Dienstag, 21. August 2012

Am Horizont wetterleuchten die Zeichen der Zeit: Niedertracht und Raffsucht und Eitelkeit


Papa!“
Ja“
Wer ist eigentlich die Regierung?“
Reinhard Mey“.
WER“?
Reinhard Mey hat darüber ein Lied besungen.“
Und was singt er da?“
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,
Die Mannschaft lauter meineidige Halunken,
Der Funker zu feig' um SOS zu funken.
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs auf's Riff.“


Und das Riff heißt Zinsen und Zinseszinsen. Der Wucherer der letztendlich alles nieder reißen wird.

In den „guten alten“ 70er Jahren des letzten Jahrhunderts haben Bund, Länder und Gemeinden 102,87 Milliarden Euro (umgerechnet) ausgegeben allein für Zinszahlungen.
Zehn Jahre später gaben sie in den 80er Jahren schon mehr als das doppelt Geld für Zinszahlungen aus 263,65 Milliarden Euro.
Wieder ein Jahrzehnt später, in den 90er Jahren trat wieder eine Verdoppelung ein gegenüber dem letzten Jahrzehnt, jetzt wurden 595,09 Milliarden Euro an Zinszahlungen geleistet. Die Schulden blieben davon unberührt, diese wachsen nach wie vor ständig weiter an und werden nicht (können auch gar nicht mehr) abgebaut.
Selbst im letzten Jahrzehnt mit seinem historisch niedrigen Zinsen, liefen Zinsen auf von 649,69 Milliarden Euro.

Wenn Sie das zusammenzählen kommt die gigantische Summe von 1611,3 Milliarden Euro heraus. Also mehr als 1 ½ Billionen Euro! NUR FÜR ZINSEN!
Das Riff ist also bekannt, in Richtung welches das Narrenschiff direkt zu steuert. Und gerade hat man noch dem Maschinenraum zusätzlich Aufgaben erteilt, dazu gleich mehr.
Allein letzten Jahres hat Deutschland den Jahresumsatz der Deutschen Telekom von 2010 als Zinsschulden ausgegeben ca. 62 Milliarden Euro.

Für diese Geschäfte der Bundesregierung (Staatsanleihen, Geld besorgen und Verwalten, Marktanalysen etc.) gibt es seit dem 19. September 2000 die Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur GmbH. Also die Erweiterung im Maschinenraum auf der MS Deutscheland.

Der Chef dieser GmbH hat im Juni 2012 das Handtuch geworfen (natürlich aus persönlichen äh familiären Gründen, wie bei allen anderen auch). Carl Heinz Daube hat als Deutschlands oberster Schuldenmacher (nicht im Sinne von Schuldiger bitte sehen, er hat nur im Auftrag des Bundesfinanzministerium, das der Gesellschafter ist, gewaltet und verwaltet) seinen Dienst quittiert. Damit ist er vorzeitig aus seinem Vertrag ausgestiegen. Aus familiären Gründen die vielleicht so aussehen:
Am 8. Juni 2010 wurde die Finanzagentur vom Rat der europäischen Finanz- und Wirtschaftsminister ermächtigt, als Dienstleister (!) des europäischen Rettungsfonds EFSF (den man lustigerweise Stabilitätsfonds nennt) zu agieren. Nun bitte genau hinlesen, denn Ihre Wut findet dort einen der Sammelpunkte.
Das Aufgabenspektrum des erweiterten Maschinenraum umfasst nun die Emission und Übernahme von Finanzierungsinstrumenten im Namen und für Rechnung des EFSF (European Financial Stability Facility) sowie deren Liquiditäts- und Risikomanagement.
Auf Rechnung des EFSF. Die Deutschen sind wahrlich inzwischen die dümmsten in der EU.
Können Sie sich vorstellen, dass man das mit dem … sagen wir mal beim französischen Finanzministerium untergebracht hätte oder bei den Italienern? Noch nicht mal in der EZB (Europäischen Zentralbank) wo es eigentlich hingehört. Warum denn? Wir haben doch die immerschuldigen Deutschen, vor denen, so der feine Herr Verheugen, muss man sich ja in Acht nehmen. Man hat ihn von Seiten der Presse, nie zur Rede gestellt für diese Schmutzigkeit von Äußerung.

Der EFSF soll im Juni 2013 durch die galaktische Rettungsmauer ESM abgelöst werden. Der ESM wurde bereits im Parlament durchgewunken, jetzt wartet man auf die Entscheidung des Verfassungsgericht ab. Das zukünftige Personal des ESM wird immun gegen jedes Gesetz sein das sie übertreten werden. Das hat man auch bei uns im Parlament mit durchgewunken. Die von irgendwelchen Gnaden ernannten ESM Gouverneure und Bücklinge werden dann nach Gutdünken wallten und entscheiden. Nur das zahlen, das überlassen sie anderen, zum Beispiel den Deutschen und allen anderen Mitgliedsstaaten der tollen EU die Geldleistung bringen können, damit die schwächeren Länder ein Leistungseinkommen haben ohne Leistung zu erbringen, quasi das europäische Sozialnetz für Sozialhilfeländer.

Wir lassen niemanden zurück“, brüllte die Kapitänin auf dem Schiff.
Und wenn dann das Schiff am Eisberg zerschellt und untergeht, was werden uns dann die Verantwortlichen erzählen? Vielleicht, wir wollten den Schiffsbürgern einen Eisberg zeigen?

