Freitag, 17. August 2012

Im Übrigen wähle ich diese Form, weil ich will, dass möglichst viele Mitmenschen lesen können, was mich in den vergangenen Tagen bewegte, ärgerte, wütend machte.


Offener Brief
An den Vorsitzenden des Rates der EKD
Herrn Dr. h.c. Nikolaus Schneider
Herrenhäuser Str. 12
30419 Hannover

Sehr geehrter Herr Vorsitzender der EKD,

als evangelischer Pfarrer würde ich Sie gern mit “lieber Bruder Schneider” ansprechen. Die nachfolgenden Zeilen würden diese Anrede allerdings zweifelhaft erscheinen lassen. Deshalb lieber die offizielle Art der Anrede.
Ich habe inzwischen das 73. Lebensjahr erreicht, bin durch viele Höhen und Tiefen gegangen und erlaube mir längst das freie und ehrliche Wort.
Lassen Sie mich zwei Aspekte ansprechen, die mich zu diesem “Offenen Brief” veranlassen. Im Übrigen wähle ich diese Form, weil ich will, dass möglichst viele Mitmenschen lesen können, was mich in den vergangenen Tagen bewegte, ärgerte, wütend machte.

Da ist zuerst ihre Stellungnahme zur Ruderin Nadja Drygalla. Auch wenn Sie dabei Zitate der Bibel benutzten, hat diese Stellungnahme nichts, aber auch gar nichts mit christlicher Nähe und Liebe und viel mit Überheblichkeit und Pharisäertum zu tun. Diese Stellungnahme ist schrecklich und trieft geradezu vor Anbiederung an den Zeitgeist. Der Verteidigungsminister fand erheblich bessere Worte, ohne die Bibel zu gebrauchen.
Wo waren da die Kraft und der Mut geblieben, um sich hinter oder wenigstens neben die Angegriffene zu stellen? Ich habe mich als Pfarrer für Ihre Worte geschämt und mich bei vielen entsetzten Mitmenschen entschuldigt. Von deren – oft recht drastischen – Stellungnahmen möchte ich Sie verschonen….

Dann lese ich, dass die “Fortschrittlichen” in Hamburg jetzt auch muslimische Festtage offiziell einführen wollen – und – dass vornehmlich die Kirchen diese Entscheidung begrüßen. Ich bin ein liberal gesonnener Mensch und halte viel von der Toleranz. Diese ist aber nur bei erklärter Gegenseitigkeit akzeptabel. Wenn in diesem Zusammenhang unser Rechtstaat bis an die äußersten Grenzen geht, muss man das hinnehmen; die Kirchen aber müssten wenigstens auf die notwendige Gegenseitigkeit bei der Toleranz verweisen. Und dies nicht nur hierzulande, sondern auch im internationalen Vergleich !

Dagegen freuen sich und begrüßen die offiziellen Kirchen die Einführung von muslimischen Festen und muslimischem Unterricht, während in muslimischen Ländern Kirchenbauten verboten sind, Christen verfolgt und christliche Schulen zerstört werden.

Übrigens lässt uns der Koran unumwunden wissen, was uns auch in Deutschland blühen kann, wenn dereinst die Mehrheit der Bevölkerung muslimisch sein wird. Und bei all dem freut sich die christliche Obrigkeit und begrüßt diese Entwicklung!

Mehr Opportunismus, mehr Anbiederei und mehr Unterwürfigkeit kann ich mir wahrlich nicht mehr vorstellen!
Wen wundert es dann noch, dass immer mehr Menschen sich hierzulande von den christlichen Kirchen abwenden! Warum sollen sie auch weiter Institutionen angehören und diese unterstützen, die zumeist außer einem dünnen Sozialgerede nichts mehr zu verkünden haben? Wie weit hat sich gerade die evangelische Seite vom „hier stehe ich….“ Inzwischen entfernt!

Ich habe viele ausländische Freunde und gute Bekannte mit “Migrationshintergrund”. Berührungsängste waren mir in meinem seitherigen Leben immer fremd, und ich war stets bereit, neue und andere Meinungen ernst zu nehmen.
Die Anbiederung an den Zeitgeist und die Political Correctness sowie die Heucheleien und die Selbstverleugnung vieler christlicher Repräsentanten – von der Verleugnung des Auftrags ihres Herrn und Meisters selbst ganz zu schweigen – ist wahrhaftig nicht mehr zu überbieten !

So findet man keine Achtung, sondern nur noch Verachtung.

Trotz meiner tiefen Enttäuschung grüsse ich Sie herzlich. Und wenn Sie möchten auch brüderlich.

Dr. Heiner Kappel
Bad Soden am Taunus


Eine Anmerkung von PPD:
Wir haben den offenen Brief von Herrn Dr. Heiner Kappel aus dem Bereich des Leserkommentar in den Bolg genommen, um damit unseren ausländischen Lesern die Möglichkeit zu bieten, den Brief in ihrer Heimatsprache zu lesen, die man durch „Translate““ rechts oben im Bolg einstellen kann. Im Kommentarbereich funktioniert die Übersetzung nicht.


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Der Tanz um das Goldene Kalb (Islam) hat begonnen. Christen heben dieses goldene Kalb gen Himmel,Lachen, tanzen und huldigen ihren neuen Gott.Die Kirchen vermischen Gottheiten, und nennen dies nächsten liebe. Küssend hält der Papst den Koran in Händen und sagt den Menschen so, dass es in Ordnung ist mehrere Götter zu haben. " Herr vergib ihnen denn sie wissen nicht was sie tun"