Mittwoch, 2. November 2011

„Ich will die Oberbürgermeisterin aller Frankfurter sein – auch derjenigen mit ausländischem Pass.“



Diesen Satz sagte Petra Roth (CDU) und langjährige Frankfurter (am Main) Oberbürgermeisterin 1995 nach ihrer ersten Wahl.
Nun will sie vorzeitig zurücktreten und brachte den hessischen Innenminister Boris Rhein (CDU) ins Gespräch als ihren Nachfolger.
Von Herrn Rhein schreiben die „CDU-Blätter“ nur das Beste.
Zitate Welt online vom 2.11.11:
Dynamisch und agil - so präsentiert sich Rhein gerne nach außen. Und trotz seiner jungen Jahre ist er ein gewiefter Parteistratege, der als durchsetzungsfähig gilt.....Er ist erst 39 Jahre alt. Doch Boris Rhein gilt schon seit Jahren als eines der großen Talente in der Hessen-CDU
Zitat Ende
Die Überschrift zu den genannten Zitaten: Die Karriere des talentierten Herrn Rhein

Kommt uns irgendwie bekannt vor, da hieß der talentierte Jungpolitiker Karl-Theodor zu Guttenberg. Und so schreibt auch die Schwester der Bildzeitung „...dass bei der Kür des OB-Kandidaten nach Ende der Ära Roth an ihm kein Weg vorbeiführen wird.
So macht man Kandidaten.

Also von Herrn Rhein haben wir am 28. Oktober erfahren, dass er Israel besuchte (wenn der Satz stimmt – in der Politik geschieht nichts zufällig, dann war das sein Antrittsbesuch für ...). Unter anderem hatte er die Stadt Sderot besucht, die unter anhaltenden Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen liegt.
Rhein:
Es ist bedrückend zu erleben, mit wie viel Bedrohung die Einwohner von Sderot und ganz besonders die Kinder hier leben – ständig schweben sie in der Gefahr, dass eine Rakete einschlägt. Bewundernswert, wie die Menschen trotz der traumatischen Erlebnisse hier leben und nicht vor der Gewalt weichen. Trotz der Bedrohungen durch den Terrorismus lebt in Israel die Freiheit. Und damit beweist das israelische Volk, dass die Freiheit immer stärker sein wird als Gewalt und Terror.“

Warum die Bewohner die Stadt nicht verlassen und lieber unter der Bedrohung durch Raketenbeschuss leben wollen und ihre Kinder dieser Gefahr dadurch bewusst aussetzen, darüber hat Herr Rhein nicht gesprochen.
Als offizieller Zweck seiner Reise nach Jerus... Israel gab der hessische Innenminister (am Flughafen Ben Gurion) an: „Israel ist eines der führenden Länder in der Terrorbekämpfung, deshalb habe ich mich heute vor Ort über die Strategien informiert, die die Sicherheitsbehörden hier anwenden um ihre Bevölkerung möglichst effektiv zu beschützen.“

Wenn das mal kein Widerspruch zu Sderot ist? Denn wenn eine führende Nation in Terrorismusbekämpfung die Stadt nicht räumt, die ja unter ständigen Beschuss oder Risiko dazu liegt, um die Bevölkerung vor Schaden zu bewahren, was ist dann der Grund alles beim alten zu belassen? 

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