Montag, 1. August 2011

Die Angst der amerikanischen Rating-Agenturen, vor ihrer Abwertung der USA und um ihre Großaktionäre


„In den Vereinigten Staaten hat der Krieg die Machtbalance in unserem demokratischen System grundlegend verschoben. Abstimmungen, Wahlkampfversprechen, Umfragen, öffentliche Meinung, Gesetze, Beschränkungen staatlicher Macht, all dieses trat gegenüber der Ausweitung des Regierungsapparats in den Hintergrund. Man stelle sich einen unverantwortlichen Teenager vor, der über einen Dispositionskredit in unbeschränkter Höhe verfügt. Eltern, Lehrer, Pfarrer und Behörden können ihn nicht zu einer Änderung seines Verhaltens bewegen. Stellen wir uns nun vor, dieser Jugendliche wäre bis an die Zähne bewaffnet und genieße Immunität vor Strafverfolgung. Genau das ist eine Regierung, die von einer Zentralbank gestützt wird.......Leider ist nie wieder Normalität eingekehrt, solange die Zentralbank bereitstand, eine mit außergewöhnlichen Vollmachten ausgestattete Regierung zu finanzieren. Die alten Regeln gelten nicht mehr. Das Ungeheuer das den Menschen alles versprach, die Wünsche aller Politiker erfüllte, den Geldvermehrern das Leben erleichterte und die Finanziellen Mittel für grenzenlose Visionen bereitstellte, war geschaffen worden. Was immer sich jemand vom Staat wünschte, es konnte ihm gewährt werden. Ja, das Banken-Establishment unseres Landes war durch neue Garantien sogar gegen Bankrott abgesichert, und das schuf das Problem des sogenannten Moral Hazard. Sie setzten die Kreditvergabe munter fort, ohne die Risiken auch nur in Erwägung zu ziehen.“

Rating-Agenturen: Die Seuche unserer Zeit (Rainer Heißmann 29.7.2011))
„Gestern senkte eine der großen Rating-Agenturen, Moody's, die Kreditwürdigkeit von Zypern. Fast möchte ich sagen: Regelmäßig wir eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Eine Gemeinsamkeit haben die 'Säue': Sie sind europäisch. Diese 'schmecken' den Rating-Agenturen aus den USA wohl am besten..... Rating-Agenturen aus den USA werten reihenweise europäische Nationen ab: Was soll der Unsinn?........Wem gehört die Rating-Agentur Moody's? Großaktionären. Da findet sich an erster Stelle ein illusterer Name: Warren Buffet. Mit 28.415.250 Aktien ist Berkshire Hathaway, die Holding von Warren Buffet, der größte Aktionär. Ihm, beziehungsweise seiner Holding Berkshire Hathaway, gehören damit 12,47% der Rating-Agentur Moody's.......Die 10 größten Aktionäre zusammen halten einen Anteil von 52,66% an Moody's.
Glauben Sie an einen Zufall, dass Warren Buffet bester Investor aller Zeiten und gleichzeitig größter Aktionär der Rating-Agentur Moody's ist? Glauben Sie nicht? Ich auch nicht!
Glauben Sie daran, dass die Rating-Agentur Moody's völlig unabhängig von den 10 Aktionären ist, die mehr als 50% der Anteile halten? Glauben Sie nicht? Ich auch nicht!.......Die vermeintlich 'staatliche' US-Notenbank gehört privaten Banken, an denen – na wer wohl? - auch wieder Warren Buffet große Anteile hält.......Wenn Sie das nächste Mal von Rating-Agenturen (aus den USA) hören, die eine (europäische) Nation auf- oder abwerten, bedenken Sie bei der Bewertung von deren Aussagen: Die Rating-Agenturen sind ihren Aktionären größtmögliche Gewinne schuldig. Und deren Aktionäre gehören zu den Reichsten der Welt, die aber den Hals trotzdem nicht voll kriegen. Der Staubsauger, sorry Geldsauger, der das Geld von unten nach oben saugt, funktioniert bestens. Die Rating-Agenturen sind einer der Motoren.“

Moral Hazard:
Ausnutzen von Informationsvorteilen/ Fehlender Anreiz zur Sorgfalt / Entsteht, wenn die Anbieter nicht einwandfrei zwischen tatsächlichem Risiko und fahrlässigem Verhalten unterscheiden können oder wollen.

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