale), sollen wir dann nicht auch die anderen (Unfälle) fürchten?

Auf die Frage der Beschuldigung, die Finanziers seien „Kriminelle“, antwortet Herr Ferguson.
Sie sind gleichgültig gegenüber dem Schicksal ihrer eigenen Institutionen, sie sind nur da um sich zu bereichern. Diese Geld und die Arroganz macht sie gefährlich. Deshalb will ich diese Diskussion in die Öffentlichkeit tragen. Und ich bin zumindest kurzfristig pessimistisch, doch auf lange Sicht gesehen denke ich und ich hoffe, dass die Amerikaner dann genug haben. Und das System wird sich ändern.

Das ausführliche Interview (was wir Ihnen empfehlen) können Sie im LINK oben bei Paris Match lesen.



Freitag, 29. Juni 2012

Dirk Müller zum Krisen-Gipfel

Die Internetseite Cashkurs.com am Freitag lange Zeit nicht erreichbar. Betreiber Dirk Müller (Mr. Dax) nannte Überlastungsprobleme als Grund. Das Morgenvideo des bekannten Finanzmarktkommentators habe offensichtlich “einige Wellen geschlagen”. Gegen 12:30 Uhr war die Website wieder erreichbar, aber das Video vom 29.06. war nicht mehr vorhanden
Hier ist es.

Freitag, 8. Juni 2012

Mit Spekulationsgeschäften gegen verbriefte Hypothekenpakete – die er selbst zusammen mit Goldman Sachs geschnürt und an „treuherzige“ Kunden verkauft hatte – heimste er 3,7 Milliarden Dollar ein

Kennen Sie den Spruch: Das Geld ist nicht verschwunden, es hat jetzt nur ein Anderer?

Die Rede ist von John Paulsen, den die deutsche Systempresse anhimmelt.
Dieser Typ ist das Aushängeschild des emotionslosen Investor. Er ist einer der Gewinner der goldenen Nase, denn die hat er sich in der größten Wirtschaftskrise seit den 1920er Jahren verdient. Er und die genannten Bankster haben einige Hypothekenpakete geschnürt und anschließend darauf gewettet, dass der Häusermarkt kollabiert.
Der Markt, der heilige Markt und das Credo des immerwährenden Wachstums (das ist das C, also die Glaubensgrundsätze, der Einheitsbrei Parteien CSU/CDU) ist nichts anderes als ein profitables Wettbüro. Inzwischen, so sagt man, wettet Paulson wieder. Jetzt auf die Erholung des Häusermarktes, deshalb kauft er verbriefte Finanzprodukte die auf US-Hypotheken basieren. Jene wurden vor der Krise aufgelegt (er war ja selbst beteiligt) und inzwischen so billig sind, dass es sicher wieder nach oben starten. Zwei Fliegen mit einer Klappe, sagte das tapfere Investorenlein. Beeindruckt von seinem Können, kaufte der Herr Paulson jetzt die Hala Ranch. Jenes stattliche Anwesen liegt im Nobelskiort Aspen (Colorado,USA). Gebaut wurde das Anwesen Pompös einst vom  saudischen Prinz (ja die USA und die Saudis, eine Liebesgeschichte der besonderen Art) Bandar Bin Sultan. Damals war er der Botschafter des Islamstaates in den USA, denn auch dort ist der Islam angekommen.
Was macht also eine Figur, die mit dem Leid von tausenden von Menschen Spekulationsgewinne einheimste, mit den Milliarden Dollar? Er kauft ein Schnäppchen. Die Hala Ranch (95 Hektar) soll 49 Millionen Dollar, so sagt es die Aspen Times, gekostet haben. Dafür hat Herr Paulson mit einem Schlag ein Domizil erhalten dessen Haupthaus größer als das Weiße Haus in Washington ist. Irgendwie müssen ja die 15 Schlafzimmer und 16 Bäder untergebracht werden, doch keine Angst, in den 6000 Quadratmetern ist noch viel Platz für andere Zimmer.
Der Spekulant hat auch hier seine Nase in den Wind gehängt, denn eigentlich sollte das Anwesen etwaa 135 Millionen Dollar kosten. Ob er es jedoch bar bezahlt hat oder sich von Goldman Sachs Finanzierungstipps geholt hat, wäre jetzt auch Spekulation.

Übrigens, damit alles immer in der Familie bleibt, Alan Greenspan (ehemaliger US-Notenbank-Chef) ist seit 2008 Berater der Firma Paulson & Co. Hedge-Fonds. Man hat vertraglich vereinbart, dass Greenspan nur für Paulson tätig sein wird.
Es sind die Synergiefetischisten die nur einen Wohlstand kennen – ihren eigenen.

Sonntag, 20. Mai 2012

Spekulationen mit Milliarden – man hat sich verzockt



Sie haben Spareinlagen und Staatsgarantien verzockt
Während anderswo uns gesagt wird, wir müssen bestimmte Länder retten und wir brauchen Wachstum, wird von den Bankstern gezockt was die Milliarden hergeben. Als gäbe es keine Krise. Und die gleiche Bank, die ständig fordert die Europäer sollen mehr Geld drucken, verzockt (sie wetten, als ob das die Aufgabe einer Bank wäre) Milliarden an Geld durch Spekulationen. Wie dumm muss man sein, diesen Angehörigen der Bankster-Sekte noch zu glauben?

In dem Video vom Kopp-Verlag sieht Webster G. Tarpley sogar das Vorzeichen einer Weltdepression.


Dienstag, 15. Mai 2012

Die Griechenland-Lüge



Die Pleite war absehbar, sagen Insider in Brüssel. Die Europäische Union habe versagt.
Es ging hier um kriminelle Energie, da hätten wir als EU ermitteln müssen. Das war aber politisch nicht gewollt. Die damals Verantwortlichen zeigen späte Einsicht:
Theo Weigl: Ungeheuerlich, mit falschen Zahlen zu arbeiten. Griechenland hätte nicht aufgenommen werden dürfen.

Die Wahlsieger drohen Europa.

Alexis Tsipras (Syriza):
Frau Merkel, nehmen Sie zur Kenntnis: das Sparprogramm ist tot.

