Montag, 5. Dezember 2011

Nur noch 9 Atomreaktoren am Netz


Die größte Atomkatastrophe seit Tschernobyl ist im Westen der Welt anscheinend schon vergessen. Dabei ist noch lange in Fukushima nichts gut. Von einst 54 Reaktoren laufen gerade noch neun am Netz und bis Februar 2012 werden es nur noch zwei sein.
Erstaunlich ist jedoch, nach all den medialen und Atomlobbygeschrei, die Energiekrise ist ausgeblieben. Potzblitz aber auch. Und schon wird wieder „geunkt“, wenn im Sommer nächsten Jahres die Stromversorgung am höchsten ist, wird es wohl eng werden mit Stromversorgung. Dann sind alle Reaktoren wegen der Sicherheitsüberprüfung abgeschaltet.
Inzwischen fragen sich aber immer mehr Japaner, warum man nicht ganz auf Atomstrom verzichten kann, denn in der 35 Millionen (!) Metropole Tokio-Yokohama wird nicht mehr zum Stromsparen aufgefordert. Alles leuchtet wieder wie vor dem 11. März. Unternehmen arbeiten wieder in ihrem gewohnten Abläufen.
Trotzdem sind in Fukushima die Gefahren noch nicht gebannt. Und Tepco (Sie erinnern sich, die Betreiberfirma die besonders mit Ahnungslosigkeit, Halbwahrheiten und Verharmlosung in der Katastrophe sich „ausgezeichnet“ hat) gibt noch immer Fehler bekannt. Nach mehr als acht Monaten hat man letzte Woche in die Reaktoren 1 und 2 und 3 wieder Stickstoff eingeleitet um eine weitere Wasserstoffexplosion zu verhindern. Wie das japanische Fernsehen meldet, hat Tepco bereits Ende Oktober im Reaktor 2 eine erhöhte Wasserstoffkonzentration von 2,9% (bei 4% kann es zu einer Wasserstoffexplosion kommen) festgestellt. Und genau diese Wasserstoffexplosionen hatten am 12. / 14. und 15. März die Reaktorgebäude so schwer beschädigt. Und weiter gab Tepco nun zu, dass der Wasserstand bis zum 20. April im Abklingbecken von Reaktor 4 gefährlich niedrig war. So waren 1331 Brennelemente zu dem Zeitpunkt nur mit einem Wasserpegel von 1,5 Meter über den Brennelementen vorhanden. Normal wäre ein Wasserpegel von 7 Metern. Allein zwischen dem 22. und 27. April wurden 930 Tonnen Wasser in das Abklingbecken eingeleitet. Und weiteres gab Tepco zu, so wurde im Reaktor 1 am Tag des Erdbebens das Notkühlungssystem per Hand abgeschaltet. Erst Stunden später habe der verantwortliche Leiter die Abschaltung entdeckt. Es soll sich um ein Missverständnis gehandelt haben, eine Anzeige habe nicht richtig funktioniert.
Aufgrund einer Computersimulation geht man bei Tepco davon aus, dass der gesamte nukleare Brennstoff im Reaktor 1 geschmolzen ist und sich 65 Zentimeter durch Betonboden des Sicherheitsbehälter gefressen hat. Die Schmelzmasse soll etwa 37 Zentimeter von der Stahlwand des Behälters entfernt sein. In den Reaktoren 2 und 3 sollen ca. 60% des nuklearen Brennstoff geschmolzen sein und auf den Boden des Sicherheitsbehälter sich befinden. Noch immer ist nicht genau bekannt, wo die geschmolzene Masse jetzt liegt und wie weit sie mit Kühlwasser bedeckt ist.
Das ist ja alles sehr beruhigend.
Nach den neuesten Umfragen sind inzwischen 70 Prozent der Bevölkerung für einen kontinuierlichen Ausstieg aus der Atomstromgewinnung. Sicher hat auch dazu beigetragen wie jetzt bekannt wurde, dass die Energiekonzerne mit in Auftrag gegebenen Befürwortern (also Marionetten) in öffentlichen Diskussionen für die Atomkraft um Zustimmung manipuliert haben.
Inzwischen haben Experten offiziell bekannt gegeben, der Atomstrom ist nun doch nicht so billig/preisgünstig wie bisher behauptet wurde.
Wie Sie sehen ist alles beim alten geblieben, Halbwahrheiten, Manipulation und eine Scheibchenwahrheit Stück für Stück.
Kommt Ihnen das bekannt vor?

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