„Die nationale Politik hat dagegen an
Bedeutung verloren, zumal die staatlichen Budgets immer mehr
austrocknen, sodass es schließlich immer weniger zu entscheiden
gibt.“ (Franz Josef Rademacher /Systemtheoretiker / Mitglied Club
of Rome)
Die Steuerzentralen heutiger
Zeitrechnung sind globale Institutionen. Und diese definieren die
Paragraphen des Weltregimes, erzeugen rechtliche Wirksamkeit und
verändern nationale Politik. (F. J. Rademacher)
Die Kontrolle der globalen
Finanzsysteme bedurfte ein Werkzeug. Dieses Werkzeug wurde noch
während des II. Weltkrieges geschaffen. Natürlich wurde der
Öffentlichkeit ein anderer Grund vermeldet; so sollte damit eine
Weltwirtschaftskrise wie sie 1929 stattfand verhindert werden. Die
Rede ist von dem IWF und der Weltbank. Beide wurden 1944 in Bretton
Woods gegründet. Als 1971 das Bretton Woods vereinbarte
Währungssystem auslief, erteilte man dem IWF/Weltbank die Aufgabe
eines Wächters über die Währungspolitik von 185 Mitgliedsstaaten.
Die Kredite der Weltbank sind für die
betreffenden Länder immer an volkswirtschaftliche Bedingungen
gebunden, an einschneidende Bedingungen. Inzwischen ist die fast
immer einheitliche Strategie von Weltbank und IWF deutlich erkennbar;
sie ist das unveränderliche Muster das den Ländern/Staaten die sich
mit dem „Werkzeug“ der Globalen Hochfinanz einlassen oder
einzulassen gezwungen werden, zugrunde liegt.
Unter dem Begriff „Washington
Consensus“ (Washingtoner Konsens) wird oder wurde suggeriert, dass
beide Institutionen (IWF/Weltbank) Maßnahmen für Regierungen
„empfehlen“ die zur Förderung von wirtschaftlicher Stabilität
und Wachstum sorgen sollen. (Wikipedia nennt zehn Strukturanpassungen
die vom Konsens vorgeschrieben werden. Es sind definitiv keine
„Anpassungen“, es ist die Ausbeute und dient der Maximierung des
Profit der Hochfinanz.
Wir halten uns an den britischen
Entwicklungsökonom John Christensen, der die vier Kriterien des
Washingtoner Konsens aufzeigt:
Deregulierung der Finanzmärkte
Liberalisierung der Handelsströme
durch Abbau von Handelsbarrieren
Abschaffung staatlicher
Einflussnahmen (um die Interventionsmöglichkeiten zu reduzieren)
Privatisierung staatlicher
Industrien sowie Privatisierung öffentlicher Unternehmen und
Einrichtungen
Ziel ist dabei ein Ausmaß zu
erreichen, damit die Staaten nicht mehr einschreiten konnten um ihre
Bürger ausreichend sozial zu unterstützen. Bei der Privatisierung
wird dabei sichergestellt, dass diese unter ihrem tatsächlichen Wert
an fremde Kapitalanleger verkauft wurden. (Caspar Dohmen – Let's
Make Money). Doch es gibt Widerstand zum Machtregime der beiden
Bretton-Woods-Organisationen. Wenn Sie also wieder einmal so einen
Schmarrn lesen müssen in der Systempresse wie:“Wir brauchen ein
zweites Bretton-Woods“, dann ziehen sie den Kopf ein, denn es wird
noch schlimmer als der Vorgänger. Wie überhaupt gerne Katastrophen
in Kauf genommen werden (siehe aktuelle „Krise“) um sie für die
eigenen Ziele zu missbrauchen (siehe aktuelle „Krise“) um die
Macht im Hintergrund das angestrebte Ziel verwirklichen läßt. Es
muss nun wirklich nicht mehr daraufhin gewiesen werden, dass der
Geist der Globalisierung äußerst aggressiv und antidemokratisch
ist. Man ist sich jetzt seiner Sache so sicher das die
Drei-Punkt-Brüder es als unumkehrbar inzwischen betrachten. Der Fall
Strauss-Kahn ist in dieser Hinsicht sehr interessant, vielleicht
merken Sie warum der Strauss-Kahn über Sex zu Fall gebracht wurde,
denn er sagte am 4. April in Washington an der George Washington
Universität:
„Wir leben in einem sehr
einzigartigen Moment der Geschichte, einer Periode großer Umbrüche.
Wie Sie alle wissen, verwüstete die globale Finanzkrise die globale
Wirtschaft und verursachte überall in der Welt unabsehbares Not und
Leid. Aber sie tat mehr als das; sie verwüstete auch die
intellektuellen Grundlagen der globalen Wirtschaftsordnung des
letzten Vierteljahrhunderts.“ Starker
Tobak, aber es kommt noch besser: „Natürlich wollen wir
nicht zurückkehren zu den 40ern. Wir wollen nicht zurückkehren in
eine Zeit, in der eine kleine Zahl von Ländern dominierten. Wir
wollen nicht der Offenheit den Rücken zudrehen. Aber wir können
zurückkehren zu den Prinzipien, auf denen diese Nachkriegswirtschaft
gebaut wurde. Wir können von der Vergangenheit borgen, um die
Zukunft zu erreichen. Der IWF hat hier eine Schlüsselrolle zu
spielen. Er muss sich mit seiner ursprünglichen Mission wieder
verbinden, welche ist, Kooperation zu befördern und die
wirtschaftlichen Wurzeln des Krieges zu bekämpfen.“
Wirtschaftliche
Wurzeln des Krieges zu bekämpfen, hat er gesagt. Ausgerechnet er der
diese Regeln seit seiner Führerschaft gehuldigt hatte, dreht sich
nun plötzlich um 180 Grad. Ausgerechnet er wurde als Nachfolger des
zurzeit amtierenden französischen Präsidenten gehandelt. Damit
sagte Strauss-Kahn nichts anderes als der Washingtoner-Konsens ist
nicht mehr gültig. Dann kam die Dame aus Afrika und plötzlich war
Strauss-Kahn nicht mehr gültig bis... plötzlich die
Staatsanwaltschaft selbst nicht mehr an die Lauterkeit des
vermutlichen Opfers glaubte.
Ähnliches
sagte einst auch Herr Köhler indem er die Sicherung der Rohstoffe
als Kriegsgrund hinstellte, also als Wiederaufbauhilfe getarnt, und
auch Köhler gibt es nicht mehr.
Wir
leben in spannenden Zeiten.
In
einer Räuberpistole (Geschichte) gibt es immer einen dritten im
Bunde. So auch in dieser Geschichte. Es nennt sich WTO
(Welthandelsorganisation). IWF und Weltbank untergraben systematisch
alle Bereiche der Wirtschaft, vor allem in den Entwicklungsländern.
Sie sorgen eben dafür, dass diese sich nicht regulär und fair
entwickeln können. Die WTO hingegen greift in einer gewaltsamen
Weise in nationale Gesetze und in die Verfassungen der
Mitgliedsstaaten ein. Der Zweck ist, den internationalen Bankstern
und Konzernen mehr Rechte zu verschaffen. Die Entscheide der WTO
finden hinter verschlossenen Türen statt.
Es
gibt weder Dialoge, noch öffentliche Kontrolle bei solchen
Einrichtungen. (Michel Chossudovsky)
Lassen
wir zum Schluss Hugo Chavez zu Wort kommen, der 2007 den Austritt von
Venezuela aus der Weltbank und IWF verkündete: „Es
ist besser, wenn wir austreten, bevor sie uns ausrauben.“
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