Deutschland soll weiter zahlen.

Wolfgang Bosbach:
Wenn gesagt wird: Bis jetzt hat es Deutschland nichts gekostet, das ist einfach nicht richtig.

Evangelos Angelakos zählt zu den Superreichen Griechenlands. Der 72-jährige ist Oberhaupt einer einflussreichen Reederfamilie; mächtig in Wirtschaft und Politik, seit Generationen. Interviews gibt ein solcher Tycoon selten. Doch er macht eine Ausnahme, die Krise treibt ihn um.

Evangelos Angelakos:
Wir werden von Missmanagement erdrückt. Fast nichts funktioniert effizient.

Der ganze Staat sei korrupt. Deshalb findet es der Reeder nur gerecht, dass er keine Steuern zahlt. Tatsächlich sind Reeder von Abgaben befreit. Das steht in der griechischen Verfassung. Dafür haben die Reichen gesorgt. Dem Staat Geld geben? Für Angelakos völlig abwegig.

Evangelos Angelakos:
Menschen, die ihr Geld dem Staat geben? Würden Sie Ihr Geld etwa Al Capone geben?

Der Reeder gehört zur Elite; die beherrscht das Land. Geld und Adel haben sich verbunden. König Konstantin ist ein Jugendfreund von Evangelos Angelakos.

Prof. Heinz A. Richter (Historiker):
Es sind genau die Leute, die zahlen müssen, die sind nicht bereit dazu. Wenn Sie überlegen, dass keiner der griechischen Reeder seinen Erstwohnsitz in Griechenland hat, ist klar, was das bedeutet. Vor 70 Jahren hieß es, die wohnen auf ihren Yachten vor Monte Carlo.

Athen, nahe dem Zentrum. Von den Hilfsmilliarden der EU ist hier kein Cent angekommen. Drogenhandel, Prostitution, Gewalt. Wer kann, meidet die Gegend. Der Streetworker Ilias erlebt das Elend jeden Tag. Er führt uns durch sein Viertel.

Ilias:
Die Leute leben und schlafen auf der Straße. Neuerdings gibt es viele solcher Viertel, mitten in Athen.

Nur die Ärmsten der Armen bleiben. Wer hier wohnt, hat keine Chance.

Eine Frau zum Streetworker:
Gerade eben hat man mir meine Tasche gestohlen. Hier sind nur noch Diebe unterwegs. Man kann sich nicht mehr auf die Straße trauen.

Die Polizei: machtlos. Sie kann nur noch zusehen wenn ganze Gegenden verfallen. Das Volk leidet, während die Reichen ungeschoren davon kommen. Das weiß auch Steuerfahnder Theodoros Floratos.

Theodoros Floratos (Finanzpolizei Griechenland):
Wir haben jetzt angefangen die Boote zu registrieren. Wenn nur ein Eigentümer dieser Yachten seine Steuern zahlen würde, reichte das für die Rente von 1000 Menschen, einem ganzen Dorf.

Einen funktionierenden Staat hat es in Griechenland nie gegeben. So sieht es noch immer im Athener Finanzamt aus. Aktenberge rotten vor sich hin. Steuerverwaltung auf Griechisch. Ein Paradies für Betrüger und Steuerhinterzieher. Zu den ganz wenigen Griechenland-Kennern in Deutschland gehört Professor Heinz Richter. Er ist entsetzt über die Naivität der Politiker von Brüssel bis Berlin.

Prof. Heinz A. Richter:
Der Staat war immer jemand der einen ausbeutete. In Griechenland gehört der Staat den reichen, der Oligarchie. Und selber wehrt man sich so gut man kann gegen diesen Staat.

Prof. Thomas Straubhaar (Direktor Hamburgisches Wirtschaftsinstitut):
In einem nicht regierbaren Staat wie es Griechenland darstellt, ist Korruption, Vetternwirtschaft, Schwarzarbeit gang und gäbe. Das ist klar, denn es fehlen die Strukturen, das zu ändern. Und dem Staat die Macht zu geben, das zu verhindern und sich durchzusetzen.

Alles das war bekannt, als Europa Griechenland den Euro schenkte. Die Wiege der europäischen Demokratien sollte unbedingt dabei sein. Gerade für deutsche Politiker eine historische Pflicht.

Helmut Kohl (CDU ehem. Bundeskanzler, am 23.4.1998)
Am Ende des Jahrhunderts gilt auch der Satz, dass die europäische Einigung ein Glücksfall der europäischen Geschichte ist. Für uns in Europa und vor allem für uns Deutsche. Denn Sie können es drehen und wenden, wie Sie wollen. Es ist die entscheidende Basis und Voraussetzung für ein dauerhaftes Zusammenleben der europäischen Völker in Frieden, in Freiheit und Wohlstand.

EU-Kommissar für Binnenmarkt war Frits Bolkestein. Heute kommt der Niederländer zu einem bitteren Urteil.

Frits Bolkestein:
Helmut Kohl war ein politischer Romantiker, was die Europäische Union anging. Für ihn war das der Weg für Europa, den Zweiten Weltkrieg endgültig hinter sich zu lassen. Deshalb wollte er auch alle im Euro haben. Ob sie sich nun qualifizierten oder nicht. Und das war ein großer Fehler.

Die politische Vision war wichtiger als wirtschaftliche Vernunft. Fast beiläufig wurde Griechenland im Jahr 2000 im portugiesischen Feira zu Euro-Land. Das entscheidende Protokoll umfasst 80 Punkte. Einer der kürzesten findet sich unter Römisch 3, Buchstabe C, Unterpunkt 43. In nur fünf Zeilen erwähnt Europa den „Beitritt Griechenlands zum Euro-Währungsgebiet“. Und gratuliert. Das war´s. Und die rot-grüne Bundesregierung schließt sich den Glückwünschen an. Zweifel? Keine. Im Gegenteil.

Hans Eichel (SPD, ehem. Finanzminister am 29.6.2000):
Griechenland hat auf einem langen und schwierigen Weg einen erfolgreichen Konvergenzprozess hinter sich. Dazu muss man, kann man Griechenland gratulieren. Ich freue mich. Dass Griechenland mit seiner Geschichte und seinem großen Beitrag, den es zur europäischen Kultur geleistet hat, Mitglied der Euro-Zone wird.

1, Januar 2002: Griechenland bekommt den Euro. Große Begeisterung; endlich eine harte Währung.Und dafür hatten die Griechen Zahlen gefälscht, Schulden kleingerechnet. Die damals Verantwortlichen behaupten heute, es zu spät bemerkt zu haben.

Theo Weigel (CSU, ehem. Finanzminister)
Griechenland hätte nicht aufgenommen werden dürfen. Das ist natürlich schon schlimm seitens der griechischen Politik. Die Verantwortlichen, die das getan haben, haben sich schwer versündigt. Vor allen am griechischen Volk, aber auch an der europäischen Idee.

Dabei gab es Warnungen genug; auch in Brüssel. Das zeigt ein Bericht der europäischen Kontrollbehörde Eurostat von 2004. Die hatte: „Die akutesten Buchungsprobleme in den griechischen Staatskonten richtig erkannt“... und „bereits 1997 angesprochen“. Seit 2002 hat Eurostat immer wieder Vorbehalte hinsichtlich bestimmter Zahlen für Griechenland geäußert. Doch genauer hinschauen durften die Kontrolleure nicht. Ihnen waren die Hände gebunden.

Walter Rademacher (Generladirektor Eurostat)
Wir sind auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten angewiesen. Und wenn das fehlt, gibt es ein Stopp-Schild, über das wir nicht hinausgehen können. Wir haben dann keinen Schlüssel mit dem wir auch mal einen Schrank aufmachen können, in dem die Daten sind, die wir bräuchten.

Dann häufen sich die Hinweise auf Betrügereien. Die EU muss reagieren. April 2004: EU-Inspektoren machen sich auf den Weg nach Athen. Was sie entdecken, geht weit über alle Befürchtungen hinaus. Griechenland hatte seine Wirtschaftsdaten in großem Stil gefälscht, Militärausgaben in Milliardenhöhe verschwiegen. Die Schulden waren in Wahrheit viel höher als angegeben. Griechenland verstieß damit massiv gegen den Stabilitätspakt. Und Europa handelte noch immer nicht. Das räumen heute sogar Vertreter der EU-Kommission ein.

Panayotis Carvounis (Vertreter der EU-Kommission in Athen):
Griechenland war unter Beobachtung, weil das Defizit deutlich über der 3% Marke lag, das war bekannt. Aber damals war europaweit die Stimmung eine völlig andere. Es gab noch keine Krise. Also gab es auch keine Sanktionen.

Frits Bolkestein:
Meine Enttäuschung über Brüssel gilt den Kollegium der Kommissare selbst. Sie waren viel zu ängstlich, politisch korrekt. Ich stand oft alleine da. So sagte mein Präsident, Romano Prodi, dass der Stabilitätspakt dumm sei. Und das hat er im Parlament gesagt.

Der Selbstbetrug ging weiter. Wer nicht mitmachte, bekam Ärger. Das bestätigt auch Anton H. Er ist seit Jahren hoher Beamter bei der EU, will unerkannt bleiben. Die Wahrheit war damals nicht erwünscht, berichtet er exklusiv:
Es ging hier um kriminelle Energie; zum Schaden des europäischen Haushalt und damit der Steuerzahler. Da hätten wir durchaus Ansatzpunkte gehabt, um zu ermitteln. Das war aber politisch nicht gewollt.

Und das hatte Gründe. Auch Europas Schwergewichte Deutschland und Frankreich scherten sich nicht um den Stabilitätspakt. 2004: Finanzminister Hans Eichel in Not. Deutschland hat zum dritten Mal hintereinander das Stabilitätsversprechen gebrochen. Frankreich auch. So schlagen Eichel und sein damaliger Kollege Sarkozy kurzer Hand vor: Ändern wir doch den Pakt.

Jean-Claude Trichet (ehem. EZB-Präsident):
Italien, Frankreich, Deutschland: Alle haben sich herausgenommen, den Stabilitätspakt zu verletzen. Für Europa war das ein Riesenproblem. Die kleinen Länder, vor allem die, die sich selbst schlecht verhielten, konnten deutlich sehen: Den Stabilitätspakt nahm keiner mehr richtig ernst. Der hatte keine Zähne.

Wer dies offen aussprach, wurde zum Miesmacher erklärt; wie Wolfgang Bosbach. Auch seine Partei (CDU) drückte sich vor der Wahrheit.

Wolfgang Bosbach (CDU Bundestagsabgeordneter):
Die Debatte war dann so ähnlich wie sie heute auch ist. Jeder, der mit Zahlen, Daten und Fakten operiert, der die objektive Lage zutreffend beschreibt, wird sofort in eine Ecke gestellt als Europakritiker. Als hätte man keine Ahnung von der Bedeutung des vereinten Europas. Ob wir nicht wüssten, dass Europa ein großes Werk des Friedens sei... usw. usw.

Augen zu und durch. Das Geld wurde rausgehauen als Griechenland den Euro bekam. Auch für die Vorbereitung der Olympischen Spiele 2004. Die sollten besonders glanzvoll werden. Ein beispielloser Bauboom begann, finanziert auf Pump.

Prof. Heinz A. Richter:
Plötzlich konnte man ungefährdet Schulden machen. Und da ist nun das Problem, dass man in Brüssel entweder geschlafen oder zugeguckt hat. Die Art und Weise wie Gelder verschleudert wurden war atemberaubend.

Prof. Thomas Straubhaar:
Als Griechenland Mitglied der Euro-Zone wurde, wurden die Risikozinsen für Griechenland günstiger. Damit wurde es in Griechenland möglich, sich billig zu verschulden. Damit wurde ein Boom ausgelöst, der die Löhne nach oben trieb. Damit wurde Griechenland mit der Zeit teurer und teurer und hat an Wettbewerbsfähigkeit verloren.

