Montag, 6. Februar 2012
Selbstgerechte Umweltschützer
Sie haben
Leute um sich, das Land ist voll von ihnen, die sich den ganzen Tag
über alles Mögliche Sorgen machen. Besorgt über die Luft, besorgt
über das Wasser, besorgt über den Boden. Besorgt über Insektizide,
Pestizide, Nahrungszusätze, Karzinogene. Besorgt über Radar und
Sprit, besorgt über Asbest, besorgt über das Retten bedrohter
Arten. Lassen Sie mich etwas über bedrohte Arten erzählen:
Das Retten
bedrohter Arten ist nur ein weiterer arroganter Versuch des Menschen
die Natur zu kontrollieren. Das ist wahnsinnig arrogant in die Natur
einzugreifen, es hat uns doch erst erst in diese Situation gebracht.
Versteht das denn keiner? In die Natur einzugreifen ... über 90%,
weit über 90% aller Arten die jemals auf diesem Planeten gelebt
haben sind weg! Sie sind ausgestorben. Wir haben die nicht alle
getötet. Sie sind einfach verschwunden. So funktioniert Natur. Sie
lässt jeden Tag 25 Arten verschwinden. Ich meine ungeachtet von
unserem Verhalten. Egal wie wir uns verhalten, 25 Arten die heute
hier sind, werden morgen weg sein. Lasst sie würdevoll gehen. Lasst
die Natur in Ruhe. Haben wir nicht schon genug angerichtet? Wie sind
so überheblich, so überheblich. Jeder will jetzt etwas retten:
Rettet die Bäume, rettet die Bienen, rettet die Wale, rettet die
Schnecken. Und die größte Überheblichkeit von allen ist: Rettet
den Planeten.
Waaas?
Wollen die
mich veralbern? Rettet den Planeten; wir mussten bislang noch nicht
mal auf uns selbst aufpassen. Wir haben noch nicht mal gelernt
gegenseitig auf uns aufzupassen. Und jetzt werden wir den verdammten
Planeten retten? Ich kann den Mist nicht mehr hören. Ich kann es
nicht mehr hören. Ich habe genug von diesen verdammten Earth
Days! Ich habe genug von diesen selbstgerechten Umweltschützern,
diese weißen dickköpfigen Liberalen die denken, das einzige Problem
in diesem Land ist der Mangel an Radwegen. Die Leute versuchen die
Welt sicher für ihre Volvos zu machen. Nebenbei, Umweltschützer
scheren sich einen Dreck um diesen Planeten, sie kümmern sich nicht
um diesen Planeten. Zusammenfassend tun sie es nicht. Wisst Ihr was
sie interessiert? Ein sauberer Ort zu leben, ihre eigene Umgebung.
Sie sind über denkbare zukünftige Unannehmlichkeiten besorgt,
engstirnig, unaufgeklärt, egoistisch, beeindruckt mich nicht.
Außerdem ist am Planeten nichts auszusetzen. Nichts am Planeten ist
falsch. Der Planet ist in Ordnung. Die Leute sind beschissen. Das ist
der Unterschied. Der Planet ist in Ordnung.
Verglichen
mit den Leuten macht sich der Planet großartig. Er existiert seit
4,5 Milliarden Jahren. Stellen Sie sich das Ausmaß vor: Der Planet
ist seit 4,5 Milliarden Jahren hier. Und wir 100.000 Jahre,
vielleicht 200.000 Jahre? Wir sind erst seit etwas über 200 Jahren
industrialisiert. 200 Jahre gegen 4,5 Milliarden. Und wir haben die
Einbildung, dass wir auf irgend eine Art eine Plage sind? Das wir
eine Gefahr sind für diesen hübschen kleinen blaugrünen Ball der
um die Sonne treibt. Der Planet musste bisher eine Menge mehr
überstehen als uns. Er überlebte viel Schlimmeres als uns.
Sintflut, Erdbeben, Vulkanausbrüche, Plattentektonik,
Kontinentaldrift, Sonneneruptionen, Sonnenlöcher, Magnetstürme, die
Umkehrung des Magnetfeldes. Hunderte von tausenden Jahren
Bombardierungen von Asteroiden und Meteoriten, Flutwelle, weltweite
Brände, Erosion, Höhenstrahlung, wiederkehrende Eiszeiten und wir
denken einige Plastiktüten und ein paar Aludosen werden einen
Unterschied machen?
Der Planet
geht nirgendwohin. Wir werden. Wir werden verschwinden. Packt euren
Scheiß Leute, wir werden verschwinden. Und zum Glück kaum eine Spur
hinterlassen. Gott sei Dank. Vielleicht ein bisschen Styropor ...
vielleicht, ein bisschen Styropor. Der Planet wird noch hier sein
wenn wir schon lange weg sind. Nur eine weitere fehlgeschlagene
Mutation. Nur ein anderer abgeschlossener biologischer Fehler und die
Evolution holt den Knüppel heraus. Der Planet wird uns wie eine
Erkältung abschütteln. Eine oberflächliche Nichtigkeit.
Ihr wollt
wissen wie es dem Planeten geht?
Fragt die
Leute aus Pompeji die in dieser Position erstarrt sind (macht eine
gekrümmte Figur) wegen der Vulkanasche. Fragt die Leute aus
Mexiko-City oder Armenien oder hundert anderen Orten. Begraben unter
hunderttausenden Tonnen von Schutt. Ob sie sich wie eine Bedrohung
fühlen für diesen Planeten diese Woche? Was ist mit den Leuten in
Kilauea auf Hawaii, die ihr Haus gleich neben einem aktiven Vulkan
gebaut haben und sich anschließend wundern das sie Lava im
Wohnzimmer haben. Der Planet wird hier sein für eine lange lange
laaaange Zeit, nachdem wir weg sind. Er wird sich selbst heilen, er
wird sich selbst reinigen, weil es genau das macht. Es ist ein sich
selbst korrigierendes System. Die Luft und das Wasser werden sich
erholen, die Erde wird erneuert. Und wenn es wahr ist, dass
Kunststoff nicht abbaubar ist, nun, dann wird der Planet das Plastik
einfach in eine Musterlösung integrieren. Die Erde plus Plastik.
Die Erde teilt nicht unsere Vorurteile bezüglich Plastik. Plastik
kam aus der Erde. Die Erde sieht Plastik wahrscheinlich nur als eines
ihrer Kinder. Das könnte der einzige Grund sein: Die Erde erlaubte
uns in erster Linie auf ihr zu entstehen, sie wollte Plastik für
sich selber. Sie wusste nicht wie es geht. Sie brauchte uns. Das
könnte die Antwort auf eine alte philosophische Frage sein.
Warum sind
wir hier?
PLASTIK.
ARSCHLÖCHER.
Das Plastik
ist hier, unsere Arbeit ist getan. Wir können jetzt ausgelöscht
werden. Und ich denke das hat bereits angefangen, oder? Um fair zu
bleiben mit dem Planeten. Wahrscheinlich sieht er uns als eine milde
Bedrohung. Etwas das behandelt werden muss. Und ich bin mir sicher
das sich der Planet selbst verteidigt, im Bereich eines größeren
Organismus, wie ein Bienenstock oder eine Ameisenkolonie. Ein Muster
an Verteidigung. Ich bin sicher der Planet denkt an so etwas. Was
würden Sie tun wenn Sie der Planet wären und versuchen sich zu
verteidigen gegen diese nervtötenden lästigen Arten?
Viren.
Viren
eignen sich. Sie scheinen anfällig gegen Viren zu sein. Und Viren
sind heikel. Ständig mutierend und neue Stämme bildend sobald ein
Impfstoff entwickelt wurde. Vielleicht könnte das erste Virus das
Immunsystem dieser Kreaturen beeinträchtigen? Vielleicht ein
HI-Virus der sie für alle anderen Arten von Krankheiten und
Infektionen anfällig macht. Und vielleicht könnte es sich ja
sexuell verbreiten, wodurch die Menschen in ihrer Vermehrung gehemmt
werden. Nun, das ist eine malerische Anmerkung und es ist ein Anfang.
Und ich darf träumen, oder?
Bleibt
nicht besorgt über die kleinen Dinge wie Bienen, Bäume, Wale,
Schnecken. Ich denke wir sind ein Teil einer großartigen Weisheit
die wir nie verstehen werden. Einer höheren Ordnung. Nenne es wie Du
willst. Wissen Sie wie ich es nenne?
Das große
Elektron.
Es bestraft
nicht, es belohnt nicht. Es urteilt überhaupt nicht. Es ist einfach.
Und so sind wir ... für eine kurze Weile.
Eingestellt von PPD am Montag, Februar 06, 2012 Labels: Zeitgeist
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