In der Hand hält der Schreiber ein A4 Blatt auf dem steht:
Übersicht über den Stand der Schuld der Bundesrepublik Deutschland
Die Gesamtverschuldung des Bundes zum 31.12.2009 beträgt
1.017.726.915.207,99 EUR

herausgegeben von jener Agentur über die oben berichtet wurde. Nimmt man die Länder und die Gemeinden mit in das Boot, dann schauen Sie bitte auf den rechten Rand dieses Blog, dort finden Sie die aktuelle Verschuldung unter anderem auch von Deutschland mit mehr als 2,1 Billionen Euro – jetzt!


Und jetzt zum Liedtext, Sie sollten es bei politischen Veranstaltungen laut singen. Die Wirkung wird garantiert nicht ausbleiben:

Das Quecksilber fällt, die Zeichen stehen auf Sturm,
Nur blödes Kichern und Keifen vom Kommandoturm
Und ein dumpfes Mahlen grollt aus der Maschine.
Und rollen und Stampfen und schwere See,
Die Bordkapelle spielt „Humbatäterä“,
Und ein irres Lachen dringt aus der Latrine.
Die Ladung ist faul, die Papiere fingiert,
Die Lenzpumpen leck und die Schotten blockiert,
Die Luken weit offen und alle Alarmglocken läuten.
Die Seen schlagen mannshoch in den Laderaum
Und Elmsfeuer züngeln vom Ladebaum,
Doch keiner an Bord vermag die Zeichen zu deuten!
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,
Die Mannschaft lauter meineidige Halunken,
Der Funker zu feig‘ um SOS zu funken.
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs auf‘s Riff.
Am Horizont wetterleuchten die Zeichen der Zeit:
Niedertracht und Raffsucht und Eitelkeit.
Auf der Brücke tummeln sich Tölpel und Einfaltspinsel.
Im Trüben fischt der scharfgezahnte Hai,
Bringt seinen Fang ins Trockne, an der Steuer vorbei,
Auf die Sandbank, bei der wohlbekannten Schatzinsel.
Die andern Geldwäscher und Zuhälter, die warten schon,
Bordellkönig, Spielautomatenbaron,
Im hellen Licht, niemand muß sich im Dunkeln rumdrücken
In der Bananenrepublik, wo selbst der Präsident
Die Scham verloren hat und keine Skrupel kennt,
Sich mit dem Steuerdieb im Gefolge zu schmücken. 

Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken 
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken, 
Die Mannschaft lauter meineidige Halunken, 
Der Funker zu feig‘ um SOS zu funken. 
Klabautermann führt das Narrenschiff 
Volle Fahrt voraus und Kurs auf‘s Riff. 
Man hat sich glatt gemacht, man hat sich arrangiert. 
All die hohen Ideale sind havariert,
Und der große Rebell, der nicht müd‘ wurde zu streiten,
Mutiert zu einem servilen, gift‘gen Gnom
Und singt lammfromm vor dem schlimmen alten Mann in Rom
Seine Lieder, fürwahr: Es ändern sich die Zeiten!
Einst junge Wilde sind gefügig, fromm und zahm,
Gekauft, narkotisiert und flügellahm,
Tauschen Samtpfötchen für die einst so scharfen Klauen.
Und eitle Greise präsentier‘n sich keck
Mit immer viel zu jungen Frauen auf dem Oberdeck,
Die ihre schlaffen Glieder wärmen und ihnen das Essen vorkauen.

Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,
Die Mannschaft lauter meineidige Halunken,
Der Funker zu feig‘ um SOS zu funken.
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs auf‘s Riff.
Sie rüsten gegen den Feind, doch der Feind ist längst hier.
Er hat die Hand an deiner Gurgel, er steht hinter dir.
Im Schutz der Paragraphen mischt er die gezinkten Karten.
Jeder kann es sehen, aber alle sehen weg,
Und der Dunkelmann kommt aus seinem Versteck
Und dealt unter aller Augen vor dem Kindergarten.
Der Ausguck ruft vom höchsten Mast: Endzeit in Sicht!
Doch sie sind wie versteinert und sie hören ihn nicht.
Sie zieh‘n wie Lemminge in willenlosen Horden.
Es ist, als hätten alle den Verstand verlor‘n,
Sich zum Niedergang und zum Verfall verschwor‘n,
Und ein Irrlicht ist ihr Leuchtfeuer geworden.
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,
Die Mannschaft lauter meineidige Halunken,
Der Funker zu feig‘ um SOS zu funken.
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs auf‘s Riff.



2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

“Die Bundesregierung ist der Verfassungsfeind Nr. 1″

“Verfassungsfeind Nr.1: Die Regierung” heißt ein Beitrag, der kürzlich vom NDR-Magazin X3 ausgestrahlt wurde. ”In Deutschland gibt es eine neue Gruppe verfassungsfeindlicher Extremisten. Sie nennt sich Bundesregierung”, erklärt der Sprecher einer fingierten TV-Nachrichtensendung. Zu wenig finanzielle Unterstützung für Asylbewerber, Euro-Entscheidungen vorbei am Parlament und verfassungswidriges Wahlrecht werden den Verfassungsfeinden vorgeworfen. Der Beitrag soll Satire sein. Viele Zuschauer werden herzlich lachen und den tatsächlichen Ernst des Sachverhalts nicht erkennen.

>

direkt zum video:

> http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=KX63_Zvc93c

voll das lackritz und unter 3 minuten

Anonym hat gesagt…

ersten link vergessen: kommt von
> http://www.goldreporter.de/die-bundesregierung-verfassungsfeind-nr-1/news/25482/