Donnerstag, 16. September 2010

Der Papst der Scheinheiligkeit



Nein, ich meine nicht Benedikt, ich meine Franz Josef Wagner.
Wer ist der Typ?
Franz Josef Wagner ist Kolumnist der „BILD-derberger Zeitung“ und hängt sein Fähnchen immer schön in den Wind des Mainstream. Da bleibt man schlank und beliebt, zumindest bei den Gutmenschen. F.J. Wagner spricht in seiner Kolumne mit allen die ihn nicht gefragt haben oder überhaupt ihn kennen. Dazu gleich Beispiele. Der Mann läßt sich wahrscheinlich morgens von einer Frau/Mann vor dem Spiegel rasieren. Wer so einen Dünnpfiff schreibt kann das nicht normal wegstecken. Sein Weltbild ändert sich im 24 Stundentakt. Seine Windkanalkolumne ist ein Barbie-Puppen-Journalismus. Eigentlich dachte ich, diese Spezies ist längst ausgestorben.
Warnung! Gleich werden Sie Beispiele lesen die sie bei intensiver Betrachtung zum Kühlschrank eilen lassen. Wer den Kühlschrank leertrinkt schadet seiner Gesundheit, weil viel zu kalt.
Es geht los:
Franz Josef spricht mit
Lieber Offshore-Windpark, liebe Steckdose Meereswind.
Und dann erklärt uns Franz Josef, dass gestern ein historischer Tag war (26.4.2010) weil Minister Röttgen den ersten Windpark in der Nordsee eröffnete. O-Ton F.J.: „Für die Menschheit ist es ein großer Schritt nach vorne. Der Meereswind versorgt uns mit Energie. Für die Fischheit ist es eine Katastrophe. Die Schweinswale in der Nordsee werden ihre Orientierung verlieren, es sind zu viele Geräusche im Meer. Sie werden nicht mehr wissen, wohin sie schwimmen sollen. Tausende von Zugvögeln werden Rast machen auf den blinkenden, rotierenden Flügeln und zerfetzt werden.....“
Ich hör hier mal auf damit Sie Luft holen können. Er hat die zig-tausende von Zugvögel vergessen die Rast auf einen rasenden ICE machen und jetzt im Tunnel nicht wissen wo vorne und hinten ist. Die Nordsee überschwemmt mit zerfetzten Vogelkadavern, weil diese Spezies auf rotierenden Windrädern einen RASTPLATZ suchten. Nee ist klar, und vor Windmühlen findet man immer zerfetzte Flugkadaver weil die sich auch Windmühlen ausruhen wollten. F.J. beleidigt eine Tierart an deren Intelligenz, so stellt sich seine Kolumne dar, nicht heran reicht. Die armen Vögel.
Mein ökologisches Sündengewissen ist bei Vögel und den Walen. Sie sind doch menschenähnlich. Wenn wir sie retten, dann retten wir uns.“, so sein Abschluss.
Moment mal, zu Beginn schreibt er historischer Tag und bla-bla und der Herr Minister um dann ohne mit der Wimper zu zucken von „wenn wir sie retten, dann retten wir uns“ zu faseln. Aha, das ist Journalismus. Da hat man in ca. 20 Zeilen alles drin. Wenn er retten will, warum schreibt er dann so einen ähem... Artikel?

Nächstes Beispiel: 23.03.2010
es gibt Nachrichten, die man erst einmal nicht glaubt, weil sie nicht zum Bild passen, dass man von einem Menschen hat...“
Diesen Satz könnte man auf tausend andere auch anwenden, schauen wir auf die Politikfiguren. Das Wetter das Kachelmann voraussagte war wichtiger wie die Tagesthemen und dann sind natürlich das übliche bla-bla zu lesen damit die Zeilen voll werden wie, Wettervorhersage war wichtig (wieso war, wird jetzt kein Wetter mehr angesagt? ) für den Garten, den Balkon, wichtig für die Maurer, die Bauern (wir sind immer noch bei O-Ton F.J.), die Fischer, die Zeitungsausträger. Wetter ist so etwas wie in die Zukunft schnuppern.
Uff.
Letzter Satz von Herrn Wagner:
Kann man sich nicht mal mehr auf das Wetter verlassen?“
Einen Tag später schwimmt Wagner auf der Kachelmann-Welle und schreibt:
Lieber Jörg Kachelmann,
jetzt, wo sich das Wetter schön macht, sitzen Sie im Gefängnis......auf dem Barometer steht der V e r d a c h t, das schlimmste Tief für einen Menschen. Verdacht ist wie in einer Mülltonne leben, man kriegt den Geruch nicht los. Selbst wenn man schließlich unschuldig ist wie der TV-Moderator Andreas Türck. Der Verdacht ist seelisches Lebenslänglich. Er ist wie ein Alkoholiker, der sich zu Tode trinkt....“
Der Herr Wagner hat das uneingeschränkte Talent zu einem Kalendersprüche-Schreiber.

Am 19.5.2010 schrieb er,
Lieber Jörg Kachelmann,
>ich bin unschuldig<, sagten Sie. Erstaunliches glaubten Ihnen vor allem Frauen (woher weiß er das bloß?) . Den Vergewaltigungsvorwurf hielten sie für den Folgeeffekt einer enttäuschten Liebe, für die bittere Nachspeise einer Verlassenen. Die Staatsanwälte beschreiben in ihrer Anklageschrift die Nacht dieses Paares mit allen Scheußlichkeiten einer Vergewaltigung.... Ein Mann mit einem Messer auf einer Frau! Was für ein erbärmlicher Mann, eine Frau mit einem Messer zur Liebe zu zwingen. Wie immer der Prozess ausgeht, ein Messer hat im Bett nichts verloren.
Und ein Mann, der derart die Kontrolle über sich verliert, gehört erst vor Gericht – und dann in die Psychiatrie. Er ist krank.“
Herr Walter ist aber gesund? Wie kann man so scheinheilig sein und sein Fähnchen immer in den Wind hängen wie dieser „Journalist“. Achten Sie bitte auf das Datum und vergleichen sie die Stimmung zu diesen Zeitpunkt in der Öffentlichkeit oder in den Medien, denn Walter tritt immer nach wie vorgetreten wurde.

Am 30.07.2010 schrieb er,
Lieber Jörg Kachelmann,
nach vier Monaten Untersuchungshaft sind Sie wieder ein freier Mann. Haftbefehl aufgehoben. „Kein dringender Tatverdacht“.
Ich frage mich, was die Justiz sich bei uns erlauben kann, egal wie der spätere Prozess ausgeht.......Es geht nicht, dass die Wahrheitsfindung in Deutschland eine Schnecke ist.
Vier Monate U-Haft für eine Geschichte, bei der nur zwei Personen dabei waren. Die Frau und der Mann. Aussage gegen Aussage. Das wusste man von Anfang an.
Kachelmann ist ein freier Mann. Er wird nie mehr frei sein.“


Am 02.08.2010 schrieb er,
Liebes mutmaßliches Kachelmann-Opfer,
Ihr Ex-Freund ist frei, nun erscheinen Sie als Fiesling. Im „Spiegel“-Interview rät Kachelmann Ihnen, durch die Rücknahme des Vergewaltigungsvorwurfs „Frieden mit sich selbst wiederherzustellen..........Ich frage mich, wie Sie sich, mutmaßliches Kachelmann-Opfer, gerade fühlen? Wenn Sie gelogen haben, dann sind Sie ein hinterhältiges Miststück. Wenn Sie die Wahrheit gesagt haben, dann werden Sie zum zweiten Mal vergewaltigt. Kachelmanns Interview im „Spiegel“ ist ein vor Selbstmitleid triefendes Geschwafel.........Der Kachelmann-Prozess ist ein wichtiger Prozess – es geht auch um die Vergewaltigung der Seele.....“

Der Mann ist ein Kotzbrocken. Schreibt hin und her, triefende Anbiederung um zwei Zeilen später in einen glitschigen Akkord zu verfallen um ja nicht irgendwo hängen zu bleiben. Das nenne ich Rückgrat.


Am 27.8.2010 schrieb er,
Lieber Thilo Sarrazin,
wie ein Feuerteufel entzündet Ihr neues Buch „Deutschland schafft sich ab“ (Vorabveröffentlichung in BILD) die Republik. SPD-Chef Gabriel legt Ihnen nahe, aus der Partei auszutreten, die Kanzlerin äußert ihren Unmut. Alle Welt ist empört.
Was ist Ihr Frevel?
Ihr Frevel ist, dass Sie die Wahrheit nicht sanft schreiben. In Ihrem Buch gibt es keine beruhigenden Vokabeln. Sie nehmen kein Blatt vor den Mund.........Ihr Buch ist ein Beitrag zur Meinungsfreiheit. Man kann seine eigene Meinung an Ihren Thesen messen. Thilo Sarrazin ist ein Schreiber ohne Schönworte – ein wichtiger Schreiber.“
Das war als die Gutmenschen noch glaubten, mit Sarrazin werden sie sowieso fertig. Dann haben jene gemerkt, die Bevölkerung steht hinter Sarrazin und haben das Gen in seinem Wort entdeckt.

Am 01.09.2010 schrieb er,
Lieber Thilo Sarrazin,
wie lebt es sich als Gegenstand des Abscheus? Wie ist Ihr Schlaf? Wie ist es morgens, wenn Sie die Zeitungen aufschlagen und lesen, dass die gesamte gesellschaftliche Elite Sie ächtet? Von der Kanzlerin bis Beckmann. ....Ihre Ächtung geschah, als Sie von einem Gen der Juden sprachen.
Ihr Buch ist wichtig. Aber was Sie in dem Interview über die Juden sagten, ist scheiße, beschämend, widerlich.“

Wenn Sie noch weitere Scheinheiligkeiten ertragen können, dann können Sie selbst sich diese „schönen“ Beiträge hier aussuchen. Bevor ich mir gleich die Hände wasche noch der Hinweis: Dieser saubere Herr hat vor drei Jahren noch Eva Herman öffentlich als dumme Kuh bezeichnet, weil sie das Buch „Arche Noah – Warum wir die Familie retten müssen“ geschrieben hat. Bestimmt hat er den Artikel mit „Liebe Eva Herman“ eröffnet. Am 13. September 2010 schrieb Mister Scheinheiligkeit:
Liebe CDU-Vorsitzende Merkel,
was für eine spannende Debatte in der CDU/CSU. ...............Ihre Partei hat die Konservativen vergessen wie die Migranten. Sie hat Eltern fast vergessen, die abends ihren Kindern Märchen vorlesen. Ein Lied mit ihnen singen. Ein Gebet sprechen. Die Tür einen Spalt auflassen, dass sie Licht vom Wohnzimmer sehen. Hände waschen vor dem Essen. Hausaufgaben vor dem Fußball. Die Sorge ist berechtigt, weil die heile Welt mies gemacht wurde und niemand was dagegen getan hat. Die traditionelle Familie. Mama. Papa, Kind. In den letzten 20 Jahren debattierten wir über Lesbenglück, schwule Paare mit Kind, Versorgungsrechte in einer Patchwork-Familie. Die konservative Familie haben wir vergessen. Alles war besser als konservativ. Was für ein Fehler.“

Er hat das Buch von Eva Herman nicht gelesen, aber er hat über sie seine beleidigende Auslassungen ausgegossen. Entschuldigung Frau Hermann, Sie hatten Recht, sie haben bereits vor drei Jahren uns alle an die Rettung der Familie eindringlichst aufgefordert, NICHTS fällt dem Kerl dazu ein. Was für eine Schmutzigkeit.

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