Donnerstag, 18. November 2010

Stuttgart 21 und die Kostenerhöhung


60 Kilometer neue Bahnstrecke:
Im Auftrag der Grünen Landtags- und Bundestagsfraktion hatten die Verkehrsplaner Vieregg und Rössler das Projekt durchgerechnet. Dabei wurden alle Annahmen der deutschen Bahn in Frage gestellt. Wobei die Gutachter es als eher unwahrscheinlich erachteten, dass der errechnete Aufpreis ausreicht. Eine unbekannte Konstante sind die Tunnel. Dort könnten Gesteinsschichten in unterschiedlicher Härte dazu führen die Bauarbeiten in eine besondere Lage mit entsprechenden Herausforderungen zu bringen, die sich dann wieder in einer Kostensteigerung absetzt. Damit ist eine seriöse Schätzung der Kosten gar nicht möglich. Das Gutachten rechnet inklusive Inflation statt wie die Bahn angibt (2,89 Milliarden €) mit 5,3 Milliarden €uro Kosten.
Aus Sicht der Bahn sind die Berechnungen von Vieregg-Rössler ohne jeder Grundlage, so Bahn-Sprecher Martin Walden.
Das war im September 2010
Und jetzt im November heißt es plötzlich, wir haben nachgerechnet und das EBA (Eisenbahn Bundesamt) hat die Freigabe für den Bau der Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm vorerst verweigert. Die zwei Tunnel, so EBA, soll mit ca. 280 Millionen €uro das Projekt zusätzlich belasten. Damit sei aus Sicht der EBA die Gesamtfinanzierung nicht gesichert. Das Bundesverkehrsministerium wiegelt ab, „es sei ein normaler Vorgang“ die Finanzierungsvereinbarung „nachzujustieren“. Man sieht kein Zeichen, dass Stuttgart 21 aus dem Ruder laufe. Die Unterbrechung des Teilabschnitt gehe jedoch auf die laufenden Schlichtungsgespräche zurück, so die Sprecherin des Projektträger. Der Eine sagt so, die Andere sagt was anderes. Die Bahn sagt, die erwähnten Kostenerhöhungen bei den zwei Tunnelprojekten sind bereits in der Kostenrechnung enthalten.
Das Magazin „Der Stern“ deckte in diesem Zusammenhang auf, dass es für die Neubaustrecke zwischen Wendlingen und Ulm derzeit keine Genehmigung gäbe. Werner Wölfle (Verkehrsexperte der Grünen-Fraktion, forderte inzwischen die Bahn auf, in den Schlichtungsgesprächen dazu Stellung zu beziehen. Die Deutsche Bahn wies die Vorwürfe des „Stern“ zurück. Die Behauptungen über angebliche Finanzierungs- und Kostenrisiken entbehren jeder Grundlage, so die Bahn.

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