Dienstag, 28. Februar 2012
„Spiele“ in unmittelbarer Nähe der russischen Grenzen gefährden die russische Sicherheit und Weltstabilität (Wladimir Putin)
Inzwischen
veröffentlichte der russische Präsidentschaftskandidat (und
Rochade-Stratege) den siebten pragmatischen Aufsatz.
Speziell
die Themen die das Ausland betreffen hält alle Putin in der Hand,
denn außer ihm haben alle Kandidaten auf diesem Gebiet nichts
vorzuweisen. Und als Kandidat darf mit seinen Wählern über
Außenpolitik relativ offen sprechen, denn das Ausland reagiert mit:
es ist eine Aussage im Wahlkampf. Für den Kandidaten ist es erlaubt
klare und deutliche Worte zu sprechen, er muss keine Rücksicht auf
Protokollrichtlinien nehmen.
Herr Putin
spricht nun von einer „Soft-Power“ einer weichen Macht, gegen die
er sich klar ausspricht. Soft Power werde, so Putin, nicht selten
missbraucht um Separatismus, Extremismus und Nationalismus zu schüren
und das öffentliche Bewusstsein zu manipulieren. Meist wird sich
direkt in die innere Politik souveräner Staaten eingemischt.
Was
versteht er unter Soft-Power?
Es sind
Mittel, Methoden und Instrumente zur Erlangung außenpolitischer
Ziele ohne Einsatz von Waffen.
Genau dies
hatte einst Donald „Bomb.Rumsfeld“ als er noch die USA im Irak
verteidigt hat gesagt. Es wird in Zukunft Möglichkeiten geben ohne
dass Soldaten mit Waffen in fremden Ländern kämpfen müssen und man
dennoch Sieger bleibe.
Wladimir
Putin spricht also eine neue Art von Einflussnahme an die für ihn
einen gesetzwidrigen Einsatz dieser Instrumente bedeuten. Dabei muss
man, so sagt er, unterscheiden zwischen den normalen politischen
Aktivitäten und der Redefreiheit (ist besonders häufig von ihm im
Wahlkampf zu hören) auf der einen zugelassenen Seite, damit
beinhaltet sind auch die Arbeit von humanitären und Wohlfahrts-
Nichtregierungsorganisationen. Dagegen drücken die
„Pseudo-Nichtregierungsorganisationen“ und ihre Einmischung mit
Ziel der Destabilisierung in bestimmten Ländern. Dies sei, so Herr
Putin, unzulässig.
Diese
Nichtregierungsorganisationen (Stiftungen, Institute,
Kultureinrichtungen) die nicht die Interessen von örtlichen Gruppen
teilen, sondern von äußeren Kräften finanziert werden. Damit wird
sich in die Politik des Gastlandes eingemischt um Einfluss zu
gewinnen. Dies oft über eigens gegründete Bürgerbewegungen oder
Protestbewegungen. Beispiele wurden bereits im Blog genannt. Nach
Ägypten floss anscheinend sehr viel Geld in die vorhandenen
NGO/NRO-Einrichtungen, das selbst die Ägypter inzwischen wissen
wollen woher das Geld kommt und für was es eingesetzt wurde. Genau
dies aber spricht Putin in seinem Aufsatz an, natürlich ohne Namen
zu nennen.
Russland
finanziert, so Putin weiter, keine dieser Organisationen im Ausland
zur Durchsetzung seiner Interessen und er sieht dies auch nicht bei
China, Indien und Brasilien. Er ist für eine ausschließlich offene
gesellschaftliche Stimmung in der Innenpolitik anderer Länder.
Zu den
Beziehungen zwischen Russland und den USA schreibt er, die instabile
Partnerschaft mit Amerika sei gewissermaßen eine Folge der
Zählebigkeit bekannter Stereotypen und Phobien. Auch die
regelmäßigen Versuche der USA in für Russland traditionell Fuß zu
fassen oder sich in Wahlkampagnen in Russland einzumischen, seinen
für die Festigung der gegenseitigen Verständigung nicht förderlich.
Die
europäischen Raketenabwehr von den USA gewollt (Zbigniew Brzezinski
läßt grüßen) ruft in Russland Besorgnis hervor. Damit wird auch
das militärische Gleichgewicht verletzt für das man jahrzehntelang
gefeilt hatte.
Obama hat
also nicht mehr „Frieden“ oder sollte man besser sagen Ruhe
gebracht. Ganz im Gegenteil, fünf Jahre nach der Münchner
Sicherheitskonferenz am Ende der Bush-Ära ist die Situation für die
USA und Europa noch schlimmer geworden.
Also nichts
neues von Putin, denn das was er jetzt im Wahlkampf schreibt wurde
schon vor fünf Jahren von ihm sehr stark betont.
Russland
verändert sich selbst gerade. Putin spürt dies wenn er sich den
Widerstand der Protestbewegung gegen seine Wahl zum Präsidenten
ansieht. Da kommen schon mal mehr als 30.000 Menschen innerhalb von
zwei Stunden zum protestieren zusammen, weil man ausgerechnet hat,
diese Zahl braucht man um einen Ring mit Hände haltenden Menschen in
Moskau zu bilden. Die Protestfarbe in diesem Wahlkampf ist Weiß. Und
selbst der Himmel, so scheint es, hat sich in den Wahlkampf
eingemischt, es schneit noch in Russland.
Eingestellt von PPD am Dienstag, Februar 28, 2012 Labels: Wahlkarte
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