(Überschrift: Erkenntnisse eines Werbestrategen für politisches Sozial Marketing)
Da die Szene beherrschenden Parteien es grundsätzlich keinem Zufall überlassen, sowie auch ihrer politischen Arbeit selbst nicht ganz trauen; werden Spezialisten der Propaganda eingekauft. Da der Begriff Propaganda bereits durch den II.Weltkrieg abgenutzt ist, musste ein neuer Begriff für Propaganda eingeführt werden – Public Relations. Edward Bernays rühmte sich den Begriff eingeführt zu haben. Er war als Berater in Sachen Werbung ( heute auch Öffentlichkeitsarbeit genannt ) unter anderem Berater bei Rockefeller, CIA usw. Herr Bernays war sehr erfolgreich in diesen Dingen und sah auch keinen Unterschied zwischen Werbung für Zigaretten und Werbung für Politik. Das ist bis heute so geblieben, es wurden die Methoden der Werbung nur noch verfeinert.
Dabei ist politische Werbung/Propaganda nur auf einfache Symbole ausgerichtet (Bilder, Schlagwörter). Man kann dies schön sehen in Wahlkrampfzeiten, wenn primitive Luftballons mit Werbesymbol der Partei an dümmliche Menschen verteilt werden. Kugelschreiber sind dann die blöde Steigerung davon. Oder wenn der Rosenkavalier durch die Fußgängerzone schleicht um dann vor laufender Kamera oder Fotograf sich in die richtige Pose bringt und eine Blume der Dame oder dem lächelnden Herrn überreicht. Es ist alles nur Posse. Das ganze Jahr über werden Sie den Rosenkavalier nicht in der Fußgängerzone sehen, in keiner Fußgängerzone dieser Republik. Was tut man doch nicht alles damit sich unsere Besten wohl fühlen in Ihrem Schafgehege. Der Gasthaus-Redner ist auch so eine Bürgernahe Werbemaßnahme. Da werden ganze Bataillone von Dörfern und Kreisstädte abgefahren und im Halbstundentakt die 25 bis vielleicht 100 Leute beredet und natürlich ist die eigene Partei die einzig wahre, richtige und gute Partei. Es gab eine Zeit da raste ein Spielmobil (!) durch die bundesdeutsche Landschaft mit einem Parteivorsitzenden. Der glaubte wirklich mit so einer infantilen Masche Politik darstellen zu können und zeigte allen denkenden Menschen, wie wenig er von den Bürgern im Lande versteht.
Die Damen und Herren der alternativen Gruppen sind aber das ganze Jahr für Sie vor Ort. Sind immer ansprechbar (probieren Sie das mal aus außerhalb von Wahlkrampfzeiten bei den Besten in Berlin) und erkennen das Problem das Sie ansprechen, schalten sich aktiv ein (Beispiele sind uns bekannt). Sie sind eben nicht alle gleich, falls Sie das gerade gedacht haben.
Eine logische Überzeugungsarbeit findet nicht statt. Lässt vermutlich das eigene politische Verstehen und die eigene politische Einstellung des Auftraggebers auch nicht zu. Hinzu kommt, dass die Masse, für die diese Werbung gemacht wird nicht mehr Willens ist politischer Werbung zu hinterfragen. Es ist Aufgabe der Werbung, aber auch in zunehmenden Maße bei politischen Dogmatikern und Fanatikern zu sehen, dass aus einer eingebildeten Notwendigkeit eine künstliche Gefahr hergestellt wird. Erinnern Sie sich noch an die Feinstaub-Sau, die einst durchs Dorf getrieben wurde? Interessiert heute niemand mehr. Den Feinstaub gibt es immer noch. Auch die Raucher sind nicht ausgestorben, nur es interessiert keinen Politiker mehr (siehe CSU Desaster) oder wo ist der Saure Regen hin?
Wenn keine Reibefläche mehr vorhanden ist unter den Top vier Parteien (alle verkaufen den gleichen Einheitsbrei), muss also künstlich nachgeholfen werden. Hat eine Partei eine klare Werbeidee von einer Werbefirma aufgegriffen und sie dem Stimmvolk vor die Füße geworfen, erhebt sofort der vermeintliche Gegner Einspruch. Dies können Sie zu Beginn der Wahlkampfzeit häufig sehen (Frühstart mit dem Wahlkampf, materielles Wahlversprechen usw.). Die vermeintliche Gegenseite regt sich nur deshalb künstlich auf, weil sie nicht selbst auf so ein Ding gekommen sind. Interessant im Wahlkampf zeigt sich auch die geschmeidige Anpassung von beruflichen Meinungsmachern. Hinzu treten auch gerne Institutionen und Organisationen (das übliche Geflecht/Vernetzung) aus dem offiziellen Nicht-Regierungs-Bereich, um die Sache mit Statistiken, Forschungsberichten und ähnlich drehenden Zahlenschleim zu untermauern. Die Wahrheit spielt in dieser Zeit eine Nebenrolle, eigentlich nicht mal das. Die Medien sind die vorteilhaftesten Handlanger, denn denen die Medien gehören wollen schließlich an der Macht bleiben. Damit werden die Medien zielgerecht für Gunst oder Missgunst im Parteienspektrum eingesetzt, und die Konkurrenz als leibhaftiger Teufel hingestellt. Damit erkennen Sie auch, dass polarisierende Vokabeln wichtig sind in diesen Zeiten. Denn die, nennen wir sie mal freundlich – Gutgläubigen dieser Vokabeln, bleiben damit in den Emotionen. Dies verhindert das Nachdenken um was es in Wirklichkeit geht. Das funktioniert vorbildlich, denn sonst wäre Ihnen aktuell folgendes aufgefallen: Man wirft Milliarden Dollar/Euro zur Rettung des Systems auf den Markt, aber nicht zur Rettung der Menschen in der Krise. Dadurch erkennen Sie wieder etwas; alles ist manipuliert und wird kontrolliert.
Also wo bleibt der wahre Aufschrei? Warum werden die Verursacher und ihre Hilfstruppen nicht vom Volk davon gejagt? Das sollten Sie sich wirklich mal fragen und bitte sofort danach: Warum mache ich eigentlich nichts dagegen? Nie, und das ist eine Wahrheit, nie gab es vorher eine Zeit, die einem die Hintergründe und wahren Ursachen des Morast so nahe betrachten ließen, wie unsere Zeit. Betrachten Sie es bitte als einmalige Chance. Eine einmalige Chance sich jetzt von diesem System zu trennen. Leider begreifen das zu wenige Menschen in der Welt.
Wenn Sie jetzt Wut empfinden, vielleicht auf den Aufsatz hier oder auf die Figuren um die es hier geht, dann sollten Sie bitte daran denken; es ist eigentlich eine Wut gegen sich selbst. Weil man denen alles geglaubt hat und zum Teil immer noch geglaubt wird. Wenn Sie am W(Z)ahltag sich nicht trauen Ihr Kreuzchen alternativen Gruppen zu geben oder überhaupt wählen zu gehen, dann müssen Sie (und wir alle) das alles bezahlen was unsere Politikfiguren angerichtet haben und noch anrichten werden.
Letzte Ausfahrt 2009.
"Was meinen Sie, was hier los wäre, wenn mehr Menschen begreifen würden, was hier los ist?"
(Volker Pispers)
Mittwoch, 22. April 2009
Das Interesse des Volkes ist nur an Fragen interessiert, wenn damit materielle Vorteile verbunden sind
Eingestellt von PPD am Mittwoch, April 22, 2009 Labels: Wahlkampf im Prekarier-Land
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen