Mittwoch, 1. Februar 2012

Israels Presse ignorierte seinen Besuch


Der Herr Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, Ruprecht Polenz CDU besucht gerade Israel. Grund der Reise war die Teilnahme an der Herzliya Konferenz. Ein Tummelplatz für Politiker, Militärs und die immerwährende Think-Tank-Clique aus Europa und den USA. 2010 ließ die Benennung des ehemaligen Generalmajor Danny Rothschild zum neuen Vorsitzenden der Konferenz die Teilnehmer aufhorchen. Angesicht der dramatischen Entwicklung in Syrien und der ins Nahziel genommene Gegner Iran sind auch Themen außerhalb der bisher klassischen sicherheitspolitischen Bereiche aufgenommen worden.
Im Standardprogramm von Polenz ist auch als Abschluss der Reise ein Besuch im ersten israelisch-arabischen Waldorf-Kindergarten Ein Bustan vorgesehen (am Donnerstag), den Polenz privat unterstützt.
Dazu O-Ton Herr Polenz (auf seiner Netzseite):
Ein Bustan, dem ersten israelisch-palästinensischen Waldorf-Kindergarten in Israel, der unter Anerkennung der jüdischen und palästinensischen Kultur für eine Gesellschaft wirbt, in der beide Völker gleichberechtigt und in Frieden miteinander leben können.

Die deutsche Journalistin Jennifer Nathalie Pyka hat da ein differenzierteres Bild von Herrn Polenz. Sie sagte in einem Telefongespräch mit „Israel heute“:
Ein Bustan’ ist sicher eine segensreiche Einrichtung. Fraglich ist nur, inwieweit dies auch wirklich ein Friedensprojekt sein soll, da arabisch-jüdische Kooperation in Israel alltäglich ist. Wer, wie Herr Polenz, hier nun explizit von einem ‘Friedensprojekt’ spricht, festigt damit implizit das falsche Bild von Israel als Apartheidstaat.“

Die Worte von Polenz die er 2009 von sich gab sind nicht vergessen in Israel:
Er forderte Israel auf, den Siedlungsbau in den Palästinensergebieten zu stoppen. Andernfalls begehe das Land als demokratischer Staat schrittweise Selbstmord.
Außenpolitik vom Feinsten.


Keine Kommentare: