Samstag, 5. September 2009

Die wunderbare Prozentvermehrung

Jetzt wird das Stimmvieh wieder jede Woche, ja fast jeden Tag mit „Wen würden Sie wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahlen wären?“ Ergebnissen gefüttert. Dass es da nicht immer mit der Wahrheit zugeht wird in einem Artikel bei der „Berliner Umschau“ deutlich gemacht.
Und die Gaukelei beginnt am Wahlabend mit der ersten Hochrechnung in den Medien.
Zitat:
Zu all dem kommt noch, die Zahlen von demoskopischen Umfrage-Ergebnissen dieser Art sind mit einer Genauigkeit von Plus-Minus 3% ermittelt. Dies ist in jeder Pressemitteilung unten im Kleingedruckten ausgeführt. Aber die Medien interpretieren die Ergebnisse, als ob sie ganz genau wären (auch wenn man den großen Lapsus doch gesehen hat). So schreibt man z. B. bei einer Erhöhung um 1% gegenüber dem vorherigen Ergebnis, diejenige Partei hätte zugelegt. In Wirklichkeit ist eine Variation von 1% innerhalb der Schwankungsbreite und kann allein auf die Methode zurückzuführen sein. Es gibt also keinerlei „zugelegt“. Erst wenn mehr als 3% zusätzlich oder weniger gemessen wird, kann man davon sprechen, eine Partei habe zugelegt oder in der Wählergunst abgenommen.
Zitat Ende

Der Mensch wird in die Ketten der Vorstellung von Dilettanten gelegt, die selber glauben, es sei ihre Planungskunst, von der die Welt abhinge, obwohl es dafür keinen Hinweis gibt – dafür aber jede Menge Beweise, dass das Gegenteil richtig ist.
(Soslan Khan Aliatasi)

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