Samstag, 30. Januar 2010

„Manche haben mehr oder minder fahrlässig oder sogar vorsätzlich gehandelt, einige kriminell.“


Das sagte Otto Steinmetz in einem lesenswerten Interview bei der Süddeutschen Zeitung. Er ist einer der ganz wenigen Insider die in der Öffentlichkeit Klartext reden.

Es ist eigentlich noch schlimmer als die meisten von uns wohl dachten. Ihr grinsen in die Kameras hat uns schon gereizt, aber jetzt drückt es die Leichen der Bankster hoch. Was will eine Finanzmarionette denn jetzt noch sagen? Man kann doch sobald so eine Type den Mund aufmacht abwinken, alles gelogen alles eine gigantische Verarschung – siehe Bankerboni, oder wie Systemfiguren meinen; eine abhängige Leistungsvergütung. Als ob ein anderer Name etwa auch ein anderer Begriff wäre.
Man stelle sich vor, Zitat:
Es waren Geschäfte ohne Rücksicht auf Verluste: Milliarden Euro wechselten in den Banken den Besitzer ohne jede Unterlagen, kritische Kollegen wurden mit üppigen Bonuszahlungen ruhig gestellt
Das Gerede von Steinbrück noch in den Ohren? Herab gekommen auf Geschwafel. Die BaFin hätte einen guten Job gemacht, hat er gesagt.
Zitat:
Die deutsche Finanzaufsicht BaFin war doch in den letzten Jahren bekanntlich in allen Aufsichtsratssitzungen der großen Banken mit einem Vertreter anwesend, genauso wie die Bundesbank. Sie haben alle Risikoberichte erhalten wie jedes andere Aufsichtsratsmitglied, 150 oder 200 Seiten mit allen Erläuterungen. Sie waren sogar in den jeweiligen Ausschüssen des Aufsichtsrats vertreten, die sich mit Risikothemen intensiv beschäftigt haben.
SZ: Sie haben also alles gewusst.
Steinmetz: Aber sie haben nie eine Frage gestellt. Ich habe sie selbst darauf angesprochen: Warum beteiligen Sie sich nicht an der Diskussion? Die Antwort lautete: Das ist nicht unsere Rolle. Ich war perplex.
Zitat Ende

Die SZ fragte nach ob es an der nötigen Fachkunde läge und Herr Steinmetz erwiderte: Die Leute (von der BaFin) haben es nicht gewusst oder verstanden.
Unglaublich.

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