Donnerstag, 23. Oktober 2008

Zeichen der Zeit Teil 14

© Olga Rut'ko - Fotolia.com ( Certificate blank )



Plutokratie


Geld ist nichts anderes als, der Anspruch auf ein Versprechen auf ungedeckte Papierfetzen


Das Geldwesen ist todkrank.

Die Behandlung dieses Patienten haben jetzt Politiker übernommen; Gott stehe uns bei!

Das Geldwesen hat ein Krebsgeschwür dessen Name Zins/Zinseszins lautet.


Eigentlich dürfte Geld nichts anderes sein als, ein Tauschmittel, das vom Nennwert die Summe der Güter, Handels- und Dienstleistungsprozesse entspricht. Damit einhergehend sollte bei einem gesunden Geldwesen, die geleistete Arbeit eine zentrale Stellung haben. Das bösartige Geschwür ist der Zins im Geldwesen. Viele werden jetzt sagen, was soll Falsch sein ( wurde bereits in den gleichgeschalteten Medien angesprochen ) wenn ich jemand Geld gebe und dafür einen Obolus verlange? Allein diese Argumentation zeigt, wie weit der Verfall in der Gesellschaft vorangeschritten ist. Schauen wir uns dazu den Ist-Zustand im Geldwesen an:

Die größten Einkommen ( mit Abstand ) werden zur Zeit ohne Arbeit (!) erzielt, nämlich durch Zinseinnahmen. Die nötige Arbeit dafür leisten andere und erhalten dafür keinerlei Ausgleich. Nichts!

Die nächsthöhere Einkommensbasis wird erzielt, in dem man andere für sich arbeiten läßt. Dies ist soweit auch in Ordnung, wenn die Bezahlung angemessen zur entsprechenden Arbeit ist. Leider sehen wir aber eine Entwicklung die in Richtung Unterbezahlung, ja sogar bis hin zur Ausbeutung sich ausdehnt.

Durch die Wirkung des Zinseszins, vermehrt sich die Geldmenge explosionsartig. Dabei erhält in der Regel derjenige, der dafür arbeitet und einen Beitrag für den Bestand der Gesellschaft beiträgt, das geringste Einkommen.

Zinseinkommen ist Leistungslos!

Das Zinswesen beherrscht das gesamte Staatswesen.

Wie sagte der ehemalige Finanzminister Herr Eichel: „Wir zahlen die Schulden nicht zurück, nur die Zinsen.“

Die BRD könnte auch ihre Schulden nicht zurückzahlen, und wenn Politiker ( unsere Besten ) von Finanzausgleich oder gesunder Finanzkonsolidierung sprechen ( lach ), dann meinen sie damit nur; keine Neuaufnahme von Schulden. Kein Wort verliert man in diesen Kreisen unserer Angestellten ( oder haben Sie das schon mal gehört ) über den Schuldenberg, der ständig wächst. Jeder der keine Angst hat darüber nachzudenken weiß was passiert, wenn die Gläubigen keine Kredite der BRD mehr geben und ihr Geld zurückverlangen. Damit kommt man zwangsläufig in die Beziehung zu dem momentanen Ablauf im Spiel, es wird einfach Geld gedruckt oder Schulden gemacht, sie werden ja nie zurückbezahlt – und solche Figuren leiten den Staat!

Das der große Zusammenbruch kommt ist eindeutig, weil das Geldwesen so wie es ist einfach dazu führen muss, man rätselt noch wann und wie.

Auswirkungen durch falschen Umgang mit Geld benötigen ihre Zeit. Denn erst wenn eine Grenze erreicht ist, kommt es zu einer Entladung die sich uns als Zusammenbruch einzelner Teile ( wie gerade sichtbar vor Augen abläuft ) oder als finales Ganzes zeigt und noch zeigen wird.

Schon tönt der Ruf nach einem zweiten Bretton-Woods durch parlamentarische Hallen. Ob da mancher Rufer überhaupt sich klar darüber ist was Bretton-Woods beschlossen hatte? Wahrscheinlich geht es so aus wie mit der EU-Verfassung, keiner unserer Besten hat sie gelesen und weiß was drin steht, aber fast alle haben dafür gestimmt. Nichts ist einfacher als Politiker zu sein, Du musst nichts können, nur ein braver Parteisoldat sein.

Werfen wir einen Blick auf die internationale Währungskonferenz im amerikanischen Bretton-Woods von 1944 in New Hampshire.

Zwei internationale Ämter wurden damals geschaffen, die heute noch eine Schlüsselrolle im Spiel besitzen: der IWF ( Internationale Währungsfonds ) und die Weltbank ( Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung ).

An dieser Stelle interessiert Sie vielleicht eine Stelle in der Bibel der Neocons, dort finden wir auf Seite 49: Als Teil des amerikanischen Systems muss außerdem das weltweite Netz von Sonderorganisationen, allen voran die internationalen Finanzinstitutionen, betrachtet werden. Offiziell vertreten der IWF und die Weltbank globale Interessen und tragen weltweit Verantwortung. In Wirklichkeit werden sie jedoch von den USA dominiert, die sie mit der Konferenz von Bretton-Woods aus der Taufe hoben.

Interessant nicht?

Vor dieser Konferenz sind alle Währungen nach ihrem jeweiligen Goldwert gehandelt worden. Das Ziel dieser Konferenz war eigentlich begrüßenswert. Man wollte stabile Wechselkurse zwischen den Währungen festlegen. Dazu lagen zwei Pläne vor; John Maynard Keynes ( sozialistische Gesellschaft der Fabier ) und Harry Dexter White ( Ministerialdirektor des amerikanischen Finanzministerium ) waren die Theoretiker der Pläne. Um hier eine Abkürzung zu machen ( obwohl es spannend ist wie bei einem Krimi ), es wurde der White-Plan angenommen. Dieser stellte den Dollar als Leitwährung in das Zentrum und Golddeckung (Goldeinlösegarantie) hatte 35$ pro Unze Feingold ( das ist wichtig zu verstehen, denn die Franzosen spielen dazu eine wichtige Rolle, davon weiter unten ). Alle anderen Währungen wurden an den Dollar angekoppelt.

War zum Beispiel die Nachfrage nach Dollar auf den weltweiten Finanzmärkten zu gering, so mussten die jeweiligen Zentralbanken der anderen Staaten ihrer Verpflichtung nachkommen, diese Dollarbeträge aufzukaufen.

Das Spielchen nannte man: Interventionspflicht der Zentralbanken in den Devisenmarkt.

Eine harmlose nette Umschreibung. Das Umschreiben oder die verharmlosende Nennung von wirklichen Begriffen, ist jedem Politiker Pflichtaufgabe ( als aktuelles Beispiel: Unser Verteidigungsminister Herr Jung, windet sich wie eine getretene Schlange um nicht die Wahrheit „Krieg“ sagen zu müssen, dass er sich dabei lächerlich macht ist ihm nicht bewusst ). Natürlich klingt etwa: „Endlager für hochgiftigen Atommüll“ zwar ehrlich und jeder weiß um was es geht, aber unsere bestbezahlten Besten machen daraus eine Art „Entsorgungspark“; und das Stimmvieh fällt immer wieder darauf herein.

So können wir getrost die oben genannte „Interventionspflicht“ als Zwangsumtausch titulieren. Da aber die USA keine verantwortungsvolle stabile Geldpolitik betrieb; waren alle Staaten die sich dem Bretton-Woods-System angeschlossen hatten, verpflichtet ( auf Gedeih und Verderb ) zum Umtausch. Dies ermöglichte auf diesem Weg, dass ein großer Teil der Kriegskosten der USA ( Beispiel Korea/Vietnam ) auf andere Staaten abgewälzt wurde, immer wenn die USA ihre Geldpresse laufen lassen. Und noch etwas anderes kam beim laufen der Geldpresse für die USA heraus. Da sie als einziges Land keinerlei Sanktionen unterworfen werden konnte; war dies ein unglaublich einfacher Weg sich wahnsinnig hohe Beträge ohne jegliche Gegenleistung in das eigene Land zu ziehen durch: das anwerfen der Dollarpresse!

Dadurch wurden große Teile des Sozialproduktes der anderen Länder abgeschöpft, einfach durch Zwangsumtausch ( ältere unter den Lesern werden sich erinnern ). Tolles System nicht? Und darüber plärren gerade unsere Besten, wir brauchen ein neues Bretton-Woods – Gott bewahre uns!

„Verzeih ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!“

Mit dem Instrument IWF ( das Herr Beck (spD) in seiner Rede der Bundesrataussprache, als besonders wichtiges Instrument betrachtete und deshalb der Stärkung bedarf, wie er sagte. Zum Glück ist er kein Kanzlerkandidat mehr ) wurden den anderen Mitgliedern, währungspolitische Disziplin auferlegt, die für die USA jedoch niemals gegolten haben. Eine zügellose Doppelmoral in der internationalen Währungspolitik.

Das Ende kam 1969 als Frankreich die Goldeinlösegarantie der USA im vollen Umfang in Anspruch nehmen wollte. Es reichten die Goldreserven kaum aus um nur dieses eine Land zu bedienen und damit drohte den USA Zahlungsunfähigkeit. US-Präsident Nixon hob die Goldeinlösegarantie 1971 einfach auf und * schwupps * ... schon war die Zahlungsverpflichtung der USA in in x-facher Milliardenhöhe vom Tisch.

Gehen Sie doch mal zu Ihrer Kreditbank und sagen: „ hier mit erkläre ich meine Schulden als aufgehoben“, nichts anderes wurde durch die USA gemacht. Und das alles nur zu unserem Schutz, wie die Besten immer sagen. Ein geschulter Kriminalist mit Spezialgebiet auf Wirtschaftskriminalität würde es wohl so ausdrücken: „Wirtschaftskriminalität auf höchster Ebene ohne Konsequenzen.“

Diese Billionenbeträge ( ohne jeglichen Ausgleich ) haben dieses Land zu dem gemacht was man als Weltmacht bezeichnet.


Ein Fünkchen zum Abschluss für die Leser unserer Serie „Zeichen der Zeit“:

Harry Dexter White ( der Planer ) war die treibende Kraft auf der oben genannten Konferenz. Er wurde auch erster Direktor des IWF. Er war Mitglied beim CFR und gehörte einem kommunistischen Spionagering in Washington an ( Präsident Truman wußte darüber Bescheid durch das FBI ). Aber das ist noch nicht alles: Virginius Frank Coe, auch Angehöriger des gleichen Spionagerings und zuständig für organisatorische Belange auf der Bretton-Woods-Konferenz; wurde später der erste Leiter des IWF!


Quellen:

Zygmund Dobbs/ The Great Deceit

    David Rees/ Harry Dexter White:A Study in Paradox

    Rose Martin/Fabian Freeway: High Road to Socialism in the U.S.A.

    John Kenneth Galbraith/ Money: Whence It Came, Where It Went

    G. Edward Griffin/ The Crature from Jekyll Island

    Zbigniew Brzezinski/ The Grand Chessboard

    Bernd Senf/der Nebel um das Geld

    Günther Moewes/ Geld oder Leben


Plutokratie = Die Herrschaft des Geldes (auch „Geldadel“ genannt)

Ein Aufsatz von PPD – Prekariat-Pressedienst Blog


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