Samstag, 25. Oktober 2008

Ein Tabu in der deutschen Nachkriegsgeschichte wird geöffnet

© Propyläen Verlag



Da Weihnachten seit Ende September in Deutschland beginnt, wollen wir Ihnen mit Buchempfehlungen den Weg zum Heiligen Abend ( wird ja dann auch bald abgeschafft, weil politisch nicht korrekt ) und als Geschenkanregung schmackhaft machen.


Das dieses Thema ein Tabu ist können Sie, wenn Sie sich selbst nicht in der Lage sehen zu denken oder an Ihre bisherige Lebenserfahrung erinnern können, durch Abfrage bei Ihren Kindern oder im Bekanntenkreis oder Verwandtenkreis jeder Zeit feststellen. Als Antwort werden Sie erhalten, auf die Frage ob jemand was weiß oder gehört hat von Vergewaltigungen an deutschen Frauen und Mädchen? „Noch nie gehört.“ Weder Schule ( eigene Erfahrung ) noch im privaten, und noch schlimmer im öffentlichen Leben wird über diesen Teil der Nachkriegsgeschichte berichtet. Warum bloß? Sind und waren diese Menschen nicht auch Opfer?

Für alle die auf Grund ihres Alters ( und natürlich durch Nichtinformation ) nicht in den oben genannten Kreis gehören, sollten nicht die Fehler machen wie die ältere Generation, einfach darüber wegsehen, sondern Fragen stellen und auf Antworten pochen. Verdammt noch mal es ist Teil unserer Geschichte!


Verlagstext zum Buch:

Das Schicksal dieser Frauen wurde zu einem der großen Tabus der deutschen Nachkriegsgesellschaft – in Ost und West. Erst der 2003 erschienene Bestseller »Eine Frau in Berlin«, der ergreifende Erlebnisbericht einer Berliner Journalistin aus dem Jahre 1945, brachte es an die Öffentlichkeit.

Die Frauen in den deutschen Ostgebieten und in Berlin waren 1945, als die Rote Armee zum Endsieg über Hitlers Drittes Reich antrat, Freiwild der russischen Soldaten. Hunderttausende wurden in sowjetische Arbeitslager verschleppt. Mehr als hunderttausend Frauen und Mädchen wurden allein in Berlin vergewaltigt, insgesamt waren es annähernd zwei Millionen. Viele starben an den ihnen zugefügten Qualen, andere begingen Selbstmord. Die, die überlebten, gingen durch die Hölle, waren traumatisiert und stigmatisiert. Sie wurden gemieden, von ihren Männern verlassen, ihre Kinder galten als »Russenbälger«.


Über die Autorin:

Ingeborg Jacobs, geboren 1957 in Solingen. 1989 bis 1992 Aufenthalt in der Sowjetunion. Seit 1995 freie Autorin beim ZDF. Zahlreiche Dokumentarfilme, überwiegend zu zeitgeschichtlichen Themen. Sie wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Wirtschaftsfilmpreis und dem Bayerischen Fernsehpreis. Mitarbeit an mehreren Büchern von Guido Knopp, darunter »Die große Flucht«.

Freiwild

Das Schicksal deutscher Frauen 1945


232 Seiten, € 19,90 [D]

Erschienen: September 2008

Quelle: PROPYLÄEN


Keine Kommentare: