Zur
Erinnerung:
Der Landtag
in Nordrhein-Westfalen hat am 5. April 2005 einstimmig eine Reform
der Abgeordnetenbezüge durchgewunken. Die Diäten wurden von bisher
4.807 Euro auf 9.500 Euro fast verdoppelt. Stramme Leistung der
Volksvertreter. Seit 1. April 2007 lag das Gehalt bei 9.633 Euro. Im
Mai 2011 beschloss selbiger Landtag (ohne Debatte) zum 1.Juli eine
Diätenerhöhung von 10.093 Euro auf 10.226 Euro. Jetzt werden sie
sich wieder ihr Gehalt erhöht um 500 (!) Euro. Dafür soll aber
möglicherweise (lach) die nächste reguläre Diätenerhöhung im
Sommer ausfallen. Uff, das ist ja beruhigend. FDP und Linkspartei
hatten sich gegen eine Diätenerhöhung ausgesprochen.
FDP-Fraktionschef Papke, die Diätenerhöhung sei willkürlich,
unangemessen und nicht vermittelbar.
Der Bund
der Steuerzahler nennt es einen Schlag ins Gesicht. Die Linkspartei
rief zum Protest auf. Damit liegen die Bezüge der
Landtagsabgeordneten bei 10.726 Euro.
Dem
schnaufenden Bürger erzählt man folgendes Wortgescheppere:
Mit den 500
Euro soll es den Abgeordneten ermöglicht werden, eine eigene
Altersversorgung aufzubauen.
Das können
die anscheinend nicht bei 10.226 Euro!
Und hier
der Kommentar im Staatsrundfunk (Vorsicht - Politisch Korrekt):
Auszüge:
Dann
darf man endlich wieder nach Herzenslust auf "die da oben"
schimpfen.
Und
wieviel ist es uns eigentlich wert, klug regiert zu werden?
Es
gibt gute Gründe für eine Aufbesserung der Altersversorgung von
Parlamentariern. Und wenn das so ist, sollte der Landtag das jetzt
auch beschließen. Notfalls auch gegen die öffentliche Meinung.
Alles was
Herr
Lauscher bemängelt ist: Ein bisschen mehr Sensibilität bei der
Umsetzung würde er sich schon wünschen. Na dann, nennt es doch
Altersfürsorge und schon haben wir Sensibilität im Namen und alles
ist gut. Begriffen hat er sicherlich nichts.
Wer im
Kreis sitzt und sich selbst sein Gehalt bestimmt in dieser Zeit
(schon vergessen welche Krise wir haben, Schuldenberge?) darf sich
nicht wundern wenn man es Raffke-Mentalität nennt. Während alle
Arbeiter inzwischen selbst ihre Abgaben für die gesetzliche Rente
erarbeiten müssen und ihnen schon jetzt gesagt wird, das reicht
nicht, haben die Volksvertreter keine Hemmung sich ihre automatisch
angepassten Diäten und Sonderzwischensprünge sich zu genehmigen.
Zahlen tuts ja der Bürger. Alle Arbeitnehmer haben mit sinkenden
Renten zu kämpfen und müssen wie gesagt nebenbei auch noch privat
vorsorgen, es interessiert gewissen Volksvertretern nicht die Bohne.
CDU, SPD und Grüne sind sich da immer unglaublich einig.
Und
das sagt der Landtag (NRW):
...
Das
"Diätenurteil" des Bundesverfassungsgericht von 1975 hat
die Abgeordneten ausdrücklich verpflichtet, selbst und "vor den
Augen der Öffentlichkeit" über die Höhe ihrer Entschädigung
zu beschließen. Das Verfassungsgericht hat den Abgeordneten außerdem
eine Entschädigung zugesprochen, die "eine Lebensführung
gestattet, die der Bedeutung des Amtes angemessen ist". Und
genau darum geht es: um eine Entschädigung, die der Leistung, dem
Arbeitseinsatz und Zeitaufwand und vor allem der Verantwortung der
gewählten Volksvertreter entspricht
Nochmal
langsam – vor den Augen der Öffentlichkeit. Im Mai 2011 ohne
Debatte durchgewunken. Genau so stellen wir uns Öffentlichkeit vor.
