Samstag, 26. Januar 2008

Die weitgehend selbst gemachte Krise oder: the same procedure as every Wahl

© winnipetra, „Wackelig abwärts“, CC-Lizenz (BY 2.0)
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Unsere unfähigen und seit Jahren verantwortlichen Angestellten, sowie deren Helfer in Medien, Wirtschaft und Wissenschaften, sind verantwortlich für den IST-Zustand in unserem Land. Wenn Sie den Standardfloskeln unserer Angestellten glauben, dass Globalisierung, Umbau der Dienstleistungsgesellschaft und die Demographie Schuld sei, dann glauben Sie auch an die Schuld der Chinesen am hohen Milchpreis in unserem Land.

Seit über über zwei Jahrzehnten rennen diese Sich-selbst-Gehalts-gebenden einer Ideologie hinterher, deren wir unsere Probleme den größten Teil zu verdanken haben.

Floskel Globalisierung:

Haben nur wir Deutsche damit zu tun? Nennen Sie mir nachvollziehbare Gründe warum unser Land in der Globalisierungs-Falle schlechter abschneiden musste als z.B. Österreich, Schweden, GB, Niederland, USA? Merkwürdig, dass die Floskel der Globalisierung immer nur auf uns angewandt werden, finden Sie nicht?

Demographie Floskel:

Infantiler Blödsinn schlecht hin ist es zu behaupten: Die Ursache unserer wirtschaftlichen Probleme liegen auch in der Demographie. Wir haben gegenwärtig kein drängendes demographisches Problem. Wer behauptet, dass die Jung-Alt-Relation im Jahr 2020 sich bereits jetzt auswirkt, redet Blödsinn. Haben Sie in der letzten Zeit einen Blick in die Zeitung geworfen? (Egal welche, bei den meisten ist ja eh alles gleich geschrieben) Da wurde sogar in einzelnen Bereichen von Geburtenüberschuss geschrieben. Sofort wurde aber im gleichen Satz betont: das es dennoch nicht an dem aussterben der Deutschen ändert. Man (?) will es, selbst wenn sich die Zahlen in den nächsten Jahren stabilisieren, weil es so beschlossen wurde.


In keinem anderen Land, so ist es zu sehen, ist der ökonomische Sachverstand so gering wie bei unserer so genannten „Elite“.

Helmut Schmidt sagte als Minister für Wirtschaft und Finanzen: Das deutsche Volk (hört-hört) könne 5% Preissteigerung besser vertragen als 5% Arbeitslosigkeit. Ein Sturm der Entrüstung war die Antwort darauf. Von wem? Von den neoliberalen Institutionen und deren Vertreter. Und die merkwürdig angehauchte ökonomische Wissenschaft behauptete sogar: Ein gewisser Teil der Arbeitslosigkeit sei strukturell bedingt, könne nicht durch Nachfrage-Expansion beseitigt werden.

Nee ist klar, NO!kia baut in einer strukturell armen Gegend eine neue Fabrik, obwohl in der Region nicht genügend qualifizierte Facharbeiter vorhanden und ausgebildet Arbeitskräfte fehlen. Aber wir sind ja zu blöd um zu denken.


Alles was unseren Angestellten einfällt ist kindlich zu plappern: Der Aufschwung ist unten angekommen.

( Macht Schröder jetzt in Lehrgänge für infantile Sprüche: Wir erinnern uns: „Da wo Kinder sind, ist Familie!“ ). In letzter Zeit sehe ich viele Prekarier mit gebeugten Häuptern durch die Straßen laufen. Wen man dann nachfragt warum da auf den Boden geschaut wird, erhält man eine interessante Antwort: „Ja irgendwo da unten muss der Aufschwung doch liegen, anders ist er nicht zu sehen!“


Welches sind also die Gründe für unsere Krise?

Schauen Sie sich Zusammenhänge an, fügen Sie Einzelerscheinungen in ein Gesamtbild ein und Sie werden zweifelsfrei erkennen: Unfähigkeit und Unwille unserer Angestellten und deren Helfer in Medien, Wirtschaft und Wissenschaft haben unsere Binnenwirtschaft, öffentliche Investitionen und Infrastruktur gefährlich vernachlässigt; verbunden mit dem Ausverkauf unseres Eigentums das gerne als Tafelsilber durch die Gleichrichterpresse genannt wird. Das Lohneinkommen ist seit vielen Jahren verkümmert. Das Ergebnis dieser seit über 20 Jahren Wirtschaftspolitik sehen wir heute. Die Erkenntnis von Helmut Schmidt damals, ist heute richtiger denn je; nur sie ist in der Bundesbank und beim Chef der EZB J.C. Trichet ( „die Krise ist beendet“ es wurde hier berichtet ) noch nicht angekommen. Unser heutiger Bundespräsident war selbst führender Kopf der Währungsumstellung.


Und was tun wir Prekarier?

Wir sitzen auf der Couch, sehen Dschungelkamp, furzen und sagen: „schlimm-schlimm“ und am Sonntag wählen wir wieder eine der 5 Parteien, die uns genau da hingebracht haben wo wir sind!


Also meckert und heult nicht, wenn nach dem Wind der Sturm auf euch zukommt, ihr habt in selbst gerufen.


Gute Nacht Deutschland

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