Mittwoch, 27. Oktober 2010
Brioni Weisheiten
Gigi (sprich Dschi-Dschi, von GG) hat sich via BILD geäußert. Sie kennen Gigi nicht? Na Goldkettchen-Gerd, auch Gas-Gerd gerne genannt im Prekariat (frei nach deutschen Kabarettisten).
Der Aufschwung hat es ihm angetan, denn nun schwingt uns wieder etwas auf. Das aber hat nichts mit der zurzeit geschäftsführenden Regierung zu tun, denn nur durch Super-Gerds Reformen haben wir heute, also jetzt im Moment, einen Aufschwung. So lange hat es jedenfalls gedauert bis Aufschwung-Gerd seine Reformen gegriffen haben.
O-Ton Schröder:
Die heutige Bundesregierung hat nicht viel damit zu tun. Die Große Koalition bis 2009 dagegen sehr wohl. Die haben vernünftige Politik gemacht. Sie haben im Grunde weitergeführt, was wir seinerzeit gemacht haben. Und damit meine ich nicht nur die SPD, sondern die gesamte Koalition. Kanzlerin Merkel zum Beispiel hat die vernünftige Politik von Finanzminister Peer Steinbrück immer unterstützt.
Bild fragt:
Haben Sie bei der Ankündigung der Agenda am 14. März 2003 geahnt, dass die Reform Sie die Kanzlerschaft kosten würde?
O-Ton Schröder:
Nein. Ich bin davon ausgegangen, dass es möglich sein würde, die eigene Partei davon zu überzeugen, dass das notwendig wäre. Und ich habe gehofft, die Öffentlichkeit überzeugen zu können. Beides ist nicht hinreichend gelungen.
Bild fragt:
War es das wert?
O-Ton Schröder:
Ja, weil die Reformen für Deutschland notwendig und ohne vernünftige Alternativen waren. Für mich galt immer der Satz: Erst das Land, dann die Partei. An diesen Grundsatz habe ich mich immer gehalten. Darum war es die Sache wert, den preis zu zahlen. Übrigens: An dieser Stelle erkennt man ein Grundproblem in demokratischen Gesellschaften, die so reich sind wie unsere: Manchmal muss man eine notwendige Entscheidung fällen, die auch Schmerzen verursacht – und weiß, dass die Erfolge dieser Politik erst zwei, drei Jahre später eintreten. Das zu vermitteln ist oft schwierig.
O-Ton Ende
Man kann schlechtes sich auch schön reden und darin ist Schröder ja geschult. Deutschland kam für ihn zuerst, dann die Partei, sagte er. Was meint er denn damit? Deutschland = Konzern- und Finanzwelt, dann die Partei und dann . . .? Wo bleiben die Menschen von Deutschland?
Nun diese finden sich durch schrödersche Reformen in Hartz IV, in Millionen Billiglöhnen wieder und Arbeitslose in zweistelliger Millionenhöhe, die man aber vor lauter Aufschwung in Mini-Jobs versteckt, damit die wahren Zahlen nicht bekannt gegeben werden müssen, nur noch Ein-Jahres-Arbeitsverträge, Vollzeitarbeit wird zur Mangelware, Kinderarmut und Tafel-vereine wachsen wie Pilze aus den Boden. Das braucht schon nach Schröder zwei, drei Jahre bis dies zum Bürger durch haut, ganz zu Schweigen wer da alles an den „Reformen“ mitgebastelt hat. Alles wahre Patrioten, die zuerst das Land, dann die .... Na ja, wer's glaubt ist selbst schuld. Das Renteneintrittsalter wurde erhöht, damit auch der Schutzzaun der Reichen nicht niedergetrampelt werden muss (siehe Rentenlücke). Was sagte er, er ist davon ausgegangen die eigene Partei zu überzeugen, dass es notwendig wäre und er hätte gehofft die Öffentlichkeit zu überzeugen, beide ist ihm nicht gelungen. Da die meisten arbeitenden Menschen im Lande die Aussicht auf Hartz IV haben, als eine Aussicht vom „Aufschwung“ zu partizipieren, hält sich der Jubel um seine Reform in Grenzen. Um so mehr jubelt er sich selbst. Zumal Schröder alles an Aufschwung auf sich bezieht und die Weltkonjunktur, die deutsche Arbeit der Leistungsträger außen vor lässt. In dieser Hinsicht ist Schröder ein Vollblutpolitiker gewesen: Bei Abschwung sind es andere, bei Aufschwung ist es die eigene Brillanz. Spätestens hier, fängt eigen Lob an zu stinken. Dank seiner Regierung sind wir heute ein Land in der EU, mit dem größten Niedriglohnbereich und wenn Merkel so weiter macht, werden wir bald darin auch Weltmeister sein. Alles für die Konzerne, alles für den Club. Und im Club sitzen nur jene die mit dem Volk nichts zu tun haben wollen. Aber zuerst kommen das Land und dann die Partei. Und in dem Club klopfen sie sich dann auf die Schultern, wie gut doch alles fließt; die Herrschaften der Finanzelite, der Konzernelite, die Vertreter der Kirchen und die allseits vorhandenen Lobbyisten mit ihren Einflüsterungen.
Wie gut, dass es noch unabhängige Presseorgane gibt, wie die BILD, die bei Schröder so richtig kritisch nachgefragt hat.
Der Aufschwung ist das Resultat des Abbaus der sozialen Gemeinschaft im Land, der Verlust des Sozialstaates wurde dabei bewusst oder unbewusst billig in Kauf genommen. Der Verrat der Sozial-Demokraten an die Arbeiter, das Abwenden von der „Sozial-Demokratie“ hat der SPD ihren Ist-Zustand beschert. Es ist die Umsetzung einer von außen geforderten und nach den Regeln der Finanzelite zu führenden Politik. Das ist auch der Erfolg von Herrn Schröder, aber das hat die BILD ihm nicht gefragt.
Wenn Politiker sagen; es gab keine vernünftigen Alternativen, dann sollte bei uns immer ein Warnlicht angehen.
Eingestellt von PPD am Mittwoch, Oktober 27, 2010 Labels: Unsere Angestellten
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen