Samstag, 11. Oktober 2008

Wenn es oben nicht mit rechten Dingen zugeht ....

© Harald07 - Fotolia.com


Bei den Auseinandersetzungen um die Einkommensverteilung in diesem Land, sind die Arbeitnehmer absolut ins Hintertreffen geraten. Sie haben gegen die „Drohungen mit Verlagerung“ oder „betriebsbedingten Kündigungen“, nichts dem entgegenzusetzen.

Aber es ist doch gerade das Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt das Problem. Dieses wieder unter anderem, eine Kette von Belastungen für die Mehrheit der Menschen in Folge hat.

Was man erkennen kann ist die Tendenz zur Rückkehr von Tagelöhner ähnlichen Verhältnissen.

Es gibt, unübersehbar, die Spaltung in unserer Gesellschaft in gut (sehr gut) verdienende und schlecht bezahlte berufsausübende Menschen. Damit aber die schlecht bezahlten Arbeitnehmer(innen) überhaupt eine Chance haben, in die Werte des vormals genannten Mittelstandes zu kommen, müssen sie beachtliche „mehr Stunden“ leisten.

Das diese Spaltung von einer Seite betrieben wird die man auch als Konservativ bezeichnen kann, ist umso merkwürdiger, da das Konservative ja das erhaltende Prinzip darstellten sollte.

Was läuft also schief da oben?

Aber diese Spaltung greift noch tiefer, denn zunehmend wird auch deutlich, wie groß der Unterschied geworden ist, bei Kindern aus ärmeren Familien gegenüber begüterten Familien, bei den Chancen. Diese Spaltung kommt nicht von ungefähr.

Mit der Aufgabe des Solidaritätsprinzip, durch Druck der neoliberalen Ideologen, gepaart mit menschenverachtender Politik und Abhängigkeit an das Kapital, wurde im Volk der Glaube an eine solidarische Gesellschaft zerstört. Die neue „Kälte“ in unserer Gesellschaft ist nicht nur durch politisches Versagen zu verantworten ( von jeder der vorhandenen Altparteien ), sondern auch das Unvermögen der intellektuellen Elite für die Schwächeren einzutreten ( vielleicht ist man zu satt geworden ? ). Diese Elite hat sich auf die Seite der Mächtigen geschlagen. Sie sind Neoliberal geworden.

Also, was ist los da oben?

Wenn die Intellektuellen, wie geschehen, zum Beispiel behaupten, Schröders Agendakurs und Hartz IV sei ein Beitrag zur Stärkung des Standortes Deutschland ( was ja sich jetzt als Fehlentscheidung herausstellt ), oder sogar behaupten, die Politik sei machtlos gegenüber der Ökonomie ( siehe G.Grass ); was bleibt dann für die Schwächeren? Noch niedrigere Löhne?! Noch mehr Reformen?

Deutschland, man hat dich im Stich gelassen.

Wenn das Falsche im Lande wächst, und es nicht mit Herz und Verstand bekämpft wird, an Stelle aber nur schnellschüssige Reformen als Antwort aufgestellt werden; dann wächst das Falsche nicht mehr – es beginnt zu wuchern.


„Ob im Guten oder im Schlechten, die Regierung ist das Vorbild im Lande. Durch ihr Beispiel formt sie das gesamte Volk. Wenn sie Gesetze bricht, provoziert sie damit die Geringschätzung der Gesetze, damit fordert sie jeden Bürger heraus diese Gesetze nach eigenem Bedarf zurecht zu biegen. Man könnte auch sagen sie fordert zur Gesetzlosigkeit auf“.

( Frei nach Louis Brandeis, ehem. Richter am Obersten Gerichtshof der USA)


Wenn es oben nicht mit rechten Dingen zugeht ... dann werden Verlierer und Unfähige befördert und erreichen eine bessere Position, als sie vorher hatten. ( Derer Beispiele sind inzwischen zahllos )


Was also bleibt ist die Erkenntnis:

Nur Reiche können sich einen armen Staat leisten!


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