Sonntag, 21. Juni 2009

Zeichen der Zeit Teil 22


„Wer nicht täuschen kann, kann nicht regieren.“


Das sagte Ludwig XI. Von Frankreich und der muss es gewusst haben.

Schwarze Schafe gibt es überall, sagt man auch überall und bemerkt dabei nicht, dass diese Art der Verharmlosung auch sehr bedenklich ist. Denn es geht nicht um weiße oder schwarze Schafe (denken Sie auch an die Schweiz mit entsprechender Parteiwerbung) und nicht um schwarze Schafe als Ausnahme. Es geht um Falschheit und Heuchelei in der Politik. Da wird von der Staatsratsvorsitzenden Bundeskanzlerin mit dem großen Finger auf ein fremdes Land gezeigt und gerügt auf Teufel komm raus, und im eigenen Land wird die Bürgerfreiheit in ein immer engeres Korsett gebunden. Das ist pure Heuchelei, nur keiner sagt was, deshalb werden die Politikfiguren frecher und unverschämter. Da ist noch nicht der Rauch vom neuen Sperrgesetz abgezogen und schon plärrt eine Politikfigur nach dem nächsten Schritt, der Sperrung von Paintball-Spielen. Und immer mit dem hintergründigen Anspruch, man müsse irgend jemand vor dem bösen Internet schützen. Den das ist der zukünftige Weg, das Internet ist der neue Teufel.

Da zeigt man mit dem Finger auf ein fremdes Land und im eigenen tritt man die Verfassung mit Füßen. Gerade hat man einen Abstimmungsmarathon im Bundestag hinter sich gebracht. Um 09:00 Uhr kam der Bundestag zusammen und sollte (Legislatur geht zu Ende, Wahljahr) über ca. 50 Programmpunkte abstimmen! Der letzte Programmpunkt wäre dann um am andern Tag (Freitag) um 08:30 Uhr angesetzt gewesen. Gewesen, denn niemand und schon gar nicht unsere Besten im Bundestag schlagen sich die Nacht um die Ohren. Man hat einfach die angesetzten Debatten, die für den späten Abend und der Nacht vorgesehen waren mit Sternchen gekennzeichnet im Programmablauf. Das Sternchen bedeutet (festhalten): Die gekennzeichneten Reden werden nicht gehalten sondern zu Protokoll gegeben, man gibt die Reden einfach ab zum abheften. Obwohl es nicht in der Geschäftsordnung im Bundestag vorgesehen ist, wird es praktiziert. Unglaublich. Und dann geht man her und zeigt mit dem Finger auf ein fremdes Land. Was sagte man den Chinesen beim Staatsbesuch, sie sollten die Menschenrechte einhalten. Ausgerechnet bundesrepublikanische Politiker maßen sich das an. Unfassbar. Als Herr Köhler wieder gewählt wurde sprach er sich für eine stärkere Beteiligung der Bürger an der Politik aus und hat sich auch für eine Direktwahl des Bundespräsidenten ausgesprochen. Na das war etwas für unseren Rock: Dieser meldete sich auch direkt auf einer Pressekonferenz nach einer Präsidiumssitzung in Berlin. O-Ton:„Man kann unmöglich einen Bundespräsidenten direkt wählen und sagen, das Aufgabenspektrum ändert sich nicht.“ Woher sie nur ihre Weisheit nimmt? Noch ein O-Ton:„Da kann man nicht einfach sagen, wir wählen jetzt mal den Bundespräsidenten direkt.“ Nein, wo denken Sie hin lieber Urnenpöbel. Wo kämen wir denn da hin wenn das Volk demokratisch an der Politik teilnehmen dürfte? Vielleicht dahin wo gerade der Finger unserer First-Lady hin zeigt?

Was bedeutet denn nun dieser Fingerzeig auf das fremde Land, der nicht nur aus der BRD kommt? Er bedeutet für Mahmud Ahmadinedschad: Halte Dein Volk ruhig, denn sonst steckt das unsere Völker mit an!

Denken Sie mal darüber in aller Ruhe nach. Oder glauben Sie wirklich das die Fingerzeiger etwas mit Menschenrechten am Hut haben, mit demokratischen Volkswillen, mit Meinungsfreiheit, mit Mitbestimmung? Das letzte was Bürger des fremden Volkes brauchen in ihrer schlimmen Situation, sind die Fingerzeige fremder Politiker.

Das Gute wächst immer wieder von selbst nach. Nur eben an andere Stelle als da, wo unsere Weltverbesserer und Gutmenschen es erwarten. Es ist die Stelle, an der nicht dauernd gewühlt wird, wo man Menschen in Ruhe läßt, damit sie zu sich selbst kommen können. Jetzt erkennen Sie warum es keine Ruhe geben darf. Fragen Sie dazu Ihren Abgeordneten oder lesen die Tageszeitung.

Zwischen unseren Politikfiguren, den Alphatieren der Altparteien, die immer unglaubwürdiger werden, und der schweigenden Mehrheit in unserer Bevölkerung, die das Land nicht wiedererkennt in dem sie leben, verbreitet und vertieft sich der Graben. Um jedoch keine Ruhe im Volk aufkommen zu lassen, braucht es Agitatoren deren Namen vielfältig sind (lesen Sie dazu die Wahlprogramme der Parteien). Dazu gehört auch, ich gebe zu es ist leicht zu übersehen, das großzügige Asylrecht für jeden. Denn wenn der Boden im eigenen Lande zu heiß wird, empfängt man ihn mit offenen Armen bei uns. Der fremde, neutrale Boden wurde in der Geschichte nicht selten dazu benutzt eine „Brandstiftung“ vorzubereiten (siehe die Offizielle Meinung über 9/11) wie zum Beispiel: Idee und Praxis des Bolschewismus wurden in der Schweiz ausgebrütet. Die Sensationsmacher, die Agitatoren mischen ihre falschen Karten und die Massenmedien stürzen sich wie die gierigen Geier darauf – unbesehen. Denn nie zuvor kann man nur noch mit Sensationen ausgezeichnete Geschäfte machen. Deshalb spielt jeder gerne bei solchen Sensationen mit, auch um sich zu profilieren, jedenfalls glauben das viele Fingerzeiger (denken Sie an den Fingerzeig auf dem Papst). Vielleicht hat dieser Aufsatz Sie dazu gebracht diese Dinge mal von einer anderen Seite zu sehen.

Und zum Abschluss ein kleines Fünkchen mit auf dem nachhause Weg:

Zitat

Wenn aber Aggressivität, deren Keim im Geist und in der Moral allemal darinsteckt, in bösartiges Wachstum übergeht, bemächtigt der Terror sich der Handlungen auf der öffentlichen Bühne. Die fixe Idee, einen Unterschied zwischen guten und bösen Terror finden zu können, bleibt den intellektuellen Weltverbesserern vorbehalten.

Zitat Ende

(Hans Burkhardt / Gleichheitswahn Parteienwahn / Hohenrain-Verlag / Reihe Forum Band 6)

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