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Montag, 24. September 2012

Nun wurde durch eine ehrliche Arbeitsgruppe bewiesen, dass Silber die wichtigsten Zellen in unserem Körper schädigt


Silber in allen Formen wird verwendet um Bakterien zu töten, wobei diese Produkte damit beworben werden, dass Silber ein „natürliches“ Antibiotikum sei. Da alle unsere Zellen aus Bakterien aufgebaut sind, ist offensichtlich, dass Silber auch unsere Zellen schädigt. Nun wurde durch eine ehrliche Arbeitsgruppe bewiesen, dass Silber die wichtigsten Zellen in unserem Körper schädigt.

Diese Ergebnisse stellen einen Zufallsbefund dar, da ursprünglich untersucht werden, sollte, ob Kunststoffe, in die Nanopartikel eingebettet werden, gefährliche Kunststoff-Nanopartikel freisetzen. Im Falle von Silber wurde festgestellt, dass Silber in den Konzentrationen, in denen es Bakterien tötet, auch unsere Gewebszellen, genannt Fibroblasten, schädigt.

Diese Gewebszellen bauen die Substanz auf, in die alle Zellen des Körpers eingebettet sind und durch sie hindurch versorgt werden. Diese Substanz, die Grundsubstanz, macht bis zu 80% unseres Gewichts aus. Wird diese Substanz nicht dauernd erneuert, wird der Stoffwechsel immer träger, der Alterungsprozess beschleunigt und Heilung verlangsamt und verhindert.

Da immer mehr Medizinprodukte Silber enthalten, immer mehr Textilien und Waschsysteme Silber abgeben, warne ich vor dem Kontakt mit Silber, auch vor der Benutzung von Silber-Geschirr und -Besteck. Besonders das Gehirn ist gefährdet, denn es gibt keine Blut-Hirnschranke.

Während im Körper auf zehn Zellen ein Fibroblast kommt, der diese versorgt, ist es im Gehirn 1:100 anders: Auf eine Nervenzelle kommen zehn Fibroblasten, die im Gehirn Gliazellen genannt werden. Aus diesem Grund sind Nerven und Gehirn durch Silber besonders gefährdet.

Die akuten Folgen sind Herzinfarkt, Lungenembolie, Schlaganfall und die Herabsetzung der Schwelle, bei der die Programme ausgelöst werden, die in der zweiten Phase als Krankheiten diagnostiziert werden.


Danke Dr. Stefan Lanka / Quelle: WissenschafftPlus

Kongress „Wissendes Gesundsein“ im Okober 2012

Samstag, 15. September 2012

Ihr, meine israelischen Mitbürger, sagt mir, erinnert Ihr Euch noch, wo wir  waren, bevor die Netanjahu-Regierung uns ausnützte?



Übersetzt von Ellen Rohlfs


Letztes Wochenende fand ich keine Worte mehr. Ich wollte meine Traurigkeit mit euch teilen – Traurigkeit über meine Nation und was daraus geworden ist.

Was kann man noch sagen über die Gesetzlosigkeit, die kürzlich das Leben von drei Frauen in Netanya kostete. Was kann man noch sagen über das Werfen von Feuerbomben auf Kindergärten, Wohnungen von Migranten und auf einen Wagen einer palästinensischen Familie? Was soll man noch über das Lynchen eines arabischen Jugendlichen durch ein Dutzend jüdischer Jugendlicher in Jerusalem sagen oder zur Zerstörung und dem Missbrauch der palästinensischen Bevölkerung im Namen „unseres Volkes? Und was über den Hass und Rassismus, der aus unsern Synagogen und Korridoren der Macht kommt?

Was bleibt einem noch über unsern Innenminister zu sagen übrig, den harten Juden, der über seinen Plan stolz ist, diejenigen Migranten einzusperren, die die Regierung zu deportieren verhindert? Was sagt ihr als Nachkommen von Flüchtlingen über die Tatsache, dass Kinder und geistig behinderte Kinder in einem Haftzentrum gehalten werden und an Hunger und an Medikamentenmangel leiden? Und was über die deportierten Migranten, die bei ihrer Rückkehr in den Südsudan getötet wurden oder an Krankheiten, die sie sich dort zuzogen, starben?

Selbst wenn wir das Argument akzeptieren, ihre Eltern hätten irgendwelche Verbrechen gegen Juden begangen, hätten wir uns selbst vor drei Jahren vorstellen können, dass Säuglinge und Kleinkinder für die „Sünden“ ihrer Eltern würden zahlen müssen?

Ihr, meine israelischen Mitbürger, sagt mir, erinnert Ihr Euch noch, wo wir waren, bevor die Netanjahu-Regierung uns ausnützte? Erinnert Ihr Euch, wer wir waren – als Land, Gesellschaft und am wichtigsten als menschliche Wesen?
Wer waren wir, bevor die Hoffnung, eine freie Nation in unserm Land zu sein, verloren war?
Bevor das augenblickliche Regime unser Leben, unsere Träume, unsere Werte und unsere Zukunft in ein Pompeji verwandelten? Und wo steht in der jüdischen Thora, dass es erlaubt sei, die Schwachen zu vernichten und die Behinderten, die Armen und die Fremden zu verlassen. Und was soll man noch über die Gewalt  der Polizei sagen, über die gesetzgebende Brutalität, die Zerstörung des Bildungssystems und der Freiheit der Presse? Sagt es mir.
Und gibt es noch etwas zu sagen über einen Ministerpräsidenten, der den Präsidenten zu einer neuen „Bedrohung“ macht?

Ich habe eine große Traurigkeit; und Scham und Wut und Angst; und hoffe, dass die Korrektur vor der Zerstörung kommt. Ich hoffe, es gelingt uns, uns aus dieser Asche wieder zu erheben und aus dem zu lernen, was uns geschehen ist. Ich hoffe, dass es uns klar wird, dass das Letzte, was wir brauchen, ein „starker Führer“ ist und dass mit mehr von dieser „Demokratie“ und  diesem„Judentum“ - alles verloren sein wird.


Danke Tlaxcala
Quelle: http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4270498,00.html
Erscheinungsdatum des Originalartikels: 20/08/2012
Artikel in Tlaxcala veröffentlicht: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=8180

Donnerstag, 26. August 2010

Die wichtigste Aufgabe für den Brückenbauer



Sehr geehrter Herr Bundespräsident Wulff,

Sie persönlich sehen sich in Ihrer Arbeit als oberster Bürger dieses Staates als ein Brückenbauer des interkulturellen bunten Lebens in unserer Bundesrepublik. Das ist eine gute Aufgabe. Aber reicht das auch für einen Bundespräsidenten aus?
Eine größere und historisch einmalige Aufgabe wäre endlich allen Bürgern die Möglichkeit zu geben über die im Grundgesetz Artikel 146 zugesicherte eigene Verfassung zu entscheiden. Finden Sie nicht auch, dass unser Land, 65 Jahre nach Kriegsende einen Friedensvertrag verdient hat? Finden Sie nicht auch, dass die Fortgeltung der UNO-Feindstaatenklauseln in Bezug auf unser Land es geradezu gebietet endlich durch einen Friedensvertrag in der Völkergemeinschaft, die durch die Verträge vorhandenen wesentlichen Fragen für den völkerrechtlichen Status unserer Heimat zu beenden?
Ist es nach all diesen Jahrzehnten nicht vordringlich geboten den zum Teil verdeckt fortwährenden Sonderstatus (Berlin) zu beenden um die dadurch auch zwangsläufige deutsche Politik und ihre Fremdprägung umzuordnen in eine Politik der souveränen Entscheidung für das Deutsche Volk?
Was ist Ihnen denn wichtiger Herr Bundespräsident?
Die interkulturelle Brücke oder die Brücke zu einer souveränen Heimat für alle Deutschen im Lande?
Sie und alle noch klardenkenden Politiker wissen, dass unser Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (so die offizielle Bezeichnung) keine Verfassung der BRD, sondern ein Nachkriegsprovisorium ist, geschaffen und genehmigt unter Aufsicht und Hoheit der ehemaligen Siegerstaaten. Sie wissen auch welche Grundvoraussetzung gegeben sein muss um von einer Verfassung sprechen zu können. Dies trifft auf das Grundgesetz nicht zu. Im Artikel 20/2 des GG ist festgehalten: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“, dieser Satz ist das Fundament einer Demokratie. Wenn wir aber diese Aussage mit der Realität vergleichen, dann dürfen die mündigen Bürger alle vier oder fünf Jahre zur Wahl gehen. Diese Bürger haben nach der Wahl keinen Einfluss in irgendeiner Weise die durchgeführte Politik korrigierend beeinflussen zu können. Dies ist ein Widerspruch den es in einer Verfassung nicht gäbe.
Herr Bundespräsident Wulff, wann endlich können wir in freier Entscheidung über unsere Verfassung entscheiden?
Wir bitten Sie, dies als die große Aufgabe des Präsidenten der Bürger in Deutschland anzugehen. Sie würden sich historisch unsterblich machen.
Wir bitten Sie ernsthaft um die Einberufung der Deutschen Nationalversammlung.

(Foto: ©   Increa - fotolia.com)

Montag, 31. Mai 2010

Wenn Sie wirklich etwas erleben wollen...



Wenn Sie wirklich etwas erleben wollen, bereiten Sie sich doch einmal auf
ein Abenteuer der besonderen Art vor:


1. Gehen Sie illegal nach Pakistan, Afghanistan, Irak, Marokko oder die Türkei.

2. Sorgen Sie sich nicht um Visa, internationale Gesetze, Immigrationsregeln oder ähnlich lächerliche Vorschriften.

3. Wenn Sie dort angekommen sind, fordern Sie umgehend von der lokalen Behörde eine kostenlose medizinische Versorgung für sich und Ihre ganze Familie.

4. Bestehen Sie darauf, dass alle Mitarbeiter bei der Krankenkasse Deutsch sprechen und dass die Kliniken Ihr Essen nur so zubereiten, wie Sie es in Deutschland gewohnt sind.

5. Bestehen Sie darauf, dass alle Formulare, Anfragen, und Dokumente in Ihre Sprache übersetzt werden. Weisen Sie Kritik an Ihrem Verhalten empört zurück, indem Sie ausdrücklich betonen, dass dies mit der Eigenheit Ihrer Kultur zu tun habe. Behalten Sie unbedingt Ihre ursprüngliche Identität. Hängen Sie eine Fahne Ihres westlichen Landes ans Fenster (am Auto geht es auch, vergessen Sie das nicht).

6. Sprechen Sie sowohl zu Hause als auch anderswo nur Deutsch und sorgen Sie dafür, dass auch Ihre Kinder sich ähnlich verhalten. Fordern Sie unbedingt, dass an Musikschulen westliche Kultur unterrichtet wird und bestehen Sie auf einer christlichen Gebetskapelle in der Schule Ihrer Kinder. Verlangen Sie sofort und bedingungslos einen Führerschein, eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung und eine Arbeitserlaubnis. Lassen Sie sich nicht diskriminieren, bestehen sie auf Ihrem guten Recht. Verlangen Sie Kindergeld, ggf. auch für Ihre in Deutschland lebenden Nichten und Neffen. Betrachten Sie den Besitz einer Arbeitserlaubnis als eine Rechtfertigung Ihrer illegalen Präsenz in Pakistan, Afghanistan oder Irak. Fahren Sie ohne Autoversicherung. Diese benötigen nur die Einheimischen. Organisieren Sie Protestzüge gegen Ihr Gastland und dessen Einwohner. Unterstützen Sie ausnahmslos Gewalt gegen Nicht-Weiße, Nicht-Christen und gegen eine Regierung, die Sie ins Land gelassen hat. Verlangen Sie, dass Ihre Frau (auch wenn Sie sich inzwischen 4 davon angeschafft haben) sich nicht vermummen muss, bzw. keine Burka zu tragen hat und am Strand im Bikini herumliegen darf.

Packen Sie einfach Ihre Koffer, verlassen Sie Ihre Heimat und finden Sie mal heraus, ob Sie zu den oben genannten Bedingungen in Pakistan, Afghanistan oder Irak, Marokko & Türkei willkommen sind.

VIEL GLÜCK WÜNSCHEN WIR IHNEN DABEI!
IN DEUTSCHLAND IST DAS ALLES MÖGLICH!


Quelle: MaxNew's
Autor: Urs Allenspach

Sonntag, 16. August 2009

Zur aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise

Erklärung der Kommission Globalisierung und soziale Gerechtigkeit


AUTOR: PAX CHRISTI

Inzwischen ist deutlich, dass mit der Finanzkrise der schlimmste Wirtschaftseinbruch in der Geschichte der Bundesrepublik verbunden sein wird. Exporte und Auftragseingänge sind dramatisch zurückgegangen, der Inlandsnachfrage fehlt es an Kaufkraft. Firmen stehen vor dem Aus mit der Folge wachsender Arbeitslosigkeit und Armut für viele Menschen. Für die Länder der Zweidrittelwelt ist das Ausmaß der Krise unvergleichlich dramatischer. Die Ursachen der Wirtschaftskrise werden in der politischen Diskussion vereinfacht in der mangelnden Regulierung der Finanzmärkte sowie auf der persönlich-moralischen Ebene in der Gier von Managern und Bankern verortet. Stattdessen käme es darauf an, die gegenwärtige Krise als Systemkrise des kapitalistischen Wirtschafts- und Lebensmodells zu begreifen und nach Strategien zu suchen, die Menschen vor den akuten Folgen der Krise zu schützen und gleichzeitig Perspektiven "jenseits` des kapitalistischen Paradigmas der Vermehrung des Kapitals um seiner selbst willen zu suchen.

1. Wie ist es zu dieser weltweiten Finanzkrise gekommen?
Ende der 1990er Jahre platzte die Technologieblase an den Finanzmärkten und es kam zu einer Rezession. Innerhalb kurzer Zeit senkte die US-Notenbank die Leitzinsen von 6,5% auf 1 %. Als Effekt entstand eine Immobilienblase, d.h. eine Nachfrage nach Immobilien, deren Preise wesentlich höher lagen als der reale Wert.
Durch die billigen Zinsen und die großzügigen Hypothekenangebote der Banken kauften viele US-Amerikaner Immobilien, schuldeten um oder nahmen weitere Schulden auf. Die Banken vergaben Kredite, obwohl sie wussten, dass viele Schuldner diese nicht würden zurückzahlen können. Durch die Spekulation stiegen die Häuserpreise stark an.
Die "faulen" Kredite oder sog. "Subprime"- (=minderwertige) Hypotheken wurden den Regionalbanken von den Investmentbanken abgekauft und in Wertpapierpaketen mit anderen Wertpapieren zusammengefasst und Ansprüche auf diese für die Märkte handelbar gemacht (verbrieft).
Andere Banken und Finanzinvestoren weltweit kauften diese Papiere, teilweise in großem Ausmaß.
Die drei großen Ratingagenturen (Standard & Poor`s, Moody`s, Fitch Ratings) hatten diese Kreditverbriefungen als sicher eingestuft, nachdem sie die Anbieter vorher in Bezug auf den Verkauf beraten hatten. Viele Manager kauften diese Papiere, um große Gewinne und für sich damit hohe Boni zu erzielen.
Schließlich sorgten die Zinserhöhungen der US-Notenbank ab 2006 dafür, dass viele Immobilienbesitzer ihre Schulden nicht bezahlen konnten, der Wert der Häuser rapide sank und viele sich auch nicht verkaufen ließen. Viele Banken brachen zusammen. Aufgrund des fehlenden Vertrauens liehen sich die Banken untereinander kein Geld mehr. Überall auf der Welt, besonders in den USA und Europa besitzen Banken Subprime-Kredite, ohne zu wissen, wie viele davon noch wertlos sind. Die Verluste betragen bisher mindestens 1,8 Billionen Dollar. Geschätzt werden, dass weitere 900 Mrd. Euro an Kreditkartenschulden abgeschrieben werden müssen.
Die Situation vor dem Crash war gekennzeichnet durch die riesigen Schulden der USA, des Staates und der Bürger; die USA führte täglich 2 Milliarden Dollar ein, um sich die Ausgaben des Staates und die Ausgaben für privaten Konsum leisten zu können. Die Finanzmärkte transportierten die Ersparnisse von anderswo in der Welt in die USA, die mit attraktiven Zinsen lockten und mit ihrer militärischen und politischen Macht Sicherheit versprachen. Mit der Blase ist die Illusion einer Finanzierung staatlicher und privater Ausgaben durch realwirtschaftlich nicht gedeckte Kapitalakkumulation geplatzt.
2. Welche tieferen Ursachen hat die Krise?
Die Finanzkrise ist ein Ergebnis der bereits seit mehreren Jahrzehnten bestehenden neuen Krise des Kapitalismus. Etwa seit Beginn der 80 er Jahre wird menschliche Arbeit in einem bisher neuen Maße durch Informations- und Steuerungstechnologien (mikroelektronische Revolution) überflüssig gemacht. Dieser Produktivitätsfortschritt ist untrennbar mit struktureller Arbeitslosigkeit verbunden. Immer mehr Menschen werden für die Verwertung des Kapitals "überflüssig". Da aber nur durch den Einsatz von Arbeit Wert und Mehrwert geschaffen werden können, geht mit der Arbeit dem Kapital die Substanz für seine weitere Akkumulation aus. Die Finanzkrise ist so eine Krise der Realwirtschaft.
Die kapitalistische Konkurrenz lässt bei Strafe des Untergangs einen einzelwirtschaftlichen Ausstieg aus der Jagd nach Vorteilen durch die Steigerung der Produktivität nicht zu. Der Zwang zum Produktivitätsfortschritt verbunden mit den Lohnsenkungen und der Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums von den Lohn- zu den Gewinn- und Vermögenseinkünften, die die meisten Staaten der Industrieländer in den letzten Jahrzehnten massiv vorangetrieben haben, haben zu einer "Überproduktionskrise" und einer "Unterkonsumtionskrise" geführt: Mit den vorhandenen Produktionskapazitäten können mehr Waren produziert (und Dienstleistungen angeboten) werden als gewinnbringend abgesetzt werden können. Dadurch zirkulieren weltweit große Mengen an Kapital, die nach profitablen Verwertungsmöglichkeiten suchen.
Vor dem Hintergrund der Krise der Realwirtschaft werden verschiedene Strategien entwickelt, Kapital profitabel einzusetzen: Dazu gehören die "Globalisierung" als Ermöglichung neuer Verwertungsmöglichkeiten des Kapitals durch Einbezug neuer Staaten und Regionen in die kapitalistische Verwertung und das Ausnutzen dort vorhandener billiger Arbeitskräfte und natürlicher Ressourcen; die Privatisierung öffentlicher Güter (Strom, Telekommunikation, Bahn, kommunale Einrichtungen usw.) und eben auch als besonders lukrative Strategie die Spekulation auf deregulierten Finanzmärkten, die sich angesichts der immer neuen Zusammenbrüche für viele Menschen in der Zweidrittelwelt, aber nun auch für größere Teile der Bevölkerung im Norden als fatal erwiesen hat.
In der aktuellen Krise zeigt sich die Systemgrenze des Kapitalismus, die den Globus sozial und ökologisch in den Ruin treibt und die Eskalation von Gewalt befördert.
3. Welche Rolle spielt die Politik?
Die Finanzgarantien des Staates zielen darauf ab, das Vertrauen der Banken untereinander wieder herzustellen und den Wirtschaftskreislauf anzukurbeln. Die Regierungen haben dabei die Hoffnung, dass nur ein geringer Teil der Gelder der Rettungspakete in Anspruch genommen wird. Zudem sind die Staaten immer mehr mit Hilferufen aus der einbrechenden Realwirtschaft konfrontiert.
In einer Situation, in der die Politik zur Bewältigung der Krise herangezogen wird, sollte nicht vergessen werden: Es war die Politik, die die Finanzmärkte von vielen Regelungen "befreit" haben. Damit sollte den dort tätigen Akteuren der Weg zu schnellen und hohen Profiten geebnet werden. Weder wurde auf eine funktionierende Bankenaufsicht geachtet noch darauf, dass Banken genügend Eigenkapital besaßen. Die Politiker wussten dabei seit langem um die Risiken, die sie dabei eingingen.
Die Verantwortung des Staates und der Politik beim Zustandekommen der Finanzkrise wirft ein bezeichnendes Licht auf ihre Rolle im kapitalistischen System: Sie sind in erster Linie dem Systemerhalt verpflichtet. Um in der Krise der Realwirtschaft neue Verwertungsmöglichkeiten zu schaffen, wurden die Finanzmärkte dereguliert. In der gleichen Logik ist die Politik nach dem Zusammenbrauch der Finanzblasen nun gefordert, Schäden zu begrenzen und zu reparieren. Dies geschieht in der Hoffnung auf neue Potentiale in der Realwirtschaft. Diese Hoffnungen dürften sich aber angesichts der mit der mikroelektronischen Revolution erreichten inneren Grenze kapitalistischer Akkumulation als Illusion erweisen. Es ist daher zu befürchten, dass Politik immer mehr zur Krisenverwaltung wird, deren Kosten durch die Steuerzahler und einen immer weitergehenden Sozialabbau aufgebracht werden sollen. Je stärker Sozialpolitik durch Sicherheitspolitik ersetzt wird, desto mehr drohen autoritäre Formen der Krisenverwaltung, in denen Politik versucht sein könnte, zu immer antidemokratischeren und repressiveren Maßnahmen der Krisenverwaltung zu greifen. Die Grenzen realwirtschaftlicher Akkumulation markieren auch die Grenzen staatlichen Handelns.
4. Welche Forderungen sind jetzt sinnvoll?
Das Gebot der Stunde ist es also heute, die Krise der Finanzmärkte als eine der Krisen des Kapitalismus zu begreifen, dessen zerstörerische Folgen immer deutlicher werden. Soll ein Leben für alle Menschen in materieller Sicherheit und Würde möglich sein, ist der Bruch mit einem Gesellschafts- und Lebensmodell nötig, das auf der Akkumulation des Kapitals um seiner selbst willen gründet. Wird der Globus weiter den Gesetzen der Verwertung des Kapitals unterworfen, wird es weder möglich sein die Menschheit noch die Schöpfung zu bewahren. Die inneren Grenzen des kapitalistischen Systems offensiv zu thematisieren ist eine wichtige Herausforderung, der sich soziale Bewegungen verstärkt stellen müssen.
Trotz des offensichtlichen Scheiterns des gegenwärtigen Wirtschaftsmodells zielen die Maßnahmen der Regierungen darauf ab, das System, das die gegenwärtige Krise verursacht hat, durch staatliche Interventionen aufrecht zu erhalten. Dazu werden Hunderte von Milliarden Dollar, Euro usw. zur Rettung von maroden Banken und Firmen zur Verfügung gestellt, die im Interesse sozialer Gerechtigkeit und für Investitionen in Bildung und den ökologischen Umbau der Gesellschaft nie zur Verfügung gestellt wurden.

Es ist abzusehen, dass die aktuelle Krise die bereits vorhandenen sozialen Verwerfungen verschärfen wird - in die Industrienationen und noch mehr in der Zweidrittelwelt. Daher erscheinen Maßnahmen richtig, die die Auswirkungen der Krise auf von Arbeitslosigkeit und Armut bedrohte Menschen mindern. Ziel muss es sein, die Kritik des Kapitalismus und die Notwendigkeit der Suche nach Alternativen mit dem Kampf für die Verbesserung der Lebenssituation der "Überflüssigen", MigrantInnen, ArbeitnehmerInnen usw. zu verbinden.

Auf globaler Ebene ist gefordert:
In Bezug auf das Finanzsystem sind zunächst Schritte zu einer starken Regulierung der Finanzmärkte und der Banken sinnvoll. Banken sollten in öffentliches Eigentum überführt und demokratisch kontrolliert werden.
Maßnahmen zur Bekämpfung der Spekulation wie Steuern auf Finanztransaktionen sollten endlich umgesetzt werden.
Es ist die Zeit, aus der gefährlichen Privatisierung sozialer Sicherung und öffentlicher Güter auszusteigen. Die kapitalgedeckte Rente (in Deutschland als "Riester-Rente" bekannt) sollte genauso abgeschafft werden wie eine Privatisierung der Bahn verhindert werden sollte.
Es sollte da investiert werden, wo es im Interesse der Menschen sinnvoll ist: in den ökologischen Umbau, in den Ausbau eines Bildungssystems, das tatsächlich alle Kinder fördert, und der frühkindlichen Betreuung, in ein allgemeines und solidarisches Gesundheitssystem u.v.m.
Im Blick auf Deutschland konkretisieren sich diese Forderungen vor allem im Blick auf die Agenda 2010 und die Hartz IV-Regelungen:
Die Politik der Agenda 2010 mit ihren Angriffen auf Kündigungsschutz, Löhne, Tarifrecht usw. muss zurückgenommen werden.
Die Hartz IV-Regelungen müssen abgeschafft und die Grundsicherung für ein Leben in Würde ebenso wie ein gesetzlicher Mindestlohn durchgesetzt werden.
Diese Maßnahmen und Forderungen müssen so erkämpft werden, dass sie einen Weg weisen, der über das kapitalistische System hinaus weist. Kapitalistische Krisen können auf Dauer nicht durch Reformmaßnahmen, sondern nur dann verhindert werden, wenn die Menschen lernen, ihre Belange nicht den Unternehmen, Banken und dem Staat zu überlassen, sondern in die eigene Hand zu nehmen.
E-Mail: sekretariat (at) paxchristi (Punkt) de
Website: www.paxchristi.de

Quelle: http://www.paxchristi.de/news/kurzmeldungen/one.news.km/index.html?entry=page.news.km.510

Originalartikel veröffentlicht am 1.6.2009

Über den Autor

URL dieses Artikels auf Tlaxcala: http://www.tlaxcala.es/pp.asp?reference=8344&lg=de

Donnerstag, 10. Juli 2008

"Liebe Nachbarn, wir sind's, eure Lieblingsschwulen und -lesben! Kommt alle runter und feiert mit uns!"

© Psychoente, „Gay in Love“, CC-Lizenz (BY 2.0)
http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/deed.de
Das Bild stammt aus der kostenlosen Bilddatenbank www.piqs.de


Ein Brief an unsere Schwulen und Lesben


Wer so etwas durch das Megafon in Berlin-Kreuzberg ruft, der ist entweder plem-plem oder schwul und naiv. Das beides wehtun kann zeigt dann die Erfahrung. Gerade in Schwulenkreisen ist immer noch eine starke Befürwortung für Multikulti. Und gerade werden jene Kreise besonders lieb von unseren ausländischen Mitbewohnern „umarmt“. Marzahn oder Spandau ( Berliner Viertel ) sind darin berühmt für ihre „Schwulenfreundlichkeit“, im ausländischem Sinne also hau und drauf. Nun auch Kreuzberg tz-tz, wieso nur. Manchmal tut aufwachen weh liebe „ich heiße Detlef und bekomme deine Hose nicht auf“. Trotzdem Mut habt Ihr, mit dem Megafon zu schreien wie: "Wir sind eure Söhne und Töchter, eure Brüder und Schwestern, eure Tanten und Onkels. Wir sind gleichgeschlechtlich und wir sind hier." Wenn dann die Täter, meist türkische oder arabische junge Männer, also die Klientel auf die viele von Euch stehen, dann auflauern und Euch zusammenschlagen, ja dann solltet Ihr vielleicht anfangen politischer zu denken. Mal nachdenken warum das so läuft in Eurer Heimat! Und nicht gleich grüner Propaganda auf dem Leim gehen, selber kritisch nachdenken, denn nachdenken ist noch „Frei“ in diesem unserem blühendem Lande. Da wir ja gerade so schön plaudern ( ist noch etwas Kaffee da ), ist Euch eigentlich aufgefallen, dass keine barbarischen braunen Horden über Euch herfallen, wo doch ständig von braunen No-Go-Areas gesprochen wird? Ist Euch aufgefallen, dass keine Eier auf Euch geworfen werden von Einheimischen? Fällt Euch vor lauter Schwanz im Kopf überhaupt etwas auf? Euer größtes Lokales Idol, „und das ist gut so“ Songwriter ist erstaunlich still wenn die Anhänger der Grauen Wölfe ( türkische rechtsradikale Vereinigung ) Euch mal wieder die Schminke vom Gesicht geschlagen haben. Warum müssen wir, die Christen die Euch tolerieren und mit Euch friedlich zusammenleben darauf erst aufmerksam machen? War es nicht das Christentum das es ermöglichte, dass auch Ihr leben könnt wie Ihr wollt? Denkt mal etwas intensiver darüber nach, gerade das Christentum wird aber weltweit wieder bekämpft. Nur zum Verständnis, ich sagte nicht Kirche!

Aber zurück zu Euren Wunden.

Kommt es nicht einer Art Steinigung gleich, wenn jugendliche Ausländer Steine nach Euch werfen. Habt Ihr wirklich geglaubt das Eure Party auch die Party unserer Ausländer ist? Merkt Ihr langsam wie Euer Verstand gewaschen ist? Ihr glaubt nicht nur Eurem glitzernden „Way of Life“, Ihr vertraut auch immer noch den Werbesprüchen unserer Angestellten: ..“ich liebe Sonne, Mond und Sterne“... ( ist noch was von der Sahnetorte da ..)

Neukölln, Wedding, Lichtenberg oder Schöneberg sind gefährliche Pflaster für Euch, merkt Ihr eigentlich wie kleiner und enger Eure Freiheit wird? Wie viel gehen nicht hin und zeigen diese Gewaltverbrecher an, wie viel haben Angst von Euch in Berlin – jetzt 2008 im Friede, Freude, Eierkuchen-Paradies-Wowereit. Ach Euer Wowi, der soll toll mit Christiansen tanzen kann und aus dem Damenschuh Champagner trinkt, der Dirigent des Berliner-Titanic-Orchester.

Natürlich ist dieser Brief an „Aloa“ ein Nachschlag auf den CSD, das bin ich meiner Bürgerjournalist-Pflicht schuldig, aber ich bin auch Christ und versuche Euch aus dieser Sicht zu verstehen, nur lieben muss ich Euch nicht. Vielleicht ist das die ehrliche Art miteinander umzugehen, die christliche Art eben, denn Allah mag keine Schwulen.

Eure eigenen Organisatoren wollen Euch immer wieder und immer wieder glauben machen: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Schwulenfeindlichkeit und Migrationshintergrund. Ja klar, nur so und nicht anders. Das ist wie beim ersten Rendezvous, das sagt man sich interessante Lügen, damit man dann bereit ist, ein zweites Rendezvous zu haben. ( Huch, jetzt ist doch mein Kaffee kalt geworden ) Was denkt Ihr Euch eigentlich, wenn Ihr Ladenbesitzer aufruft, das Ladenlokal als „Zufluchtsort“ zu kennzeichnen? Ist das die Methode mit dieser Gewalt umzugehen? Ist das alles! Ausgerechnet von Euch, deren Meinung man ist Ihr seid witzig, kreativ, tolerant und und, mehr fällt Euch nicht ein? Oh.. ich habe vergessen, Eure Leitmutter hat ja gerade einen Preis beim CSD in Köln bekommen, verliehen von ( ach ja...) Euren Kreisen. Zumindest hat Volklinde Beck sich sehr gefreut, aber Ihr freut Euch immer wenn Ihr was abbekommt. Nur vielleicht solltet Ihr mal Volklinde auf Euer Problem aufmerksam machen, gut das wird etwas schwierig, sie ist immer in Russland oder Iran oder irgendwo unterwegs um für die Freiheit der Schwulen/Lesben zu kämpfen. Na ja, kämpfen kann man das nicht nennen. Nur im eigenem Land sieht Volklinde den Balken nicht, ausgenommen die brutalen Einheimischen natürlich.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass Ihr Gewalt an Euch als gegebenes Schicksal hinnehmt, das nicht änderbar ist.


Bleibt gesund

Euer CvU


UPDATE vom 14.07. 2008

Beim CSD in München hat Grünen-Chefin Claudia Roth am Wochenende Regierungschefin Angela Merkel wegen der Ungleichbehandlungen von gleichgeschlechtlichen Paaren als "Kanzlerin der Heteros" bezeichnet.
Quelle: Queer.de
Und was bitte schön ist Claudia Roth ?

Montag, 7. April 2008

Der offene Brief


Bei „Freitag“ die Ost-West Wochenzeitung hat man einen offenen Brief vom Osnabrücker Sozialwissenschaftler Mohssen Massarrat an den Bundesinnenminister Herrn Schäuble veröffentlicht, siehen Sie hier.


Zitat:

Diese Minderheit ist ferner durch den seit längerer Zeit anhaltenden anti-islamischen Kulturkampf verunsichert, sucht sich verständlicherweise den halbwegs geschützten Raum des Ghettos und beargwöhnt die Regeln und Institutionen der Mehrheitsgesellschaft mit großem Misstrauen.

Zitat Ende

Hier wird plötzlich das Ghetto zum Schutzraum, merkwürdige Argumentation. Und aus diesen Raum heraus werden die Regeln ( man kann auch Gesetze und Brauchtum sagen ) und Institutionen ( Ämter und Behörden sind wohl hier gemeint ?) mit großem Misstrauen beobachtet.


Zitat:

Nicht die Parallelgesellschaft an sich, sehr wohl aber ihre mangelnde interkulturelle Durchlässigkeit und ihre unzureichende Identifikation mit Staat und Gesellschaft der neuen Heimat ist eine Gefahr für die Demokratie. Dies kann jedoch überwunden werden, wenn die Integrationsschritte durch aktive Beteiligung aller betroffenen Gruppen - will sagen - demokratisch fundiert würden.

Zitat Ende

Jetzt widerspricht sich Herr Massarrat denn doch gewaltig.

Er sagt also das eine Parallelgesellschaft keine Gefahr darstellt ( hm das sehen aber fast alle, selbst wohlwollende Multikulti-Befürworter anders ) und weist natürlich sofort auf die mangelnde ( aus seiner Sicht ) Durchlässigkeit in Hinsicht auf Gesellschaft und Staat. Gemeint ist damit die Forderung nach eigenen und moslemischen Beamten und Amtsposten und den moslemischen Brauchtum, mit natürlich wie könnte es anders sein , Rücksichtnahme der Mehrheit gegen die verängstlichten moslemische Minderheit. Da wird wieder versucht über eine Hintertür an entscheidende Ausgangspositionen zu kommen, um dann die nächste Phase einzuleiten. Das die Parallelgesellschaft von den moslemischen Gruppen gewollt wird, zeigt sich in diesem Abschnitt sehr deutlich. Herr Massarrat hat anscheinend nicht erkannt oder will es nicht, dass gerade in unserem Land eine Parallelgesellschaft zum Kulturkampf wesentlich beiträgt. Auch hier sehe ich keine Aufrichtigkeit im Schreiben. Und dann kommt eine Scheinheiligkeit zum Vorschein die einem fast die Luft weg nimmt: Dies kann jedoch überwunden werden, wenn die Integrationsschritte durch aktive Beteiligung aller betroffenen Gruppen - will sagen - demokratisch fundiert würden.


Das muss man sich schon auf der Zunge zergehen lassen, Herr Massarrat fordert aktive Beteiligung aller Gruppen und bringt sogar die demokratische Vorgehensweise hier mit ein, was sehr löblich wäre wenn... ja wenn es denn ernst gemeint wäre. Denn 1/3 seines Briefes sind gegen die Kritiker im Teilnehmerkreis der Islamkonferenz gerichtet und nur diese ( gemeint sind Seyran Ates und Necla Kelek ) würden eine behindernde Rolle spielen. Gerade noch hat Herr Massarrat von demokratischer fundierter und aktiver Beteiligung aller Gruppen gesprochen und hebelt das hier ganz nach Taqquia wieder aus. Das ablehnen von kritischen Stimmen, das verhindern wollen von kritischen Stimmen und das nicht Auseinandersetzen mit kritischen Stimmen, ist absolut undemokratisch Herr Massarrat und lässt mich persönlich schwer an ihren „gut gemeinten“ Brief zweifeln. Die Beteiligung der beiden kritischen genannten Personen ist für Sie mehr als nur ein Schönheitsfehler ! Das sagt ja dann alles.

Nun wissen wir durch tägliche Beispiele, dass sich islamisch geführte Länder sehr schwer tun mit Demokratie. Das gilt jedoch nicht für Sie Herr Massarrat, denn wie Sie selbst in Ihrem Brief ausführen, leben Sie seit 1961 hier in Deutschland und fühlen sich wohl. Das freut mich sehr, und ich frage mich wie Sie das geschafft haben, ich meine das Wohlgefühl? Denn es gab zu Ihrer Zeit keine Islamkonfernz, keine Großmoschee, keine Integrationsbeauftragte, keine eigenen TV-Sender, Kopftuchverbot war selbstverständlich und eine Menge anderer Dinge mehr. Kann es sein, dass Sie sich einfach angepasst haben und jetzt glücklich und sich wohl in Deutschland fühlen. Vielleicht sollten Sie genau das den Teilnehmern der Konferenz mit auf dem Weg geben? Dann würde auch Ihr offener Brief verständlich sein und beachtet werden. Aus dem Vergangenen lernen für die Zukunft, würde ich Ihnen als Überschrift vorschlagen.

Ihr CvU


Sonntag, 3. Februar 2008

Offener Brief zur möglichen Wahl von Prof. Dreier (sPD) zum Bundesverfassungsrichter von amnesty international, Sektion Deutschland


© Steven Pepple „Held hostage „ Fotolia.com


Die Würde des Menschen ist unantastbar:


Den offenen Brief von amnesty international Deutschland können Sie hier lesen.


Auszüge:

Der Bundesrat soll am 15. Februar einen neuen Richter und Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichts wählen. Für dieses Amt ist von der SPD Herr Prof. Horst Dreier vorgeschlagen worden.

  • Als Menschenrechtsorganisation, die sich für das absolute Folterverbot einsetzt und die Unantastbarkeit der Menschenwürde als Grundlage unseres Staatswesens ansieht, fordern wir von allen Repräsentanten des Staates, den Kern der Verfassung zu schützen und zu verteidigen.

  • Wir wenden uns gegen jede Aufweichung des Folterverbots und kritisieren deshalb die Kommentierung von Prof. Dreier zum Schutz der Menschenwürde aus Art. 1 Abs. 1 GG. Prof. Dreier stellt in RN 133 (Grundgesetz Kommentar, 2. Auflage, Band I, von 2004) fest, dass in Fällen, in denen nur noch die Würde des Opfers oder die des Täters verletzt werden kann, der „Rechtsgedanke der rechtfertigenden Pflichtenkollision nicht von vornherein auszuschließen“ sei.

  • Die Achtungspflicht enthält dabei für den Staat unüber-schreitbare Grenzen. Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Urteil zum Luftsicherheitsgesetz am 15. Februar 2006 diese Position deutlich bekräftigt. Wir haben Herrn Prof. Dreier aufgefordert, sich anlässlich seiner möglichen Wahl unmissverständlich zur Unantastbarkeit der Menschenwürde zu äußern. Eine Antwort darauf haben wir nicht erhalten.

  • Ein Richter, der den Schutz der Menschenwürde nicht eindeutig verteidigt und damit in der Konsequenz auch das absolute Folterverbot relativiert, ist für die Aufgabe eines Verfassungsrichters, oder gar eines Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, der den Kern der Verfassung zu verteidigen hat, nicht geeignet.


Montag, 31. Dezember 2007

Antwort des Prekariats zu den Neujahrsansprachen unsere Machtelite

© Knipsermann, „Neues Spiel!“, CC-Lizenz (BY 2.0)
http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/deed.de
Das Bild stammt aus der kostenlosen Bilddatenbank http://www.blogger.com/www.piqs.de



Wir erleben eine Veränderung der Demokratie vor unseren Augen die sich am Ende dieses weiteren Weges selbst zerstört.

Der Staat wie er sich heutzutage zeigt; das sind die Parteien, und diese Parteien behaupten nur das was beim Wähler gut ankommt und damit in den Medien gut dargestellt wird, ausgenommen es dient den großen Konzernen. Das Ziel der Parteien ist nicht das Wohl des Staates und ihrer Gesellschaft, das Ziel ist Macht.

Der Souverän, das Volk, hat keine Mitwirkung auf die Entscheidungen die unsere Angestellten treffen. Jetzt plärren diese sofort los ( wie immer ), „es gibt doch Wahlen“, dabei wird tunlichst vergessen zu erwähnen, dass bei Wahlen nur die Parteienlandschaft gewählt wird. Viele Eingeborene haben dies erkannt und wählen nicht mehr, leider sind gerade jene die es in der Hand hätten die „Landschaft der Parteien“ und deren Machtgeilheit zu ändern. Aber der deutsche Standard Wähler ist mutlos. Er hat Angst ( genau das ist der Grund warum das Rad der Angst von unseren Angestellten gedreht und gedreht wird ) das etwas geschieht, sich etwas bewegt und das will er nicht.Wir haben schon zu viel verloren von unseren Rechten, unseren Besitz, so dass wir noch Zeit hätten und glauben könnten „na vielleicht macht das doch die S.. / C.. / G.... / F.. / L.... noch richtig."

Liebe Eingeborene, der Wahlzettel beherbergt noch andere Parteien, möglicherweise mit Namen die Sie bis jetzt noch nie gehört haben.

Demokratie bedeutet auch, dass die Mehrheit das sagen hat und die Minderheit unter ihrem Schutz steht aber diese Minderheit hat kein Recht darauf das sich Mehrheit ihrer beugt. Demokratie bedeutet auch Offenheit und Aufklärung, Information des Volkes.

Glauben Sie das wir in einer Demokratie leben?

Was wir jedoch sehen ist:

Die Partei hat das sagen ( unzählige Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit ). Minderheiten erheben Ansprüche der sich die Mehrheit beugen soll und wird noch durch unsere Angestellten dazu ermutigt. Das Volk wird nicht gefragt, ja man hat sogar dem eigenen Volk das Misstrauen ausgesprochen ( siehe neueste Gesetzgebung ). Unsere Angestellten stellen uns alle unter Generalverdacht. Unglaublich !

Sie glauben wir leben in einer Demokratie?

Also was können wir Eingeborene noch verlieren, wir die Prekarier das Stimmvieh der Parteien? Denken Sie mit wenn Sie in der Wahlkabine stehen oder den Stimmzettel ausfüllen. Sie haben nur eine einzige Stimme und nur für diesen Augenblick. Ist Ihnen der Luftballon oder Kugelschreiber das Wert für Ihr Kreuzchen an eine Partei? Es gibt alternativen und sie werden immer mehr, haben Sie Mut und geben Sie diesen eine Chance. Gruppierungen, Bürgerbewegungen sind schon sehr aktiv und warten mit heißem Herzen auf Ihre Zustimmung um etwas zu bewegen, zu ändern. Die Bundesrepublik Deutschland wird deshalb nicht untergehen wenn Sie diese Alternative wählen, auch wenn Ihnen das von unseren Angestellten quasi ein geflüstert wird. Ändern Sie das Personal im Selbstbedienungsladen BRD und es wird sich die Landschaft ändern, denn die versprochenen blühenden Landschaften haben sich als Unkrautfelder herausgestellt, die blühenden Ecken dieser Felder haben unsere Angestellten schon belegt. Nur wenn der Souverän die machtgierige Parteienlandschaft des Bundestages abwählt wird eine Veränderung stattfinden. Haben uns dies nicht einige (!) Bürger der ehemaligen DDR gezeigt was eine Veränderung bewirken kann, friedlich und demokratisch. Braucht es erst Verzweiflung im Volk, braucht es erst Bürgerkämpfe, braucht es erst einen Polizeistaat, braucht es erst eine Volksverarmung? Wenn ja, dann ist es zu spät.

Glauben Sie wir leben in einer Demokratie?

Die Staatsführung befindet sich in den Händen der Parteiengesellschaft. Der Bundespräsident, der ein Gegengewicht, gegen die Parteienherrschaft darstellten könnte, darf nicht vom Volk gewählt werden ( unsere Politiker wehren sich mit allen Mittel damit es hier zu keiner Änderung kommt, im Gegensatz zu den Änderungen der Gesetze bei Misstrauen an das Volk oder zu Gunsten der Parteien). Mit Abscheu und Verachtung können wir das geschachere um Posten und Positionen nach einer Wahl erkennen. Das Schlimmste was das Volk wählen kann ist eine Patt-Situation, wie in der letzten Wahl gehabt. Armes Volk, das mit Propagandamitteln bei Wahlen behandelt wird wie Stimmvieh.

Glauben Sie wir leben in einer Demokratie?

Als Bundespräsident Köhler den 15. Deutschen Bundestag auflöste, auf Grund der Unfähigkeit des Sonnenkönigs Bundeskanzler, wurde dies von Herrn Köhler als ernste Situation für unser Land hingestellt, er sagte: eine nie da gewesene kritische Lage. Das Bundesverfassungsgericht hat die eingelegte Beschwerde abgewiesen. Kurz darauf meldete das Bundesamt für Statistik einen neuen Rekord beim Exportüberschuss, so viel zu zur nie da gewesenen kritischen Lage. Es war wohl eine kritische Lage der SPD!

Glauben Sie wir leben in einer Demokratie?

Man hat den Eindruck, dass unsere Angestellten rücksichtslos alles abräumen und auf eigene Rechnung arbeiten.

Was haben unsere Angestellten uns gebracht? Zynismus !


  • Antisolidarisierung unserer Gesellschaft

  • Spaltung dieser Gesellschaft

  • Menschen die für Löhne arbeiten, mit denen sie ihre Familie nicht ernähren können

  • Explosionsartige Gewinne der großen Konzerne

  • Kriegsteilnahme

  • Zerstörung der solidarischen Rente mit massiver Propaganda durch die Hauptmedien

  • Erhöhung Rentenalter

  • Erhöhung der Steuer für die Eingeborenen

  • Senkung der Unternehmenssteuern

  • Die Jungen werden auf die Alten gehetzt

  • Milliardenschwere Lobby bestimmt den Staatsweg

  • Privatisierung wichtiger öffentlicher Unternehmen

  • Die alte SED wird im neuen Kleid den stumpfsinnigen Bürger schmackhaft gemacht

  • Die letzte Belanglosigkeit wird auf Englisch ausgedrückt

  • Die Reformpolitik wird fortgesetzt, obwohl sie fast nichts gebracht hat


Stellt sich die dringende Frage: Wer verdient daran? Folge dem Weg des Geldes und du kommst der Wahrheit sehr nahe, heißt es.

