Donnerstag, 10. Juli 2008

"Liebe Nachbarn, wir sind's, eure Lieblingsschwulen und -lesben! Kommt alle runter und feiert mit uns!"

© Psychoente, „Gay in Love“, CC-Lizenz (BY 2.0)
http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/deed.de
Das Bild stammt aus der kostenlosen Bilddatenbank www.piqs.de


Ein Brief an unsere Schwulen und Lesben


Wer so etwas durch das Megafon in Berlin-Kreuzberg ruft, der ist entweder plem-plem oder schwul und naiv. Das beides wehtun kann zeigt dann die Erfahrung. Gerade in Schwulenkreisen ist immer noch eine starke Befürwortung für Multikulti. Und gerade werden jene Kreise besonders lieb von unseren ausländischen Mitbewohnern „umarmt“. Marzahn oder Spandau ( Berliner Viertel ) sind darin berühmt für ihre „Schwulenfreundlichkeit“, im ausländischem Sinne also hau und drauf. Nun auch Kreuzberg tz-tz, wieso nur. Manchmal tut aufwachen weh liebe „ich heiße Detlef und bekomme deine Hose nicht auf“. Trotzdem Mut habt Ihr, mit dem Megafon zu schreien wie: "Wir sind eure Söhne und Töchter, eure Brüder und Schwestern, eure Tanten und Onkels. Wir sind gleichgeschlechtlich und wir sind hier." Wenn dann die Täter, meist türkische oder arabische junge Männer, also die Klientel auf die viele von Euch stehen, dann auflauern und Euch zusammenschlagen, ja dann solltet Ihr vielleicht anfangen politischer zu denken. Mal nachdenken warum das so läuft in Eurer Heimat! Und nicht gleich grüner Propaganda auf dem Leim gehen, selber kritisch nachdenken, denn nachdenken ist noch „Frei“ in diesem unserem blühendem Lande. Da wir ja gerade so schön plaudern ( ist noch etwas Kaffee da ), ist Euch eigentlich aufgefallen, dass keine barbarischen braunen Horden über Euch herfallen, wo doch ständig von braunen No-Go-Areas gesprochen wird? Ist Euch aufgefallen, dass keine Eier auf Euch geworfen werden von Einheimischen? Fällt Euch vor lauter Schwanz im Kopf überhaupt etwas auf? Euer größtes Lokales Idol, „und das ist gut so“ Songwriter ist erstaunlich still wenn die Anhänger der Grauen Wölfe ( türkische rechtsradikale Vereinigung ) Euch mal wieder die Schminke vom Gesicht geschlagen haben. Warum müssen wir, die Christen die Euch tolerieren und mit Euch friedlich zusammenleben darauf erst aufmerksam machen? War es nicht das Christentum das es ermöglichte, dass auch Ihr leben könnt wie Ihr wollt? Denkt mal etwas intensiver darüber nach, gerade das Christentum wird aber weltweit wieder bekämpft. Nur zum Verständnis, ich sagte nicht Kirche!

Aber zurück zu Euren Wunden.

Kommt es nicht einer Art Steinigung gleich, wenn jugendliche Ausländer Steine nach Euch werfen. Habt Ihr wirklich geglaubt das Eure Party auch die Party unserer Ausländer ist? Merkt Ihr langsam wie Euer Verstand gewaschen ist? Ihr glaubt nicht nur Eurem glitzernden „Way of Life“, Ihr vertraut auch immer noch den Werbesprüchen unserer Angestellten: ..“ich liebe Sonne, Mond und Sterne“... ( ist noch was von der Sahnetorte da ..)

Neukölln, Wedding, Lichtenberg oder Schöneberg sind gefährliche Pflaster für Euch, merkt Ihr eigentlich wie kleiner und enger Eure Freiheit wird? Wie viel gehen nicht hin und zeigen diese Gewaltverbrecher an, wie viel haben Angst von Euch in Berlin – jetzt 2008 im Friede, Freude, Eierkuchen-Paradies-Wowereit. Ach Euer Wowi, der soll toll mit Christiansen tanzen kann und aus dem Damenschuh Champagner trinkt, der Dirigent des Berliner-Titanic-Orchester.

Natürlich ist dieser Brief an „Aloa“ ein Nachschlag auf den CSD, das bin ich meiner Bürgerjournalist-Pflicht schuldig, aber ich bin auch Christ und versuche Euch aus dieser Sicht zu verstehen, nur lieben muss ich Euch nicht. Vielleicht ist das die ehrliche Art miteinander umzugehen, die christliche Art eben, denn Allah mag keine Schwulen.

Eure eigenen Organisatoren wollen Euch immer wieder und immer wieder glauben machen: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Schwulenfeindlichkeit und Migrationshintergrund. Ja klar, nur so und nicht anders. Das ist wie beim ersten Rendezvous, das sagt man sich interessante Lügen, damit man dann bereit ist, ein zweites Rendezvous zu haben. ( Huch, jetzt ist doch mein Kaffee kalt geworden ) Was denkt Ihr Euch eigentlich, wenn Ihr Ladenbesitzer aufruft, das Ladenlokal als „Zufluchtsort“ zu kennzeichnen? Ist das die Methode mit dieser Gewalt umzugehen? Ist das alles! Ausgerechnet von Euch, deren Meinung man ist Ihr seid witzig, kreativ, tolerant und und, mehr fällt Euch nicht ein? Oh.. ich habe vergessen, Eure Leitmutter hat ja gerade einen Preis beim CSD in Köln bekommen, verliehen von ( ach ja...) Euren Kreisen. Zumindest hat Volklinde Beck sich sehr gefreut, aber Ihr freut Euch immer wenn Ihr was abbekommt. Nur vielleicht solltet Ihr mal Volklinde auf Euer Problem aufmerksam machen, gut das wird etwas schwierig, sie ist immer in Russland oder Iran oder irgendwo unterwegs um für die Freiheit der Schwulen/Lesben zu kämpfen. Na ja, kämpfen kann man das nicht nennen. Nur im eigenem Land sieht Volklinde den Balken nicht, ausgenommen die brutalen Einheimischen natürlich.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass Ihr Gewalt an Euch als gegebenes Schicksal hinnehmt, das nicht änderbar ist.


Bleibt gesund

Euer CvU


UPDATE vom 14.07. 2008

Beim CSD in München hat Grünen-Chefin Claudia Roth am Wochenende Regierungschefin Angela Merkel wegen der Ungleichbehandlungen von gleichgeschlechtlichen Paaren als "Kanzlerin der Heteros" bezeichnet.
Quelle: Queer.de
Und was bitte schön ist Claudia Roth ?

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