Scheinheiliger geht es ja nicht mehr.
47.000
Protest-Bekundungen sind von Bürgern aus NRW an die Abgeordneten
geschrieben worden. Wo glauben Sie sind diese gelandet? Klar, im
Spam-Ordner. Der Spam-Filter der Landtagsverwaltung hat den
Bürgerprotest ausgesondert.
Und
was sagen unsere Volksvertreter dazu?
Eine
Umprogrammierung sei nicht möglich, da die Abgeordneten ansonsten
mit unerwünschten Reklame-Müll zugeschüttet würden.
Pech
gehabt ihr Protestler und Basta.
Nur
wenig Stimmen von Volksvertretern durchdringen die Gier und
Unverschämtheit dieses Geschehen. So sagte zum Beispiel die
Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion Die Linke Frau
Demirel, solange die Bürgerinnen und Bürger Nordrhein-Westfalens
Lohn- und Rentenkürzungen hinnehmen müssten, dürfe es auch für
Abgeordnete keine Erhöhung der Bezüge geben.
Das
würde sogar Herr Lauscher verstehen, unsere Volksvertreter in NRW
haben in der Mehrheit es nicht verstanden – den Anstand.
Und
genau darum geht es: um eine Entschädigung, die der Leistung, dem
Arbeitseinsatz und Zeitaufwand ... usw usw.
Ausgeübte
Tätigkeit
von einigen Beispielen ohne Namensnennung
MdL,
Prüfer von Großbetrieben und Konzernen (SPD)
MdL,
Vizepräsidentin des Landtages, Pädagogische Referentin (SPD)
MdL,
Angestellter (CDU)
MdL,Dozent
(CDU)
MdL,
Angestellter Jurist bei Jugendverband (SPD)
MdL,
Landwirtin (CDU)
MdL,
Rechtsanwalt in der Sozietät Rauh, Rauh & Stotko in Witten
(SPD)
MdL,
Jurist, Geschäftsführer des Mieterbundes Rhein-Sieg (SPD)
MdL,
Unternehmensberater (FDP)
MdL,
Leiter einer Kommunikationsagentur (SPD)
MdL,
Leitender Angestellter (CDU)
MdL,
Rechtsanwältin (CDU)
MdL,
Rechtsanwalt (Die Linke)
MdL,
Chemiker, Gymnasiallehrer
MdL,
Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte (Die Linke)
MdL,
Gesundheitsmanager (SPD)
MdL,
Seminarleiterin (CDU)
MdL,
Einkaufsleiter „Rohstoffe“ bei RWE (CDU)
MdL,
Geschäftsführer eines pharmazeutischen Herstellungsbetriebes (SPD)
Wie
gesagt nur ein kleines Beispiel.
Entschädigung
der Leistung für Arbeitseinsatz und Zeitaufwand und vor allem der
Verantwortung entspricht.
Verantwortung,
aha. Sagen Sie das mal bitte einem Notarzt, einem Feuerwehrmann,
einer Polizistin, einem ICE-Zugführer, einer Kindergärtnerin,
Altenpflegern, Menschen in Karitativen Einrichtungen, Fluglotsen und
Stellwerkpersonal, Sicherheitsmitarbeitern und so weiter.
1 Kommentar:
Rentner, Verkäuferin, Lkwfahrer, Bauarbeiter, Politesse( ja auch ) Ordnungsamtmitarbeiter, Zulieferer, Postler/Servicekräfte, Strassenbau/ Stadtreinigung, Friedhofskräfte, Frisör/in, und alle anderen die sich vertrauenvoll dem Gesellschaftsvertrag hingegeben haben und wie wir alle entäuscht werden
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