Dienstag, 5. Januar 2010

„Eine selbstbewusste Nation schert Political Correctness nicht“





Andrew Roberts, liebe Leser, ist ein britischer Historiker und Journalist. Er meldet sich immer wieder mit politisch unkorrekt. Er hat bereits 14 Bücher geschrieben und von seinem letzten Buch haben Sie vielleicht schon mal was gehört – The Storm of War. A New History of the Second World War.
Leider hat das Buch noch keinen deutschen Verleger gefunden. Die Wochenzeitung „Junge Freiheit“ hat Andrew Roberts interviewt (gedruckte Ausgabe Nr.1/10 1. Januar 2010).
Auszug:
Moritz Schwarz (JF):
In Ihrem aktuellen hochgelobten Buch „The Storm of War“ zeigen Sie teilweise offen Ihre Bewunderung für die Deutschen.


Roberts:
Ich finde, die Deutschen sind ein erstaunliches Volk. In „The Storm of War“ schildere ich zum Beispiel wie die Deutschen nach dem Verlust von Hunderttausenden von Soldaten an der Ostfront 1944 dennoch in den Ardennen eine Offensive mit fast fünfzig Divisionen begannen! Und das mitten im Winter, bei Eis und Schnee. Dabei setzte die Wehrmacht zum Beispiel Scheinwerfer ein, deren Licht von den Wolken reflektierte, um das Gefechtsfeld zu beleuchten. Sie überraschte Briten und Amerikaner völlig, vermochte diese sogar in der Mitte zu spalten. Zu dieser zeit, in der Lage, in der sich das Reich damals militärisch bereits befand, war das eine schier unvorstellbare Leistung!


Moritz Schwarz:
Die Welt ist komplexer geworden, Ihre einfachen Rezepte der Vergangenheit funktionieren heute nicht mehr.


Roberts:
Das ist doch purer Unsinn. Die Aufblähung des Staates wollen Sie allen Ernstes im positiven Sinne als „modern“ darstellen? Haben Sie sich schon mal um geblickt in Europa? Wie sieht es denn dort aus? Zum Beispiel bei Ihnen in Deutschland? Probleme dank zu schlanken Staat? Wegen zu niedriger Staatsquote? Aufgrund einer zu geringen Steuerbelastung? Außerdem, was soll das heißen, „die Probleme der Zukunft sind zu komplex“? In der Vergangenheit waren die Probleme also einfach? Zum Beispiel der Kalte Krieg? Bekanntlich eine simple Konstellation. Oder die Weltkriege? Die Französische Revolution? Die Türken vor Wien? Der britische Bürgerkrieg? Der Dreißigjährige Krieg? Das Schisma der Kirche? Das alles sollen einfache Probleme gewesen sein? Quatsch. Die „neue Komplexität“ ist nichts weiter als ein Mythos, mit dem die Linke versucht, uns einzuschüchtern.




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