Was Sie jetzt gleich in kleinen Auszügen lesen ist richtig frustrierend, auch für den Autor denn der hat das alles so in seinem neuen Buch auf 400 (!) Seiten geschrieben. Lesenswert liebe Prekarier und deshalb bei uns auf dem Büchertisch.
Die deutsche Migrationspolitik steht vor einem Scherbenhaufen. Doch die offene Rede darüber ist verstellt mit Gutmenschentabus
Immer mehr gut qualifizierte Deutsche wandern aus, schlecht qualifizierte Ausländer wandern ein und provozieren soziale Spannungen.
Nach einer Weltbankstudie von 2006 ist Deutschlands Arbeitsmarktpolitik mit der anderer Industrienationen nicht kompatibel. Von den untersuchten hundertfünfundsiebzig Ländern kam Deutschland auf Platz 129. Zum Vergleich: Die Mongolei kam auf Platz 61, Usbekistan auf Platz 67 und China auf Platz 68.
Augenblicklich gibt es mehr deutsche Studenten an ausländischen Hochschulen als je zuvor, und das, obwohl dort meist hohe Studiengebühren verlangt werden.
Der in Hamburg lebende Schweizer Wirtschaftsforscher Professor Thomas Straubhaar spricht bereits von einem „DDR-Effekt“: „Wenn wir nichts dagegen tun, werden sich die Probleme dieses Landes in einer Weise zuspitzen, wie sich das heute kaum jemand vorstellen kann.“
Deutschland, einst ein Weltzentrum von Bildung und Forschung, ist für die Akademiker der Welt zur Randfigur geworden.
Aber nicht nur das „aufstrebende Bürgertum“ wandert aus. Auch die hoch qualifizierten Alten gehen.
Während man Hochqualifizierte vertreibt, zieht man Nichtqualifizierte in Massen an. Deutschland, so schreibt der Migrationsforscher Klaus Bade, hat „jahrzehntelang einen organisierten Unterschichten-Import“ betrieben.
Die Zuwanderer suchen sich Deutschland aus – aber nicht etwa, weil ihnen die Kultur oder das Grundgesetz so zusagen würden oder weil es für Ungelernte einen solchen Überfluss an Arbeitsplätzen gäbe. Der Grund ist bekanntlich viel banaler: In Deutschland ist ein soziales Netz gespannt, in dem jeder ein sicheres Plätzchen finden kann.
So sorgt Deutschland rührend dafür, dass die Unterschichten per Asylantrag oder Familiennachzug zuwandern, während für Hochqualifizierte derselbe Schritt unmöglich gemacht wird. Recht gehört: Wer nichts kann, kommt bei uns am weitesten, da hochqualifizierte Zuwanderer vor allem bei Gewerkschaftlern die Angst auslösen, sie könnten Deutschen ihren Arbeitsplatz wegnehmen. Um dies zu verhindern, schreibt das Zuwanderungsgesetz vor, dass Nicht-EU-Ausländer, die in Deutschland arbeiten wollen, mindestens 85000 Euro pro Jahr verdienen müssen. Mit dieser Mindestverdienstklausel wurde eine Schwelle geschaffen, die für die meisten Kandidaten zu hoch ist.
Nicht verschweigen möchte ich, dass der von den Grünen so leidenschaftlich geforderte Nachzug halbwüchsiger Türken sowohl für diese selbst als auch für die Gesellschaft unangenehme Folgen zeitigt. Aus politischer Korrektheit wird darüber nicht geredet, und auch die Kriminalstatistiken, denen mehr an der „Nichtdiskriminierung“ als an der Wahrheit gelegen ist, verschleiern mehr als sie offenlegen. Ganz anders sieht es bei den Statistiken über rechtsextreme Straftaten aus. 2006 sollen die Neonazis 12238 Straftaten begangen haben, was auf den unbefangenen Leser wirkt, als würde der SA-Mob bereits wieder die Straße beherrschen. Aber die Zahl ist nur deshalb so hoch, weil die Schwelle dessen, was als „rechtsextreme Straftat“ gilt, so niedrig ist. Darunter sind nämlich 8738 „Propagandadelikte“, also das Zeigen verbotener Symbole, verbotene Aufmärsche, verbotene Stellungnahmen zur Geschichte, Anhören verbotener Lieder, mithin Taten, die keinen normalen Menschen, sehr wohl aber einen deutschen Staatsanwalt in höchste Aufregung versetzen.
