Montag, 15. November 2010

Wenn Schmarotzer Märchen erzählen . . .

dann kann es für den Leistungsträger teuer werden.

Märchen aus 1001 deutschen Nacht.
Man kann es nicht fassen! Die WELT, ja die WELT, meine sehr verehrten Leser schreibt über Schmarotzertum in ihrer letzten Sonntagsausgabe.
Frühere Opel-Beschäftigte wollten sich trotz hoher Abfindungen auch noch Hartz IV-Leistungen erschleichen. Wer hätte so etwas gedacht? Doch nicht unsere Kulturbereicherer. Die Geschichte reicht für einen TV-Auftritt.
Der von der WELT getaufte Hicham A. ist völlig mittellos und braucht dringend staatliche Stütze. Dabei hat er noch vor drei Jahren fast 100.000 € Abfindung bekommen (ja Sie dürfen sich die Augen reiben). Dies zahlte Opel freiwillig um ihn und andere Mitarbeiter loszuwerden. In den drei Jahren hat Hicham A. durchgehend Geld von der Opel-Auffanggesellschaft und vom Arbeitsamt Geld bekommen. Das ist doch wirklich nett vom Staat und von Opel, oder? Doch Potz Blitz, das ganze Geld ist weg. So jedenfalls wollte es Hicham dem hessischen Landessozialgericht klar machen. Ja wo ist denn das Geld hin, fragten die Darmstädter Richter, die solche Fälle immer häufiger auf dem Tisch haben. Lassen wir Hicham mal aufzählen:
  • 10.000 € musste er seinem Bekannten zurückzahlen für seinen Kredit
  • Die Pilgerreise nach Mekka hat 10.500 € gekostet
  • Das Geschenk an seinen Sohn hat 20.000 € gekostet (liegt wohl im Bereich von einem 3er BMW; Spek. Von PPD)
  • Dann die Spende für eine Moschee mit 15.000 € (man muss sich doch einen Platz im Paradies sichern)
  • 30.000 € für drei Reisen a 10.000 € nach Marokko

Kein Problem für die Richter, legen sie die Belege vor. Belege? Nein, Belege gibt es nicht, außer einem Fährticket für 400 €. Schließlich habe man noch Verwandte verköstigt, bei denen man gewohnt habe. Ach ja, einen Esel hat er auch noch gekauft.
Als man den Bekannten von Hicham, der im Gericht anwesend war fragte betreffs dem Kredit an Hicham von 10.000 €, musste Hicham sehr deutlich (es konnten alle hören) seinem Bekannten die Summe zuflüstern, damit dieser dann es bestätigen konnte. Na ein bisschen Schwund ist ja immer. Der Kreditgeber, der selbst eine abgebrannte Persönlichkeit ist, ist so glaubwürdig wie sieben gezogene Lottozahlen. Als dann auch noch ein Konto in Marokko auftauchte und ein geerbtes Gehöft zum Vorschein kam, über das sich Hicham so still ausschweigen wollte, reichte es den Richtern und wiesen den Hartz IV Antrag ab.
Im Rahmen eines Stellenabbauprogramms (2005) hat der Autobauer ca. 10.000 Arbeitsplätze gestrichen. Wer also lange dabei war konnte (festhalten) zwischen 100.000 und 200.000 €uro erhalten. Dieses Geld wurde zuerst in einer Auffanggesellschaft gesammelt und die früheren Opel-Mitarbeiter erhielten dann ein Jahr Arbeitslosengeld I, als eine Art Versicherungsleistung für die das persönliche Vermögen keine Rolle spielt. Die Märchenstunde der Schmarotzer begann dann beim Arbeitslosengeld II, denn dafür mussten sie einen Antrag stellen. Da musste schon mal das Spielcasino herhalten, für die man natürlich keine Belege hatte, luxuriöse Weltreisen wurden auch unternommen und das alles ohne Belege, Rechnungen, Tickets, Urlaubsfotos usw. besonders beliebt war das zurückzahlen von geliehenen Geld, natürlich auch hier kein Fetzen Beleg. Da hatte doch ein Kulturbereicherer und ex-Opel-Arbeiter galt 35.000 € für eine Verlobungsfeier ausgegeben. Ein andere hatte seiner Tochter 10.000 € für die Hochzeit spendiert. Jedenfalls wurde das alles behauptet und ohne..... klar Nachweis oder so etwas ähnlichem. Da kann es dann schon mal vorkommen, bei so viel Geld, dass die junge Frau etwas anderes aussagte wie die spendablen Eltern. Und der Bräutigam kam erst ein Jahr nach der Heirat aus Marokko an. Zuletzt wurde gar nicht in Deutschland geheiratet usw. usw. Und die abgewiesenen Hartz IV Antragsteller gingen sofort vor Gericht. Doch diesmal ohne Erfolg.
Natürlich sind das alles nur Einzelfälle, denn welche Gerichte in anderen Regionen (hier ist es Groß-Gerau) haben schon solche Fälle? Hm.... es könnte aber auch sein, dass man andern Orts nichts so genau hinschaut. 38 Gerichtsprozesse wurden in Groß-Gerau in Sachen Opel bislang geführt. 25 sind bis jetzt entschieden und davon verlor das Amt drei Prozesse. Eine Richterin fand die Einlassungen eines anderen Hicham für glaubwürdig, der 55.200 € Darlehen an Familienmitglieder zurückgezahlt haben wollte. Zusätzlich hat er noch die Miete für die Wohnung seiner Mutter in der Türkei übernommen, auch als sich herausstellte, dass die Zahlungen nicht auf das Konto der Mutter gingen, sondern an verschiedene andere Familienmitglieder. Die Mutter sei ja schon zu alt dafür. Wie auch immer, die Richterin fand die Geschichte plausibel.

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