Montag, 3. Oktober 2011
„... Mist, jetzt haben wir doch den Hebel am Rettungsschirm vergessen!“
Die
europäische Rettungsgemeinschaft stellt gerade fest, der eben
beschlossene „EFSF“ (gehört zur Gruppe der bereits
vorangegangenen R-Pakete und R-Schirme und ist nur der kleine
Vorläufer des noch kommenden ESM) mit seinen 440 Milliarden Euro
reicht nicht aus.
Listigerweise
wartete man die Abstimmung über das Dings EFSF ab um jetzt schon zu
signalisieren, das reicht noch immer nicht. Die Schaumaufschlagende
Presse schreibt schon von (festhalten) „fehlender Feuerkraft“.
Unsere Rettungs-Einsatzleiter (Finanzminister von 17 EU-Löschzügen)
sprechen von einer fehlenden Hebelwirkung am Schirm EFSF (was nützt uns der Schlauch, wenn der Hebel zum "Wasser-marsch" fehlt). Damit meint
das Konglomerat von Leuchtkörpern am EU-Finanzhimmel – es wird
nicht mit 440 Milliarden allein funktionieren. Bei einer
vergleichbaren Situation nur mit Ärzten besetzt würde man sie
auffordern: nehmen wir noch andere Pillen bis es wirkt oder wir
wissen wie wir es in den Griff bekommen.
Nun
sind sich ja auch noch nicht alle einig, da will jemand einen
Pfandweg gehen, ein anderer signalisiert schon, mehr nicht und wieder
andere wollen 20 Prozent der Verluste die Heuschrecken haben eben aus
dem Schirm mit Hebel geben.
„Haben
Sie den Baum gesehen?“
„Nö,
ich steh hier im Wald!“
Geduld
Herrschaften, es ist nicht immer einfach den Anweisungen der
Hochfinanz zu folgen und auch noch deren Absicht dahinter zu
verstehen. Wenn also unsere Regierungssprecherin vor die Mikrofone tritt, dann muss sie auch das medial darstellen was unser
Bundeskanzler Josef Ackermann will. Haben Sie doch ein bisschen
Einsicht. Schließlich hat unser Bundeskanzler klar diktiert wie der
Rettungsschirm und seine Mechanismen ablaufen, dazu brauchen Sie nur
das ESM-Papier lesen – keine Haftung und kann nicht vor dem Gesetz
belangt werden.
Was
sagte man noch vor einiger Zeit zur EU?
Die
gemeinsame EU wird allen Wohlstand und Freiheit bringen, es wird ein
herrliches miteinander der Kulturen und der Vielfalt geben. Der Euro
wird die Stabilität der Deutsch Mark übertreffen.
O-Ton
Einsatzleiterin des Löschzug Österreich, die den EFSF
unterschrieben hat:
„Ich
bin strikt gegen eine einheitliche Bemessungsgrundlage für
Unternehmenssteuern in Europa. Das wird mit uns nicht zu machen sein.
Warum soll ich ein gutes Unternehmungssteuersystem aufgeben, nur weil
Nachbarländer, die einen höheren Steuersatz haben, damit nicht
einverstanden sind. Österreich ist nicht bereit, sich von
Hochsteuerländern im Unternehmensbereich erklären zu lassen, was
wir zu tun haben.“
Das
gleiche hatte einst in Bezug auf die Binnenexporte der Deutschen, die
französische Dame gefordert die jetzt Chefin des IWF ist, wir
sollten nicht soviel exportieren damit diejenigen die nicht soviel
exportieren mithalten könnten. Tschuldigung, das ist EU-Logik.
Friede,
Freude, Eierkuchen in der EU und ständig fliegen die Fetzen.
Keine
Angst, sie wird das nicht einhalten, haben doch unsere Angestellten
bei Ausbruch des griechischen Schuldenvulkan ähnliches an Worthülsen
produziert. Nichts davon wurde eingehalten oder umgesetzt.
Jetzt
hat man halt ein neues Rettungsheilmittel erfunden, gut es wird
gerade diskutiert aber es ist durchaus erkennbar, dass von der
Hintergrundseite gesagt wurde: wenn ihr den Spekulanten ihre Einsätze
garantiert, dann könnte es funktionieren.
Und
nun kommt ein Träumer ins Spiel. Er träumt das nach was ihm die
Hochfinanz in seinen meditativen Rückführungen (er glaubt ohne ihn
wäre die BRD dem Zerfall preisgegeben und leidet an üblen
Erinnerungsproblem im 100.000 DM Bereich) beigebracht hat: Höhere
Garantiesumme durch einen Finanzhebel.
Nun
sind Sie mal nachsichtig, gestern Innenminister und jetzt
Finanzminister – da kann man schon mal das eine mit dem anderen
verwechseln. Gestern war es die immerwährende islamistische
Bedrohung und heute ist es das immerwährende EU-Schuldenloch.
Eine
Aufstockung lehnt der BRD-Einsatzleiter ab, sagt er über die
ergebene Presse.
Ja
gut, man kann das „nicht-umsetzen“ der eigenen Worthülsen ja
durch andere Worthülsen kaschieren und niemand merkt es in dieser
bunten Republik oder ignoriert es einfach, wie es unsere
Regierungssprecherin im Hosenanzug tat auf die Frage eines
holländischen wachen Journalisten: wie kann einer Finanzminister
werden der 100.000 DM von einem Waffenhändler nimmt und sich nicht
erinnern kann wo das Geld ist.
Was
haben die Holländer was wir nicht haben, dass sie zu so etwas fähig
sind und wir nicht? Unsere Presse glaubt alles … was die Politik
diktiert.
Wir
sollten mehr holländischen Käse essen, vielleicht bewegt sich dann
hier auch jemand und fragt mal kritisch nach.
Man
hat also den fehlenden Hebel am Rettungsschirm nun entdeckt. Was man
hingegen nicht entdeckte und jetzt genau aufpassen, daran können Sie
erkennen wie wirkungsvoll hochfinanzielle Rückführungsmeditationen
bereits sind; man entdeckte nicht die Alternative: „Entregelung von
Bestimmungen und Ausnahmemöglichkeiten und Rücknahme von Gesetzen
die mit an der Ursache verantwortlich sind über diese Krise“. Eine zweite Alternative wäre das komplette Auswechseln der unfähigen vorhandenen Mannschaft, aber dafür müsste jemand den schlafenden Bürger aufwecken.
Der
Rettungsschirm ist ja gut, er ist ja toll (alles was Politik macht
ist gut und toll) aber er braucht noch einen Hebel.
Das
Auto ist ja toll und richtig gut, aber es braucht noch Räder.
Wie
würden sie so einen Verkäufer bewerten?
Genau!
Warum
tun Sie es nicht endlich an der Wahlurne?
Sind
wir nicht alle ein bisschen Blu.. Pirat?
Eingestellt von PPD am Montag, Oktober 03, 2011 Labels: Neues aus der tollen EU, Reverend Merry Jones
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