Donnerstag, 22. Dezember 2011
Das beschädigte Amt
Der Herr
Wulff bittet um Vertrauen. Der Herr Wulff hatte 2010 dem Landtag in
Hannover gesagt, er habe keine geschäftlichen Beziehungen zum
Unternehmer Geerkens und verschwieg den günstigen Kredit über
500.000 Euro von der Ehefrau des Unternehmers. Tricksen und täuschen:
Wenn dann die Hose runter muss, dann kommt die (seit Tagen
geforderte) Erklärung.
Es war
nicht gradlinig, meint Herr Wulff als Minimum an Entschuldigung. Und
er sagt auch deutlich (das hat er wirklich gesagt – ein
Textbaustein), zu keinem Zeitpunkt habe ich in einem meiner
öffentlichen Ämter jemanden einen unberechtigten Vorteil gewährt.
Nochmal
ganz langsam damit Sie erkennen wie hier getrickst wird.
In Hannover
sagte er, er habe keine geschäftlichen Beziehungen zum Unternehmer
Geerkens. Natürlich nicht, es war ja auch Frau Geerkens. Verstanden?
Denn über sie hatte er den Kredit erhalten. Später stellte sich
dann heraus, na ja da war wohl auch Herr Geerkens intensiv am
„beraten“. So nennen sie es immer wenn es um Details geht und
hinter der Hand.
Genau den
Trick wendet er jetzt in seiner Piff-Paff-Erklärung an.
„zu
keinem Zeitpunkt habe ich in einem meiner öffentlichen Ämter
jemanden einen unberechtigten Vorteil gewährt.“
Wir sind
mitten in der Trickserei. Natürlich keinen unberechtigten Vorteil.
Aber was ist mit einem berechtigten Vorteil? Also einen Vorteil der
so als erster Blick nicht zu erkennen ist. Wer einmal trickst der tut
es ....
Herr Wulff
hat sich bis jetzt im Amt nicht besonders hervorgetan. Alles was er
angekündigt hat, Brückenbauen und so, ist nicht sichtbar. Das Amt
ist beschädigt. Wie will er als oberster Repräsentant im Ausland
auftreten, wenn im Schlepptau ihm die bis jetzt ans Licht gekommenen
Dinge hinter laufen. Schöner Repräsentant. Sicher, für
Bananenrepubliken reicht es noch. Nichts, aber rein gar nichts von
Anstand und Respekt vor dem Amt, das die Herren im Amt immer so
vehement eingefordert haben von Medien und Politik. Und jetzt, der
Spieß ist umgedreht, wo bleibt der Respekt für das Amt?
Treten Sie
endlich zurück Herr Wulff!
Und diese
unglaubliche Scheinheiligkeit: „Das bedeutet gerade für
Amtsträger, (damit verlagert er die Ich-Form auf alle Amtsträger,
nur weg von der eigenen Person – haben Sie es verstanden?),
jederzeit die Wahrnehmung ihrer Aufgaben vor der Öffentlichkeit zu
erläutern und gerade auch im Grenzbereich zwischen Dienstlichem
und Privaten, zwischen Amt und privat die erforderliche Transparenz
herzustellen.“
Warum hat
er es dann nicht getan? Er tut so als ob er es wüßte, aber er hat
sich selbst nicht danach gerichtet. Im Gegenteil es wird mit in das
Bundespräsidialamt eingeschleppt und nun beschädigt.
Wenn, wie
er sagte, die Transparenz zwischen Amt und Privat nicht immer leicht
ist, warum läßt er sich dann darauf ein. Ein Nein hätte genügt.
Strikte Trennung von Amt und Privat und gut ist alles.
Das gilt
auch für einen Ministerpräsidenten.
Als
deutscher Bürger habe ich kein Vertrauen mehr zu diesem
Bundespräsidenten der keinen Mut besitzt, der keine wirkliche Reue
besitzt, der am Amtssessel klebt, der Moral als Staatsoberhaupt
gerade auf den Müll geworfen hat.
Im Eid, den
Herr Wulff geleistet hat (nach Art
56), schwörte er unter anderem: „... die Gesetze des Bundes
wahren verteidigen,...“
Staatsrechtler
prüft gerade ob Vorteilsnahme im Amt vorliegt. So stellen wir uns
das höchste Staatsamt vor. Da sitzt einer und Experten prüfen ob er
gegen bestehende Gesetze verstoßen hat. Die Baubranche unkt es von
den niedersächsischen Dächern: „sehr unüblich“ ein solcher
Kredit zu solchen Bedingungen. Kein „Normalverbraucher“ hätte an
so einen Baukredit herankommen können. Der Bürgerpräsident und
seine Ausnahmen. Warum sollte man ihm noch glauben? Warum sollte man
eine solch oberflächliche Entschuldigung annehmen?
Politik zum
Übel werden. Wenn selbst das letzte, das höchste Amt mit Unmoral
ausgefüllt wird, dann macht bitte das Licht in Deutschland aus.
Das
Bauernopfer Glaeseker ist ein Witz in dieser Farce.
Herr Wulff
hat bis heute nicht wirklich begriffen welches Amt er da ausfüllen
muss. Und er kann es auch nicht, wie sich jetzt klar und deutlich
abzeichnet.
Dieses Amt
wird von einer einzigen Person bestimmt – dem Bundespräsident. Und
die Person gibt dem Amt die Würde und den Inhalt. Damit fließt der
Charakter der Person in das Amt mit hinein. Da dürfen auch kleine
Eigenheiten, persönliches Profil mit einfließen. Das ja auch von
Vorgängern bereits zu sehen und zu hören war. Da es aber das
höchste Amt ist, gibt es keinen Amtsbonus, ich fange nochmal von
vorne an, ich bitte um Ihr Vertrauen und bla-bla-bla.
Herr Wulff
ist jetzt eineinhalb Jahre im Amt und hat bis heute es nicht
verstanden was das Amt eigentlich ist. In einer der schwersten Zeiten
seit bestehen der Bundesrepublik, wurde über Tage hinweg mit
Unwahrhaftigkeiten „gehandelt“ bis die Medien wieder etwas neues
herausfanden, dann wurde wieder Scheibchenweise etwas zugegeben um am
Schluss dann vor die Mikrofone zu treten und eine halbherzige
Erklärung zu verlesen. Und Merkel erklärt den Chinesen was
Demokratie ist (lach).
A la
Guttenberg 2.0
So stellen
wir uns einen Bundespräsident nicht vor. Das ist einfach nur
Unwürdig.
Wir freuen
uns schon auf seine Weihnachtsansprache.
Inzwischen
hat die Weisungsgebundene Staatsanwaltschaft in Hannover sich
gemeldet: Es werden keine Ermittlungen durchgeführt. Damit sind die
neun Anzeigen gegen Herrn Wulff mit dem Vorwurf der Korruption vom
Tisch.
Sie
erinnern sich an die Verkäuferin mit dem Flaschenpfand von einem
Euro fünfzig?
Eingestellt von PPD am Donnerstag, Dezember 22, 2011 Labels: Unsere Angestellten
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