Sie glauben wir haben eine Demokratie?

Bis zu diesem Zeitpunkt wird die politische Agenda nicht vom Volk bestimmt, sondern von den regierenden Parteien. In den Parteigremien und Zirkeln wird entschieden um danach dies der gefälligen Presse zur Propaganda an das Volk zu übermitteln und so die Meinung zu schaffen, was in den Parteigremien entschieden wurde. Es gibt keine Kontrolle noch eine funktionierende Opposition. Interne Kämpfe sind Intrigen. Die neoliberale Bewegung ist in Deutschland gescheitert, ist es da nicht sehr verwunderlich, denn sie will genauso weitermachen.

Fazit:

Wenn Sie vor der Wahlurne stehen, glauben Sie nicht mehr, dass Sie mit Ihrem Kreuzchen bei einer der Bundestagsparteien, eine Regierung, Richtung oder Reform wählen. Sie wählen eine Partei und geben dieser die Macht zu tun was sie will.

Was sagte Herr Müntefering:

Es ist ungerecht das der Wähler die Politiker an ihrem Wahlversprechen misst!

Denken Sie nach und wachen Sie endlich auf.

Nicht nur merkwürdige Fernsehmoderatoren pfeifen auf das Grundgesetz, ein Teil unserer Machtelite tut dies genauso ( siehe IST-Zustand ).


Ein Gutes Neues Jahr Deutschland


Donnerstag, 27. Dezember 2007

Offener Brief an Frau Merkel

© Tatosian - Fotolia.com (Brief öffnen )


An so etwas kann ich einfach nicht vorbeigehen,

da hat die Bürgergemeinschaft gegen Sozialabbau e. V. Birgit Kühr (Angermünde) ,Konrad Fitz

(Schwedt/Oder) einen offenen Brief an die sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel geschrieben den Sie hier lesen können.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Verteidigung der Gier!

Da gibt es den Rheinischen Merkur dessen Schreiber Herr Michael Rutz in seinem Leitartikel meint;

Zitat:

„Managergehälter, eine falsche Debatte: Sie vertreibt Leistungsträger. So werden die Deutschen am Ende nur Weltmeister der Mittelmäßigkeit.“

Zitat Ende

Der Schreiber schreibt dann vom Neid, der quasi die Triebfeder ist, den Managern oder wie er meint „Leistungsträger“ den Verdienst nicht zu gönnen.

FALSCH Herr Rutz, dem Prekariat ist es im Grunde egal ob ein „Leistungsträger“ (was immer er damit auch meint) 1 Million oder 3 Millionen verdient. Entscheidend ist sein „Können“, die Beherrschung seines Jobs und nicht das Ausfüllen des Vorstandssessel oder dessen Amts- Jobbereich. Merkwürdigerweise schreibt der Glossist in einer Weise als seinen alle Manager automatisch Leistungsträger nur weil sie Manager sind.

Die Mittelmäßigkeit die sehr verbreitet unter den Angehörigen der Manager-Kaste anzutreffen ist erzürnt das Prekariat. Dies ist für den Schreiber augenscheinlich unvorstellbar, also muss es sich um Neid handeln, aus und Basta, nur nicht denken.

Das die Politik auf dieses Trittbrett aufspringt ist so klar wie Klosbrühe.

Natürlich gibt es auch noch kompetente Manager die jeden Cent den sie erhalten wert sind.

Zitat:

„Die Wirkung solcher Kampagnen für eine neue Neidgesellschaft, die mittlerweile von allen Parteien ausgehen, ist allerdings fatal. Sie vertreibt die Leistungsträger, sie bestärkt einen neuen Sozialismus im Lande, sie fördert die Kapitalflucht, sie animiert Unternehmen, ihre Zentralen außer Landes zu verlegen, sie verhindert neue Arbeitsplätze.“

Zitat Ende

Anscheinend ist an Herrn Rutz einiges vorbei gezogen das er nicht bemerkt hat.

Beispiele:

Energiekonzerne, Krankenkassenvorstände, die DB, Siemens, VW, Mannesmann, Deutsche Bank, Sachsen-LB usw.

Herr Rutz meint nur wenige krasse Ausnahmefälle ( die er weiter nicht benennt ) trüben das Bild. Da stellt sich nun die Frage, was ist wenig, gell Herr Rutz. Und Ihr gewinke mit dem Zaunpfahl in Bezug auf – vertreibt die „Leistungsträger“, bestärkt einen neuen Sozialismus, fördert Kapitalflucht, animiert Unternehmer ihre Zentralen außer Landes zu verlegen.... und das alles weil , wie Sie es behaupten; wir neidisch auf die Gehälter sind.

Diese Argumentation mit dem Versuch der Einschüchterung ist leider schon ausgelutscht pfff...

Das wirkt nicht mehr, da wir aus der Vergangenheit diese Einschüchterung bereits aus anderen Bereichen schon so oft gehört haben. Ihr Baldrian-Artikel der auch „Kusch und platz“ betitelt werden kann ist wirklich nur eine Posse.

Wessen Brot essen Sie Herr Rutz?


Den Artikel von Herrn Rutz im Rheinischen Merkur können Sie hier lesen.

Der Artikel von Telepolis hier führt zu weiteren Informationen.
Oder lesen Sie mal hier Herr Rutz den Artikel von SPON! Sie haben gewaltige Summen durch Fehlspekulationen verspielt, noch immer kämpft die IKB um ihre Existenz. Trotzdem müssen die Ex-Vorstände des Düsseldorfer Bankhauses nicht für die Verluste haften - sie kassieren sogar noch eine Prämie.
Vielleicht sollten Sie das hier lesen Herr Rutz, de.internet.com schreibt:Der ehemalige Finanzchef von Infineon, Rüdiger Günther, hat für seine kurze Amtszeit beim Halbleiterkonzern insgesamt 2 Millionen Euro kassiert. Das Unternehmen hatte Günther nach nur vier Monaten Anfang August entlassen. Der Manager bekam knapp 800.000 Euro Gehalt und eine Abfindung in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Was für ein schöner Trostpreis

Sonntag, 25. November 2007

"Die Große Koalition ist der Totengräber unserer lebendigen Demokratie und deshalb braucht es Widerstand"


Sehr geehrte Frau Roth,

ich ziehe meinen Hut, denn die Schlagzeile haben Sie auf dem Bundesparteitag gesagt.

Sie haben sich, Ihrer Partei aber auch für diese Land (!) einen großen Dienst erwiesen.

Ihre Ansprache war richtig und schon längst überfällig ( und das muss ich hier schreiben tz-tz-tz) es laut hinaus zu tragen. Sie haben die tolle Funktion „Grundgesetz“ wieder in Form gebracht, denn dafür ist es ja da. Sie haben erkannt, dass es um den Sturz unserer „lebendigen“ Demokratie geht und eine strategisch wichtige Rede gehalten. Hoffentlich wird es mehr als nur eine Rede zum richtigen Zeitpunkt ( Bangemann von der fdp hatte dies vor Jahren vorgemacht und wurde auf Grund seiner ausdrucksstarken Rede gewählt, leider war es dann nur eine Rede, mehr kam von ihm nicht nach) an einem richtigen Ort. Der Auftritt des Gastredners, kein Geringerer als Herr Schaar/ Bundesbeauftragter für Datenschutz war dazu logisch. Der Trend so Herr Schaar, gehe in Richtung weg vom konkreten Verdacht zu mehr verdachtslosen Datenspeicherung.

Damit wäre dann jeder der Daten produziert ( und das tun wir fast alle ) verdächtig.

Doch zurück zu Frau Roth.

„Wir brauchen die Demokratie wie die Luft zum atmen.“ und „ eine funktionierende Demokratie ist eine überlebens Frage“, sind nicht nur so hin gesagte Worte sondern elementare Punkte in einer Zeitlage, die eine Veränderung der Deutschen Republik will.