Das kann man etwa im Norden Griechenlands besichtigen. Nach 10 Jahren Gemeinschaftswährung sind von der hier einstmals blühenden Textilindustrie nur noch Ruinen übrig. Die wenigen Unternehmen die es noch gab, waren nicht mehr wettbewerbsfähig. Machten pleite oder wanderten in benachbarte Billiglohnländer ab. Der Mittelstand brach zusammen.
...
Zeitweise fand sich in fast jeder griechischen Familie ein Beamter. Denn jede Regierung belohnte ihre Wähler, indem sie mehr Beamte einstellte.

Takis Michas (Publizist)
Nicht nur, dass viele Beamte gar nicht arbeiten. Sie müssen noch nicht einmal am Arbeitsplatz erscheinen. Viele tauchen nur einmal im Monat am Arbeitsplatz auf, um ihr Geld abzuholen. Manche erscheinen nie, lassen sich ihr Gehalt auf ihr Konto überweisen. Und man weiß noch nicht einmal wer die Beamten eigentlich sind.

... und Europa schaute zu, wie das Unglück seinen Lauf nahm. Die Staatsverschuldung hat sich zwischen 2002 und 2010 mehr als verdoppelt. Von 159 Milliarden auf 329 Milliarden Euro. Dann kommt das böse Erwachen. 25. März 2010: Griechenland steht kurz vor der Pleite. Die Angst geht um: Fällt der Euro? Nur drei Tage zuvor hatte die Kanzlerin versucht, zu beschwichtigen.

Frau Merkel (22.3.2010)
Wir haben beide noch mal betont, dass Griechenland uns nicht um Geld gefragt hat.

Doch dann muss alles ganz schnell gehen. Der Kanzlerin vergeht das Lächeln; sie muss zahlen. Die Griechen bekommen 22 Milliarden Euro. Nur fünf Wochen später ist es dann schon fünfmal so viel. Freundlicher Empfang für den griechischen Finanzminister. Anschließend entscheidet Europa: Griechenland bekommt 110 Milliarden Euro. Rettung im letzten Augenblick.

Jean-Claude Trichet (ehem. EZB-Präsident):
Wir sind in der schlimmsten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Es wäre die schlimmste Krise seit dem Ersten Weltkrieg geworden, wenn wir nicht gehandelt hätten. Das ist die Realität.

Frau Merkel:
Deutschland wird helfen, wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind.

Wolfgang Bosbach (CDU Bundestagsabgeordneter):
Es gab, zurückhaltend formuliert, eine mehrfache Kurskorrektur. Am Anfang hieß es ja, kein Geld für Griechenland. Dann hieß es, ja, aber die Lage dort ist nicht vergleichbar mit den anderen Ländern in der südlichen Euro-Zone. Das alles hat sich geändert. Und nicht innerhalb von Jahrzehnten, sondern von innerhalb von wenigen Monaten. Das heißt auch, an dieser Stelle stellt sich für viele Menschen die Vertrauensfrage. Können wir wirklich der Politik vertrauen, dass sie bei dem bleibt, was man uns versprochen hat?

Versprochen hatte die Politik auch, dass sich die Banken am Schuldenschnitt beteiligen. Den Griechen Schulden erlassen. Das sei eine Frage der Gerechtigkeit. Hatten doch die Banken, der sogenannte private Sektor, jahrelang an den Zinsen für Anleihen gut verdient.

Frau Merkel:
Die Schuldentragfähigkeit Griechenlands kann, und das ist unsere Überzeugung, nur wieder hergestellt werden, wenn der Privatsektor in einer substanzieller Weise einbezogen wird.

Doch davon kann keine Rede sein. Denn die privaten Banken in Deutschland hatten längst den Großteil ihrer Griechenland-Papiere abgestoßen. Die Hauptlast trugen die Banken, die dem Staat gehören. Zahlen muss wieder der Bürger.

Gerhard Schick (B90/Grüne, Bundestagsabgeordneter):
Ehrlich war das nicht, wie man kommuniziert hat von Seiten der Bundesregierung bei der Umschuldung. Man hat immer so das Bild der Banken, der privaten Gläubiger evoziert, ohne klar zu sagen, dass unter diesen Gläubigern eben auch eine reihe staatlicher Institutionen sind und damit der Steuerzahler.

So verlor ausgerechnet die HypoReal Estate, die der Staat 2008 retten musste, fast 9 Milliarden Euro. Dafür haftet die Staatskasse, also wir alle.
...
Eine langsamere Erholung – kaum Fortschritte bei der Privatisierung. Fazit: Unter diesen Annahmen werden die griechischen Schulden ein sehr hohes Niveau erreichen.

Alexis Tsipras (Syriza):
Frau Merkel, nehmen Sie zur Kenntnis: das Sparprogramm ist tot, es hat eine vernichtende Niederlage erlitten.

Eine vernichtende Niederlage auch für Europas Griechenland-Politik. Neue Angst und Unsicherheit die absehbaren Folgen. Euro-Land gerät noch mehr in Not. Und die Perspektiven?

Es gibt keine Zukunft für die Griechen in der Euro-Zone. Es wäre besser, wenn sie rausgehen.



Montag, 14. Mai 2012

„...Ich bin kein Schweizer Politiker, aber grundsätzlich wenn ich das Land regieren würde, hätte ich den Amerikanern gesagt: Go and fuck you!“


Marc Faber, auch genannt Dr. Doom, mit klaren Worten über den Finanzsektor und die Erpressungen seitens der USA an die Schweiz.
Ausschnitt aus einem IKNews-Interview mit Dr. Marc Faber:

Marc Faber:
Ich bin ja im Finanzsektor tätig, deshalb weiß ich ganz genau, das ich wesentlich mehr verdient habe als andere Leute die Chemiker sind, und Anwälte die wesentlich intelligenter sind als ich. In der Schweiz haben wir ein Sagen: Die dümmsten Bauern, haben die großen Kartoffeln.
Wir im Finanzsektor haben das System am meisten ausgenutzt.

IK-News:
Sie als Schweizer, wie empfinden Sie die Entwicklung, die sich momentan in der Schweiz abspielen, Aufweichung des Bankgeheimnisses etc. Anpassung an den Euro?

Marc Faber:
Ja schauen Sie, ich bin kein Schweizer Politiker, aber grundsätzlich wenn ich das Land regieren würde, hätte ich den Amerikanern gesagt: Go and fuck you!