Als Wolfgang Schäuble im Mai 2007 den Verfassungsschutzbericht für das vergangene Jahr vorstellte, malte er zwar die Gefahr des Rechtsextremismus in schwärzesten Farben aus, musste dann aber einräumen, dass es mehr links- als rechtsextreme Gewalttaten gegeben habe.
Die Täter tauchen oft in den Nachrichten auf, werden aber nicht als „Linke“ identifiziert. Man spricht lieber von „Chaoten“ oder „Autonomen“ oder „Globalisierungsgegnern“, was ja so klingt, als wäre es fast schon wieder etwas Positives. Auch 2007 kam es bei der sogenannten Revolutionären Mai-Demo in Berlin wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen. Ganz offen wurde auf Polizisten mit Feuerwerkskörpern geschossen, mit Pflastersteinen geworfen, fast sechzig wurden verletzt. Und wieder redete man sich den Skandal des massenhaften Rechtsbruchs schön. Dass es sich hier um geplante linksextreme Gewalt – auch gegen Menschen – handelte, kam keinem Journalisten oder Politiker über die Lippen.
Türkische Jugendliche begehen dreimal mehr Straftaten als deutsche Jugendliche. Ich kann mir vorstellen, dass es bei vielen dieser Straftaten um pubertäre Kraftproben gegangen ist, wie sie für Macho-Verhalten typisch sind. Korrekt: Die jungen Türken sind die neuen Machos. Während sich einige Politiker abmühen, den deutschen Jungen ihre Männlichkeit auszutreiben, um sie mittels „Gender Mainstreaming“ zum neutralen Menschentum zu bekehren, stellen die Türken ihre streitbare Männlichkeit zur Schau, die sich mit Faust und Messer Geltung verschafft. Man befrage die Kriminalstatistiken der Innenministerien.
Im März 2007 wurden die Ergebnisse einer Berliner Studie über jugendliche „Intensivtäter“ unter einundzwanzig Jahren bekannt, die durch serienweise Gewalttaten, Raubüberfälle und Körperverletzungen auffällig geworden waren. Von den zweihundertvierundsechzig untersuchten Personen haben 70 Prozent „Migrationshintergrund“, mehrheitlich stammen sie aus der Türkei. Ihre Eltern verfügen über ein geringes Bildungsniveau, sind überdurchschnittlich arbeitslos und leben von geringem Einkommen. Die Hälfte der jungen Verbrecher geht ohne Abschluss von der Schule. Ihre Straftaten begehen sie zu 60 Prozent in Gruppen. Diese Intensivtäter sind offenbar von der Polizei nicht dauerhaft unter Kontrolle zu bringen. Wenn unsere Städte bei Nacht unsicher sind, dürfen wir uns bei ihnen und unseren verständnisvollen Politikern bedanken.
Als einziger der Süssmuth-Kommission habe ich jene Menschenrechtsverletzungen zur Sprache gebracht, die von vielen muslimischen Männern an ihren Frauen begangen werden. Der Kommission ging es damals vor allem um Frauen aus Afghanistan, denen ein Asyl wegen „geschlechtsspezifischer Verfolgung“ eingeräumt werden sollte. Mein Hinweis galt dagegen der Verfolgung muslimischer Frauen in Deutschland. Die Empörung der Gutmenschen in der Runde war groß – nicht über diesen Missstand, sondern darüber, dass ich ihn zur Sprache brachte. „Moment mal, Herr Henkel“, so hörte ich, „wir müssen doch unseren türkischen Mitbürgern ein gewisses Maß an kultureller Toleranz entgegenbringen.“ Ein anderer meinte: „Glauben Sie denn, Sie können Ihre Moralmaßstäbe beliebig auf andere Kulturen anwenden? Welche Arroganz!“
Mein Bekenntnis zum Bürgertum
Verlag: » Droemer
Seitenzahl: 400
HC + SU
EUR (D) 22,90
ISBN:3-426-27423-X
ISBN-13:978-3-426-27423-1
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