Montag, 13. Oktober 2008

Wer gepfuscht hat ist kreditwürdig oder: Die Braut lässt man nicht im Regen stehen

helmutli, „Hochzeit im Regen“, CC-Lizenz (BY 2.0)
http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/deed.de
Das Bild stammt aus der kostenlosen Bilddatenbank www.piqs.de


Es ist doch nicht zu fassen * kopfschüttel *

Jetzt rennt doch jede Regierung dem Finanzflaschengeist hinterher um ihn wieder einzufangen.


480 000 000 000 € von Deutschland

360 000 000 000 € von Frankreich

100 000 000 000 € von Österreich

100 000 000 000 € von Spanien

47 000 000 000 € von England

41 000 000 000 € von Norwegen


Irland das sich bis zuletzt geweigert hat auch ausländischen Banken eine Staatsgarantie zu geben, wurde auf massiven Druck hin dazu gezwungen auch Zusagen für alle in Irland aktiven Banken nun zu erweitern. Mitgegangen, mitgehangen.

Der Finanz-Tsunami ( William F. Engdahl ) nimmt ein Gesicht an, finden Sie nicht? Das ist locker 1 000 000 000 000 € !

Woher nehmen die plötzlich das gesamte Geld? Es hieß doch allein in unserem blühenden Lande aus berufenen Politiker Mund immer: „ Dafür ist kein Geld da“, ausgenommen die selbstständige Gehaltserhöhung unserer Angestellten oder die Finanzierung der Parteien durch den Staat, also derer die wieder sich selbst das genehmigen.

Tja, Herr Steinbrück so sieht also Ihre Einschätzung aus die Sie gerade mal vor etwa 4 Wochen machten. Keine Angst, Sie reihen sich da mit anderen Vorgängern ein, die auch wenig von der Materie verstanden.

Also woher nehmen; das viele Geld und wer verdient an diesem „Tsunami“?

Was sagte unser Rock:

„einen ersten Baustein für eine neue Finanzmarkt-Verfassung“ oder „das Massnahmenpaket der Regierung diene dem Schutz der Bürger und nicht dem Schutz von Bankinteressen“ oder „ werde es Vorgaben bei der Begrenzung der Managerlöhne, der Geschäftspolitik und der Kreditvergabe der Banken an kleine und mittelgrosse Firmen geben“, letzteres klingt schon fast wie eine Drohung.

Wir als Volk haben nach der Wiedervereinigung nicht das erhalten was uns laut Grundgesetz eigentlich zusteht; eine Verfassung – die gibt es jetzt für den Finanzmarkt. So eine Krise erzeugt immer tolle Worthülsen, da können unsere „Besten“ so richtig in die Vollen gehen, da wird nicht gespart mit Plattitüden. Und das alles zum „Schutz der Bürger“! Niedlich, finden Sie nicht? Wir dürfen diesen „Schutz“ bezahlen, damit die es verbockt haben weiter existieren können, frei nach dem Motto: „Rettet den Mißstand!“

Interessant wie sich jetzt in den „Schutzgeld-Ländern“ zeigt wie Politik und Kapital verwurzelt und gegenseitig abhängig sind, man wird sich erinnern.

Die Krise wäre die Gelegenheit um das alte System( teilweise Perverse //Zinseszins//) abzuschaffen und die Gelegenheit für einen reformierten Neubeginn – pfff...was denken Sie denn, das wären ja souveräne Staaten die so etwas zu Stande bringen würden, diese sind nicht in Sichtweite.

Was sagte Herr Struck (spD) als die Energiepreise das gemeine Volk an die Wand drückte:“Eine Hilfe kommt nicht in Frage“, tja auch daran wird man sich erinnern.

Also woher nehmen das viele Geld, die vielen Bürgschaften ( da kann noch so genau hin geschaut werden, eine Bürgschaft ist eine Bürgschaft )?