IK-News:
Sehen Sie grundsätzlich eine echte Gefahr im Nahost-Konflikt, sprich Israel – Iran. Also könnte das eskalieren oder glauben Sie dazu wird es nicht kommen.

Marc Faber:
Ja, ich glaube der ganze Mittlere Osten wird in Flammen aufgehen mit der Zeit. Aber eben, vielleicht morgen und vielleicht erst in fünf Jahren und so weiter, aber diese Bewegung im Mittleren Osten, das wird zur großen Umbrüchen führen bei den Regierungen ...


Wenn Sie Interesse haben, dann können Sie das ganze Interview HIER bei You Tube verfolgen: Dr. Doom (auch Dr. Unheil genannt)– Der Finanzsektor hat das System ausgenutzt

Dienstag, 8. Mai 2012

Die abgeschottete Elite in ihrem mächtigsten Staat der Erde: Die City of London


Kaum jemand weiß, dass die City of London -- der größte Finanzhandelsplatz der Welt -- exterritoriales Gebiet ist und nicht zu Großbritannien gehört. Wenn die Queen die City of London -- im Volksmund „Square Mile" (Quadratmeile) genannt -- betreten möchte, muss sie sich wie bei einem Staatsbesuch anmelden. An der Grenze der Quadratmeile, wird sie vom Lord Mayor, dem Oberhaupt der City, empfangen.

Britische Gesetze greifen in der City nicht, die City of London Corporation hat eine eigene Staatlichkeit, eigene Gesetze und überwacht sich selbst. Ihre Manager handeln mit Wertpapieren und Devisen über alle Grenzen hinweg, aber kein Gericht kann sie belangen und keine Regierung ihre Geschäfte kontrollieren.

Prof. Dr. Dr. Wolfgang Berger präsentiert seine umfassenden Recherchen. Er ein in Frankreich und den USA ausgebildeter Philosoph und Ökonom, war Industriemanager und Hochschullehrer. Er hat in Deutschland, Ghana, Indien, Italien, Argentinien und den USA gearbeitet. Jetzt schreibt er Bücher zu unternehmerischen Fragen und arbeitet in einer Beratungsfirma mit.
Er ist wissenschaftlicher Beirat der Wissensmanufaktur (http://www.wissensmanufaktur.net) und Mitinitiator einer gemeinnützig durchgeführten Großveranstaltung zur Finanzordnung in der Arena Leipzig am 9. Juni 2012 (http://www.lust-auf-neues-geld.de).




Samstag, 24. März 2012

Die internationale Finanzwelt verlegt sich auf eine neue Art von Kriegsführung mit den alten Zielen militärischer Eroberung: Aneignung von Land, Bodenschätze, Erhebung von Tributzahlungen und die Übernahme staatlicher Infrastruktur



Die Schuldknechtschaft zerstörte Rom, sie wird uns zerstören, wenn sie nicht angehalten wird
Demokratie und Verschuldung: ist die Verbindung gebrochen worden?


Übersetzt von Michael Bischoff

Die Weltgeschichte beweist: Interessen von Gläubigern sind nicht die der Demokratie. Bankenrettungen führen in die Oligarchie. Der Finanzsektor betreibt eine neue Art der Kriegsführung.

Im fünften Buch seiner „Politik“ beschreibt Aristoteles den ewigen Wechsel der Oligarchien, die sich zu erblichen Aristokratien aufschwingen, um dann ihrerseits von Tyrannen hinweggefegt zu werden oder intern zu rivalisieren, wenn einige Familien beschließen, „die Menge auf ihre Seite zu ziehen“. Dadurch entsteht Demokratie, in der dann wieder eine Oligarchie entsteht, auf die abermals Adelsherrschaft und Demokratie folgen, und so weiter.
Das wichtigste dynamische Element hierbei bilden von jeher die Schulden. Sie polarisieren den Reichtum und lassen eine Klasse von Gläubigern entstehen, deren oligarchische Herrschaft ein Ende findet, wenn neue Führer das Volk für sich gewinnen, indem sie die Schulden erlassen und das Eigentum neu verteilen oder es dem Staat überantworten.
Seit der Renaissance verlagerten die Bankiers ihre politische Unterstützung auf Demokratien. Das war ein Ausdruck des Wunsches nach größerer Sicherheit für ihre Kredite. Wie James Steuart 1767 erklärte, waren die vom König aufgenommenen Kredite keine Staatsschulden im eigentlichen Sinne, sondern blieben eher Privatangelegenheit. Wenn die Schulden eines Souveräns bindend für eine ganze Nation werden sollten, mussten gewählte Repräsentanten Steuern beschließen, aus denen die Zinsen gezahlt wurden.
Kriegsführung mit finanziellen Mitteln
Als die holländische und die britische Demokratie dem Steuerzahler diese Stimme in der Regierung des Landes einräumten, statteten sie die Gläubiger mit weitaus sichereren Ansprüchen aus als Könige oder Fürsten, deren Schulden mit ihnen starben. Doch die Proteste, die wir im Kontext der Schuldenkrise von Island bis Griechenland und Spanien erleben, legen den Gedanken nahe, dass die Gläubiger dabei sind, den Demokratien ihre Unterstützung zu entziehen. Sie verlangen, dass der Staat spart, und fordern sogar die Privatisierung staatlichen Vermögens. Damit verlegt sich die internationale Finanzwelt auf eine neue Art von Kriegsführung, die dasselbe Ziel verfolgt wie in früheren Zeiten die militärische Eroberung: die Aneignung von Land und Bodenschätzen, die Übernahme staatlicher Infrastruktur und die Erhebung von Tributzahlungen.
Die Demokratien reagieren darauf mit der Forderung nach Volksabstimmungen über die Frage, ob man die Gläubiger durch den Verkauf öffentlichen Eigentums und durch Steuererhöhungen auszahlen soll, obwohl dies zu Arbeitslosigkeit, sinkenden Löhnen und wirtschaftlicher Depression führt. Die Alternative besteht darin, die Schulden abzuschreiben oder gar zu annullieren und die Regulierung der Finanzmärkte zu verstärken.
Herrscher im antiken Nahen Osten verkündeten einst einen Schuldenerlass, um das wirtschaftliche Gleichgewicht zu bewahren. Die Erhebung von Zinsen auf Vorschüsse an Gütern oder Geld diente ursprünglich nicht dem Ziel einer Polarisierung der Wirtschaft. Als sumerische Tempel und Paläste Anfang des dritten vorchristlichen Jahrtausends dieses vertragliche Arrangement erstmals mit Kaufleuten und Unternehmern trafen, die in aller Regel innerhalb der königlichen Bürokratie arbeiteten, sollten Zinssätze von zwanzig Prozent ihnen einen gerechten Anteil an den Einnahmen aus dem Fernhandel oder der Pacht von Land und anderen staatlichen Besitzungen wie Werkstätten, Schiffen und Wirtshäusern sichern.
Als königliche Einnehmer von Nutzungsentgelten und Pachtzinsen die Praxis privatisierten, stellte man agrarische Schuldner unter den Schutz des „Gottkönigtums“. Nach dem Codex Hammurabi (um 1750 vor Christus) wurden ihnen die Schulden bei Überschwemmungen und Dürre erlassen. Alle Herrscher dieser babylonischen Dynastie verkündeten bei ihrem Amtsantritt einen Schuldenerlass für agrarische Schuldner, um alle Zahlungsrückstände zu beseitigen und tabula rasa zu machen. Leibeigene, Boden- oder Ernterechte und andere Ansprüche fielen an den Schuldner zurück, um die Ordnung im Sinne eines „ursprünglichen“ Gleichgewichts wiederherzustellen.
Der Sinn davon lag auf der Hand. Antike Gesellschaften brauchten Heere, um ihr Land zu verteidigen, und dazu mussten verschuldete Bürger entschuldet werden. Der Codex Hammurabi schützte Streitwagenlenker und andere Krieger vor der Schuldknechtschaft und hinderte Gläubiger, ihre Hand auf die Ernten von Pächtern zu legen, die königliches oder sonstiges staatliches oder kommunales Land bewirtschafteten und dem Palast persönliche oder militärische Dienste schuldeten.
Weil im Nahen Osten Paläste, Tempel und deren Steuereinnehmer die Hauptgläubiger waren, fiel es politisch nicht schwer, Schulden zu erlassen. Es ist immer leicht, Schulden zu erlassen, wenn man selbst der Gläubiger ist. Auch römische Kaiser verbrannten gelegentlich die Steuerverzeichnisse, um eine Krise zu vermeiden. Sehr viel schwieriger war es, Ansprüche privater Gläubiger zu annullieren, als die Praxis des Verleihens gegen Zinsen sich seit etwa 750 vor Christus auch nach Westen in den Mittelmeerraum hinein ausbreitete. Statt Familien die Möglichkeit zu geben, Lücken zwischen Einnahmen und Ausgaben zu überbrücken, wurden Schulden zum wichtigsten Instrument der Enteignung von Land und spalteten die Gemeinschaft in Gläubigeroligarchien und verschuldete Klienten.
Gläubigermacht und stabiles Wachstum gingen nur selten miteinander einher. Die meisten persönlichen Schulden bestanden in der Antike aus kleinen Darlehen an Menschen, die am Rande der Subsistenz lebten und nicht über die Runden kamen. Der Verlust von Land und Vermögen - wie auch der persönlichen Freiheit - zwang Schuldner in eine Knechtschaft, aus der sie sich nicht mehr befreien konnten. Im siebten Jahrhundert vor Christus erhoben sich „Tyrannen“ (Volksführer) und überwältigten die Aristokratien in Korinth und anderen reichen griechischen Städten, wobei sie sich die Unterstützung des Volkes durch einen Schuldenerlass sicherten. Auf weniger tyrannische Weise gründete Solon 594 vor Christus die athenische Demokratie durch ein Verbot der Schuldknechtschaft. Doch erneut entstanden Oligarchien und riefen Rom zu Hilfe, als Spartas Könige Agis, Kleomenes und deren Nachfolger Nabis Ende des dritten vorchristlichen Jahrhunderts versuchten, die Schulden zu erlassen. Sie wurden getötet und ihre Anhänger aus der Stadt vertrieben. Es gehört seit der Antike zu den geschichtlichen Konstanten, dass die Interessen von Gläubigern in Widerspruch zu denen der Demokratie wie auch des Königtums gerieten, die in der Lage gewesen wären, der finanziellen Eroberung der Gesellschaft und einer nahezu autonomen Dynamik Grenzen zu setzen, welche den ökonomischen Überschuss in zinstragende Schuldtitel verwandelte.
Als die Brüder Gracchus und deren Anhänger 133 vor Christus versuchten, das Kreditrecht zu reformieren, reagierte die herrschende Senatorenklasse mit Gewalt, tötete sie und eröffnete damit ein Jahrhundert der Bürgerkriege. Der unerbittlichste Schuldeneintreiber der Antike war Rom, dessen Gläubiger sich in Kleinasien, der reichsten Provinz des Reiches, wie eine Plage ausbreiteten. Es gab fast keinerlei Rechtssicherheit mehr, wenn Gläubiger aus Rom eintrafen. Von den führenden römischen Geschichtsschreibern führten Livius, Plutarch und Diodor bei der Behandlung des ein Jahrhundert währenden, von politischen Morden gekennzeichneten Bürgerkriegs den Untergang der Republik auf die Unnachgiebigkeit der Gläubiger zurück. Populistische Führer versuchten Anhänger zu gewinnen, indem sie sich für einen Schuldenerlass einsetzten, zum Beispiel in der Verschwörung des Catilina 63/62 vor Christus. Sie wurden getötet. Im zweiten nachchristlichen Jahrhundert befand sich bereits ein Viertel der Bevölkerung in Leibeigenschaft, im fünften Jahrhundert brach die römische Wirtschaft aufgrund von Geldmangel zusammen. Auf dem Lande kehrten die Menschen zur Subsistenzwirtschaft zurück.
Als das Bankwesen sich erholte, schwand der christliche Widerstand gegen die Vereinnahmung von Zinsen durch das Zusammenwirken angesehener Geldverleiher und ihrer größten Kunden, der Könige - zunächst, um die Kirche zu finanzieren, und dann zunehmend, um Kriege zu führen. Doch die königlichen Schulden verfielen, wenn der König starb. Die Bardi und die Peruzzi gingen 1345 bankrott, als Eduard III. sich weigerte, seine Kriegsschulden zu begleichen. Die Despoten der Habsburger und Bourbonen auf den Thronen Spaniens, Österreichs und Frankreichs blieben anderen Bankiersfamilien die Rückzahlung gewährter Kredite schuldig.
Die Lage veränderte sich mit der holländischen Demokratie. Da das holländische Parlament Staatsanleihen begeben durfte, konnten die Niederlande in einem Zeitalter, in dem Geld und Kredit im Krieg eine entscheidende Rolle spielten, Kredite aufnehmen, um Söldner zu bezahlen. So war denn, wie Richard Ehrenberg anmerkte, der Kredit die stärkste Waffe in ihrem Freiheitskampf. Wer einem Fürsten einen Kredit gewährte, der habe gewusst, dass die Rückzahlung allein von der Zahlungsfähigkeit und dem Willen des Schuldners abhing. Ganz anders bei den Städten, die über Hoheitsrechte verfügten, zugleich aber auch Körperschaften, Vereinigungen von Individuen mit gemeinsamer Haftung, gewesen seien. Nach allgemein anerkanntem Recht habe jeder Bürger für die Schulden der Stadt gehaftet.
Parlamente konnten also Schulden aufnehmen, die öffentlich und bindend waren, unabhängig davon, wer auf dem Thron saß. Deshalb entwickelten die ersten demokratischen Nationen, die Niederlande und Großbritannien, die aktivsten Kapitalmärkte. Die Ironie: Ausgerechnet die Erfordernisse der Kriegsfinanzierung förderten die Demokratie und sorgten für eine Symbiose aus Kriegsführung, Kredit und parlamentarischer Demokratie.
Der Übergang zur gläubigerorientierten Finanzpolitik
Während die Reformen des neunzehnten Jahrhunderts die Fähigkeit des landbesitzenden Adels, Parlamente zu kontrollieren, verringerten, bemühten die Bankiers sich flexibel um gute Beziehungen zu nahezu jeglicher Staatsform. In Frankreich warb Saint-Simon für Banken, die wie Genossenschaften funktionierten und Kredite gegen Gewinnbeteiligungen vergaben. Der deutsche Staat ging ein Bündnis mit der Hochfinanz und der Schwerindustrie ein. Marx erwartete, dass der Sozialismus den Finanzsektor aus einem parasitären in ein produktives Element der Wirtschaft verwandeln werde. In den Vereinigten Staaten ging die Regulierung öffentlicher Versorgungsunternehmen einher mit Gewinngarantien.
Während des Ersten Weltkriegs verdrängten die Vereinigten Staaten Großbritannien als größte Gläubigernation, und Ende des Zweiten Weltkriegs verfügten sie über achtzig Prozent der weltweiten Goldreserven. Amerikanische Diplomaten gestalteten IWF und Weltbank nach gläubigerorientierten Grundsätzen und nutzten sie zur Finanzierung von Handelsabhängigkeiten, hauptsächlich gegenüber den Vereinigten Staaten. Kredite zur Finanzierung von Handels- und Zahlungsbilanzdefiziten wurden an „Bedingungen“ geknüpft, die die Lenkung der Wirtschaft auf Klienteloligarchien und Militärdiktaturen verlagerte. Die demokratische Antwort auf die daraus resultierende Sparpolitik, die nur der Sicherung des weiteren Schuldendienstes diente, ging kaum über IWF-Ausschreitungen hinaus, bis Argentinien die Bedienung der Auslandsschulden einstellte.
Eine ähnlich gläubigerorientierte Sparpolitik zwingen die EZB und die EU-Bürokratie heute den europäischen Staaten auf. Regierungen wurden veranlasst, die Banken zu retten, statt Wirtschaftswachstum und Beschäftigung zu fördern. Die Verluste durch faule Kredite und Spekulationen werden vom Staat übernommen, während man die Staatsausgaben senkt und sogar Infrastruktur verkauft. Die Steuerzahler, an denen die Schulden hängenbleiben, reagierten mit Protestkundgebungen wie im Januar 2009 in Island und Lettland und mit Großdemonstrationen wie in diesem Herbst in Griechenland und Spanien gegen die Weigerung der Regierungen, Volksabstimmungen über die fatalen Rettungsaktionen für ausländische Gläubiger abzuhalten.
Der Weg in die Schuldknechtschaft
In jeder Wirtschaft gibt es Planung. Durch den Verzicht auf diese Regierungsaufgabe unter dem Schlagwort „freie Märkte“ gerät die Planung in die Hände der Banken. Doch wie sich zeigt, ist das Planungsprivileg der Kreditschöpfung und Allokation noch stärker zentralisiert als das der gewählten Volksvertreter. Und, schlimmer noch, der finanzielle Zeitrahmen entspricht einer auf das Ausschlachten von Unternehmen ausgerichteten Hit-and-run-Strategie. Wenn die Banken allein auf ihre Gewinne achten, zerstören sie tendenziell die Wirtschaft. Am Ende wird der Überschuss von Zinsen und anderen Finanzierungskosten aufgezehrt, so dass nichts für neue Kapitalinvestitionen oder elementare Sozialausgaben bleibt.
Deshalb geht die Übergabe der politischen Kontrolle an eine Gläubigerklasse nur selten mit Wirtschaftswachstum und steigendem Lebensstandard einher. Die Tendenz, dass die Schulden schneller steigen, als die Bevölkerung sie zu bezahlen vermag, ist eine Grundkonstante der gesamten Geschichte.

In neuerer Zeit haben Demokratien einen starken Staat gedrängt, Kapitaleinkünfte und Vermögen zu besteuern und Schulden bei Bedarf abzuschreiben. Das fällt am leichtesten, wenn der Staat selbst Geld- und Kreditschöpfung betreibt, und am schwersten, wenn die Banken ihre Gewinne in politische Macht ummünzen. Wenn man zulässt, dass die Banken sich selbst regulieren und ein Vetorecht gegenüber staatlichen Regulatoren erhalten, kommt es zu einer Verzerrung der Wirtschaft, die es den Gläubigern erlaubt, sich an Spekulationsspielen und offenkundigen Betrügereien zu beteiligen, wie sie das letzte Jahrzehnt geprägt haben. Unter diesen Umständen ist die Alternative zu staatlicher Planung und Regulierung des Finanzsektors ein Weg in die Schuldknechtschaft.
Die Ökonomie in den Händen der Finanzwelt
Zur Demokratie gehört es, die Dynamik des Finanzsektors für die Sicherung des wirtschaftlichen Gleichgewichts und für Wirtschaftswachstum einzusetzen - und Kapitaleinkünfte zu besteuern oder an grundlegenden Monopolen im öffentlichen Bereich festzuhalten. Wenn Einnahmen aus Vermögen unversteuert bleiben oder privatisiert werden, sind sie „frei“, als Pfand für Banken zu dienen und höhere Kredite zu ermöglichen. Die durch Fremdkapital finanzierte Inflation der Vermögenswerte erhöht das Kapitalvermögen, aber auch die Verschuldung der Gesamtwirtschaft. Die Wirtschaft schrumpft, und das Eigenkapital wird negativ.
Der Finanzsektor hat inzwischen genügend Einfluss, um die Regierungen in solchen Notfällen davon überzeugen zu können, dass die Wirtschaft zusammenbrechen werde, falls man „die Banken nicht rettet“. In der Praxis erlangen die Banken dadurch eine noch größere Macht über die Politik, und sie nutzen diesen Machtzuwachs, um die Wirtschaft noch weiter zu polarisieren. Hier handelt es sich um einen Konflikt zwischen nationaler Selbstbestimmung und den Interessen des Finanzsektors. Die Vorstellung, wonach eine unabhängige Zentralbank „das Kennzeichen der Demokratie“ sei, ist eine euphemistische Umschreibung der Tatsache, dass man die wichtigste politische Entscheidung - die Geld- und Kreditschöpfung - dem Finanzsektor überlässt. Die organisierte Bankenrettung ist heute für den größten Teil der wachsenden Staatsverschuldung verantwortlich.
Diktiert wurde all das von Vertretern des Finanzsektors, die euphemistisch als Technokraten bezeichnet werden. Von Lobbyisten der Gläubiger designiert, sollen sie berechnen, wie viel Arbeitslosigkeit und Abschwung nötig sind, um einen Überschuss zu erzielen, mit dem sich die heute in den Büchern befindlichen Schulden bezahlen lassen. Das Absurde an dieser Berechnung ist die Tatsache, dass eine schrumpfende Wirtschaft - eine Schuldendeflation - die Schuldenlast noch unbezahlbarer macht.
Schulden zum Vorteil der Reichen
Weder Banken noch staatliche Stellen (noch auch Mainstream-Akademiker) haben berechnet, wie viel die Wirtschaft realistisch zahlen kann - das heißt, ohne zu schrumpfen. Über ihre Medien und ihre Thinktanks haben sie den Menschen eingehämmert, am schnellsten könne man reich werden, indem man sich Geld leihe, um Immobilien, Aktien und Anleihen zu kaufen, die – aufgrund der kreditgetriebenen Inflation – im Preis steigen, wobei der Staat die im letzten Jahrhundert eingeführte progressive Besteuerung des Reichtums rückgängig machen müsse.
Schlicht und einfach gesagt: Das Ergebnis ist eine Ramsch-Ökonomie, deren Ziel es ist, staatliche Kontrolle unmöglich zu machen und die Planungsgewalt in die Hände der Hochfinanz zu legen, weil das angeblich effizienter sei als eine staatliche Regulierung. Es wird behauptet, staatliche Planung und Besteuerung seien „der Weg in die Knechtschaft“, als wären „freie Märkte“ unter der Kontrolle rücksichtslos agierender Banker nicht geplant, und zwar im Blick auf Sonderinteressen oligarchischer statt demokratischer Art. Der Staat soll eine Schuldenlast tragen, die nicht wie in früheren Zeiten aufgenommen wurde, um das Land im Krieg zu verteidigen, sondern um der reichsten Schicht des Landes durch eine Übertragung der Verluste auf die Steuerzahler Vorteile zu bescheren.
Da die Wünsche der Wähler nicht berücksichtigt wurden, steht die Staatsverschuldung politisch und rechtlich auf schwankendem Boden. Schulden, die auf bloßen Beschluss durch Regierungen oder ausländische Finanzinstitutionen gegen starken Widerstand im Volk gemacht wurden, sind möglicherweise ebenso unsicher wie die der Habsburger und anderer Despoten vergangener Zeiten. Ohne Billigung durch das Volk gehen solche Schulden möglicherweise gemeinsam mit dem Regime unter, das sie gemacht hat. Neue Regierungen werden vielleicht auf demokratischem Wege dafür sorgen, dass Banken und Finanzsektor wieder der Wirtschaft dienen statt umgekehrt.
Zumindest werden sie wohl versuchen, zu einer progressiven Besteuerung der Vermögen und Einkommen zurückzukehren und damit die fiskalische Last stärker auf Kapitaleinkünfte und Vermögen zu verlagern. Mit einer erneuten Regulierung des Bankwesens und der Schaffung eines öffentlichen Bankensektors knüpfte man an das sozialdemokratische Programm an, das vor einem Jahrhundert auf einem so guten Wege zu sein schien. Island und Argentinien sind die jüngsten Beispiele, doch man kann durchaus auch weiter zurück auf das 1931 verkündete Moratorium für die interalliierten Kriegsschulden und die deutschen Reparationszahlungen blicken. Hier ist ein fundamentales mathematisches und politisches Prinzip am Werk: Schulden, die nicht bezahlt werden können, sind keine.


Danke: TlaxcalaQuelle: http://michael-hudson.com/2011/12/democracy-and-debt/
Erscheinungsdatum des Originalartikels: 02/12/2011
Artikel in Tlaxcala veröffentlicht: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=6556