Die Grünen haben heute gezeigt, dass sie begriffen haben um was es geht. Wenn sie es nun schaffen nach diesen Worten auch entsprechende Taten folgen zu lassen, dann, ja dann wird diese Partei weiter wachsen und mehr Wähler erreichen als sie jetzt erträumt. Die Entdeckung die Frau Roth heute gemacht hat; Freiheit, Bürgerrechte und Verfassung wäre dann eine gute Saat. Diese will jedoch gepflegt werden, tun sie es Frau Roth.


Wie sagte noch Herr Scharr: „Wenn das so weitergeht, dann hat die Demokratie einen schweren Weg vor sich.“ Helfen wir unserer Demokratie, denn es ist auch unser Weg, liebe Prekarier.

Mittwoch, 19. September 2007

Milchmädchen-Rechnung oder: Populismus als Strategie

Am 15. September 2007 berichtete PPD über Herrn Bernotat ( E.ON-Chef) und seine bemerkenswerte Aussage: Strom sei bei uns zu billig ( siehe hier)

Das hat, man höre und staune, viele Eingeborene verärgert. Daraufhin hat Herr Bernotat bei der Bildzeitung wo er sich äußerte, einen offen Brief veröffentlichen lassen, siehe hier.

Natürlich gibt dieser offene Brief für PPD Anlass auch über einen offenen Brief zu antworten.

Sehr geehrter Herr Bernotat,


es freut mich von Ihnen zu lesen, dass Sie die Kritik nach Ihrer unsäglichen Äußerung der Strom sei zu billig ernst nehmen um aber im gleichen Atemzug auszudrücken „ ich nehme von meiner Aussage nichts zurück“ !


Wann immer man in unserem Lande etwas durchsetzten will, wird sofort ein Vergleich mit dem Ausland aufgeführt, ohne aber die entsprechende Werte dieses Landes aufzuführen; sprich der „normale“ Mensch dem man diese Schnitte verkaufen will hat keine Vergleichsmöglichkeit. Er muss Ihnen halt glauben oder nicht. Dies tue ich hiermit, ich glaube Ihnen nicht.

Weiter schreiben Sie, man muss den Staatsanteil heraus rechnen. Merkwürdige Argumentation Herr Bernotat, der Verbraucher muss den Staatsanteil bezahlen, für ihn ein Kostenfaktor zumal ein erhöhter Strompreis wieder einen erhöhten Staatsanteil nach sich zieht.

Dann schreiben Sie; eine vierköpfige Familie zahlt bei normalen Energieverbrauch pro Tag etwa 2,60 € für Strom, um gleich auch noch die Curry-Wurst, Kuchen oder ein großes Bier als Vergleich herzugeben, ja nicht einmal soviel wie eine Schachtel Zigaretten.

Lassen Sie uns Ihre Milchmädchenrechnung etwas genauer ansehen.


Um in Ihrem Stil zu bleiben haben wir hier eine vierköpfige Familie die in ein Schuhgeschäft geht und sich ein paar Schuhe kauft für den Haushaltsvorstand zu sagen wir 75,00 €. Diese Schuhe kosten wenn man den Staatsanteil rausrechnet 60,75 €. Das bedeutet diese Schuhe sind viel zu billig. Denn schauen Sie mal Herr Bernotat, diese Schuhe trägt bei normalen Trageeigenschaften der Haushaltsvorstand ca. 210 Tage lang. Das sind pro Tag gerade mal 0,29 ct , also dafür bekommen Sie ein unbelegtes Brötchen oder ein Ei. Unsere Schuhpreise sind viel niedriger als in vielen Ländern Europas ( Gucci, Prada, Kroll Bogner, Mascari, John Grey usw. usw.) Wenn man sich dies nüchtern vor Augen hält Herr Bernotat, dann sind Schuhe nicht zu teuer, gemessen daran, dass der Haushaltsvorstand diese Schuhe auch noch außerhalb seines Berufsbereiches tragen kann, wie es unser modernes Leben eben möglich macht. Damit dies so bleibt investiert die Schuhindustrie auch in den nächsten Jahren um den klimafreundlichen Schuh zu ermöglichen. Dazu ist die Schuhindustrie ein großer Arbeitgeber der viele tausend Arbeitsplätze schafft. Nun gut die Schuhindustrie hat nicht für 4 Milliarden Euro den russischen Stromversorger OGK-4 aufgekauft, es ist bei diesen billigen Schuhen einfach nicht so viel Geld da.

Aber wo wir gerade von Geld reden, die 4 000 000 000 €uro bei den billigen Strom aufzubringen muss schon eine lange Sparstrecke gekostet haben.

Ich hoffe nur der Bürger zieht sich den Schuh, den Sie uns da anbieten nicht an.


Mit freundlichen Grüßen

Carl von Urfeld


Warum ist die Ware Strom zu billig, wenn E.ON gleichzeitig Milliarden Gewinn macht? Das wäre doch mal eine seriöse Antwort wert.

Translation in English here by Google



UPDATE vom 20.09.2007 hier

UPDATE vom 17.10.07 hier

Sonntag, 26. August 2007

Unsere Angestellten wollen mehr Gehalt


Im Herbst wollen also unsere Angestellte wieder mehr Gehalt sich selbst zuweisen.
Lesen Sie bitte dazu den Leserbrief beim Tagesspiegel.

Leserbriefe : Sind höhere Diäten für Bundestagsabgeordnete gerechtfertigt?


Sehr geehrter Herr Wiefelspütz,

Ich bedauere dass Sie und Ihre Kollegen seit 2003 keine Diätenerhöhung mehr erhalten haben.
Interessant ist dann immer in so einem Fall, es wird dann das Grundgesetz ausgepackt und dem Eingeborenen vorgehalten. Als würde dies für eine Art automatische Rechtfertigung von Erhöhungen gleichgesetzt.
Vergessen Sie bitte die Nullrunden bei den Rentner nicht, die 30 - 40 Jahre Steuern und Beiträge bezahlt haben und dann am Lebensabend feststellen, dass sie nur eine Art Hartz IV Empfänger geworden sind.
Vergessen Sie die vielen Arbeitslosen nicht, die auf den Sozialstaat angewiesen sind. Vergessen Sie die Kinderarmut nicht. Vergessen Sie die vielen Alleinerziehenden nicht, die unter dem Limit leben. Vergessen Sie bitte nicht, wenn Sie sagen die aktuellen Tarifabschlüsse liegen zwischen 3% und 4,5%, das bei einem Stundenlohn von 9,60 € ( und der ist schon hoch) das sind gerade mal 0,29 ct oder 0,43 ct pro Stunde sind. Ihre Aussage bildet da einen bitteren Nachgeschmack. Wie so oft in den vergangenen Jahren haben die PolitikerInnen es an Augenmaß und Mäßigung nie ernst genommen und so wird es auch jetzt wieder sein. Sie persönlich sind vielleicht noch eine der wenigen Ausnahmen im Politbetrieb und deshalb für Ihre KollegenInnen ein besonders schönes nach vorne lanciertes Beispiel. Darf ich Ihnen die Kehrseite erzählen.
Ich weiß nicht ob Sie Frau U. Granold von der CDU kennen, aber 30 (!) bezahlte Nebentätigkeiten sind bei dieser Dame aufgelistet. Viele Ihrer KollegenInnen haben bezahlte Nebentätigkeiten, einige verbergen es andere halten dies für selbstverständlich. Man muss über alles reden wenn unsere Angestellte sich wieder selbst ihr Gehalt festlegen.
Wir sind es leid Herr Wiefelspütz, es brodelt bei den Eingeborenen und unsere Angestellten sitzen im Ballsaal und tanzen obwohl der Eisberg schon ein Leck verursacht hat.
Möge Gott uns beistehen für eine gerechte Zukunft.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen, einige unserer Angestellten sind ja Gottlos.