Wenn uns also die Regierung sagt: das Massnahmenpaket dient dem Schutz der Bürger und nicht dem Schutz der Banken, dann können Sie genau vom Gegenteil ausgehen, so war es immer und so wird ( solange keine umfassende politische Veränderung statt findet ) es immer sein. Das Problem sind Sie! Ja Sie! Denn wenn Sie das schlucken und still bleiben, dann hat die Politik kein Problem mit dem zahlen ( schließlich ist es Ihr Geld und nicht deren Geld die darüber bestimmen ) und Bürgschaften.

Wieso soll man immer weiter Deregulieren und den staatlichen Einfluss reduzieren, wenn am Ende doch der Staat eingreifen muss? Eine berichtigte Frage eines Kommentarschreibers. Als Antwort könnte man geben: Damit das Kapital an der Politik vorbei und ohne Staatsgrenzen voll abschöpfen kann, bei minimalen Kosten und Löhnen.

Ganze Bataillone von Aufsichtsräten ( wenn man die Liste derer die sich da tummeln liest findet man ups, fast alle wieder die mit Politik zu tun haben und hatten, sicher nur ein Einzelfall) haben da versagt, gell. Nebeneinkommen, heißt das Zauberwort. Wäre man der Aufsichtspflicht nachgekommen, hätte man viel früher reagiert. Aber da alle irgendwo alle wieder in anderen Aufsichtsräten treffen, hat man wohl in diesem exklusiven Zirkel seine eigene Dynamik, und notfalls trägt es eben das politische Amt, wie jetzt in der Krise. „Peer, du sitzt doch am Hebel, du musst da was tun“.

Bill Clinton, meine Damen und Herren, hat einen großen Anteil an diesem Desaster auf dem Finanzmarkt, ja jener Bill Clinton als ehemaliger Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Dieser unterzeichnete im Jahre 1999 ein Gesetz, dass den bis dahin Glass-Steagall Act außer Kraft setzte. Mit diesem Gesetz von 1939 wurde eine Bundeseinlagenversicherung geschaffen die, alle persönlichen Guthaben/Spareinlagen auf die festgesetzte Höhe garantierte. Dafür dürfen wir jetzt bezahlen, damit die Banken faktisch machen konnten was sie wollten ohne Verantwortung zu tragen. Wenn ich als Bank nicht für die Spareinlagen hafte, was kümmert mich dann das Geld meiner Sparer? Dämmerts langsam, warum Worthülsen und Plattitüden.

In der Bibel finden wir einen Hinweis: Es werden viele falsche Propheten auftreten und sagen sie seinen der Messias.

Jahrzehnte lang ist man auch im Finanzdingen einem Super-Guru hinter hergelaufen, ganz zu schweigen von den anderen Gurus. Dieser Super-Guru nannte es die Revolution im Finanzwesen, das Gesetz das Bill Clinton unterschrieben hatte und das jetzt seine Kinder frisst.

Es tut mir Leid, alles was ich sehe ist nur: seit Ausbruch der Finanzkrise 2007 bis jetzt, Rettung der Gewinne der Finanz-Kumpels. Aber ich bin lernfähig, bei Gegenbeweis.

Weiter.

Falls Sie es immer noch nicht richtig einordnen können: Man verabschiedet sich auf „englisch“; die Gewinne wurden beizeiten privatisiert, und die Verluste und Pleiten werden jetzt sozialisiert, durch Sie.

Das alles zu Ihrem Schutz, so unsere Regierung. Na, dämmerts?

Also nochmal, woher kommt das ganze Geld plötzlich? Fragen Sie Ihre Abgeordneten und sagen Sie uns bitte was raus kam, Sie werden stauen.

Hoffentlich haben Sie nicht Ihrer Bank vertraut und sich ein Zertifikat von amerikanischen Investment-Banken andrehen lassen, das Geld ist nämlich futsch. Nicht das Geld der Banker, die erhalten jetzt Hilfe. Aber wie gesagt, es dient nur Ihrem Schutz.

Was bekommen wir in Zukunft? Die Marxwirtschaft? Experten dafür sind noch genügend vorhanden, auch im Parlament. Das Wort Teilverstaatlichung ist am Wochenende gefallen. Mal sehen was die Banken sagen, wir wissen doch: Die Bank gewinnt immer. So ist eben unser System aufgebaut und Sie wählen es bei jeder Wahl, also nicht klagen.

Man spricht jetzt von Abschirmung oder Schutzschirm. Toll, nicht? Das klingt so schön beruhigend und so harmlos, wie Weiland das Wort „Restrisiko“, das jeder Brettspieler auch kennt. Bei einem Schutzschirm herrscht aber ein anderes Prinzip, das leider unsere politischen Leader noch nicht kapiert haben. Ein Schutzschirm soll das böse, das von oben kommt abschirmen ( zum Beispiel das böse Regenwetter etc. ). Nun sitzt aber der Bösewicht unter dem Schirm, liebe Angestellten, könnt Ihr uns nun sagen was das für ein Schutzschirm ist den Ihr damit meint? Fragen Sie doch mal dazu Ihren Abgeordneten oder lesen den Beipackzettel Ihrer Wahlbenachrichtigung. Oder sind die Bösen jetzt jene, die ihr Geld fordern, Mon dieu, dann wäre das aber ein Offenbarungseid, nicht wahr liebe Schutzschirm-Lieferanten, und zugleich auch für euch ein Kainsmal.


Das wird aber ein großer Schutzschirm werden, denn jetzt wollen alle Banken, auch die kleinen unter diesen merkwürdigen Schirm, der ihre Verluste deckt. Aber wie gesagt, Sie wissen es bereits, alles nur zu Ihrem Schutz.

Wenn also dieses Schutz-Geldpaket in Kraft tritt und die ersten Auswüchse dazu Sie persönlich erreichen und Sie endlich sich kleinlaut trauen zu sagen, „aua“; dann werden unsere „Besten“ antworten: „das ist nur gefühlt“, worauf Sie sich verlassen können.

In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen eine kleine nette Beobachtung mitteilen: Bei der Beobachtung der Pressemitteilungen am Wochenende hat die NZZ am Sonntag um 20:07 Uhr die Schlagzeile veröffentlicht: Deutschland plant gigantisches Finanzpaket zur Rettung von Banken

um 20:08 Uhr wurde dies als zu riskant eingestuft und abgeändert auf: Deutschland plant Finanzpaket zur Rettung von Banken. Internet kann manchmal ganz toll sein.

Unser Bundespräsident fordert eine Entschuldigung von Bankmanagern, wollte ich Ihnen nur gesagt haben, wurde aber von AFP : Köhler fordert Entschuldigung von Bankmanagern wieder vom Server genommen ( wie so oft ).

Betrachten wir uns nun mal diesen riesigen deutschen „Schutzschirm“.

Wenn man das so wie gesagt ernst nimmt, dann hätte das deutsche Bankenwesen direkt hinter den USA die dümmsten und unfähigsten Bankmanager. Es sei denn, und davon können wir getrost ausgehen, wir retten gerade den amerikanischen Hintern. Der brave Deutsche Vasall erfüllt seine Pflicht – Punkt.


Fragen an das Orakel der City of London:

Wer wird denn nun gerettet?

Antwort: Die Reichen

Wer rettet die Reichen?

Antwort: Die steuerzahlenden Arbeiter(innen)

Wer sind die Gewinner dieser Krise?

Antwort: Die Reichen

Wer sind die Verlierer dieser Krise?

Antwort: Die steuerzahlenden Bürger


Es ist zwar müssig, denn in jedem Medium finden Sie etwas von Thema Finanzkrise, Quellen zu nennen:
blick.ch // AFP // NZZ // und hier was tolles

Banken-Party in der Finanzkrise


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