Dienstag, 21. Dezember 2010

Darüber reden

Na was haben wir denn Hier? Eine 32-jährige schwedische Journalistin die beim Anblick von Julian Assange sich plötzlich wieder erinnerte, Potzblitz ich wurde ja auch vergewaltigt. Die Idee zu diesem „run“ oder „hype“ kam ihr (Frau Johanna Koljonen, um die geht es hier) an einem Dienstagabend auf der Couch beim Fernsehschauen. Das muss ich den Leuten bei Twitter erzählen. Auch ich wurde Opfer einer sexuellen Belästigung. Nochmal, damit nicht jetzt das Wort Vergewaltigung gleichzeitig im Kopf als Bild aufsteht. 
B E L Ä S T I G U N G.
In Schweden ticken die Gesetze eben anders,das müssen die Schweden mit sich selbst ausmachen. Frau Koljonen ist also via Twitter das gelungen was viele Journalisten gerne sein wollen – im Mittelpunkt stehen. Nichts ist frustrierender für schreibende oder medial berichtende Menschen als; keine Beachtung zu finden. Dabei hat Beachtung nichts mit Qualität zu tun, aber ich schweife vom Thema ab.
Frau Koljonen hat also einen Geistesblitz gehabt und ihre Veröffentlichung im Blog und bei Twitter als Prata om det genannt (rede darüber). Über was?
Na über sexuelle Belästigung oder Vergewaltigung.
Dabei hat sie sich via Julian Assange erinnert wie sie selbst mal „Opfer“ wurde. Dazu gleich mehr. Sexuelle Belästigung ist eine Schmutzigkeit die man nicht dulden soll und muss. Keine Frage und kein Pardon. Aber warum muss ich es der ganzen Welt mitteilen wie dumm ich mich dabei selbst verhalten habe? Das ist die Frage die mich bewegt und warum muss ich Julian Assange damit in Verbindung bringen? Dies sollten Sie bitte im Hinterkopf behalten wenn Sie sich selbst ein Bild über diese Geschichte machen wollen, die Links dazu liefern wir gleich mit.
Frau Koljonen sagt der Welt folgendes über ein von ihr gewolltes Liebesabenteuer:
Es ist schon einige Jahre her, als sie mit einem 15 Jahre älteren Mann zusammen war und der ihr bei guten Wein gestand sie zu verführen wollen. Sie hatte nicht dagegen, natürlich nur mit Kondom. So weit so gut. Als sie verkatert erwachte sie mit ihm in ihr drin. Sie hatte wohl einen wirklich über den Durst getrunken (nennen wir es mal harmlos). Und dieser Mann hatte natürlich das getan ohne Kondom. Peng! Das war die ganze Geschichte.
Und für dieses..... sagen wir mal Erlebnis wurde daraus nun ein Presse Hype in Schweden.
Ende der Geschichte.
Nicht für die Systempresse, denn die verbindet mit dieser recht banalen Geschichte die täglich wohl tausenden von Frauen passiert weltweit, eine Person: Julian Assange.
Die mediale Vernichtung von systemkritischen Personen ist immer umfassend und läuft nach gleichen Muster ab. Das Ziel ist immer das gleiche: Die Person fertigt zu machen. Und wenn das alles nichts hilft, erledigt ein „Unfall“ den Rest. Wie auf Kommando wird diese Person zum Aussätzigen, Paria der Gesellschaft, einfach mit einem Fingerschnippen. Diese Schmutzigkeit der Medien ist unübersehbar und unüberhörbar.

Um den letzten Michel aufzuwecken benutzen wir ein Beispiel:

Auf der einen Seite haben wir Julian Assange, über diesen Fall muss hier nichts mehr gesagt werden, es sei denn Sie haben von ihren Talkshows noch nicht umgeschaltet (dann können Sie hier im Blog sich informieren).
Der Mann, der per Interpol wegen eines „sexuellen Deliktes“ gesucht wurde im Auftrag der Schweden, obwohl in Schweden gerade auch drei Männer wegen sexueller Delikte gesucht werden. Darüber finden Sie aber nichts bei Interpol. Auch nichts darüber das eine der Frauen die Assange nun angezeigt hat (weil der Depp auch mit ihrer Freundin Sex hatte) beim CIA gearbeitet haben soll. Und so weiter und so weiter.

Kommen wir nun zur anderen Seite:
Dort haben wir Robert Woodward und Carl Bernstein.
Zur Erinnerung:
In der Nacht vom 16./17. Juni 1972 wurden fünf ehemalige FBI- bzw. CIA-Agenten ertappt, die mit Kameras und Abhörgeräten in die Wahlkampfzentrale der Demokratischen Partei im Watergate-Building in Washington, D. C., eingebrochen waren. Bernard Barker, Virgilio Gonzalez, Eugenio Martinez, James W. McCord und Frank Sturgis handelten "im zumindest indirekten Auftrag des 'Komitees zur Wiederwahl Nixons'". Woodward und Bernstein deckten die „Watergate-Affäre“ auf und lösten in den USA damit eine STAATSKRISE aus. Die beiden Journalisten verrieten nicht wer ihr Informant (Deep Throat) war. Wurden nie vom FBI auf die Fahndungsliste „Most Wanted“ gesetzt. Wohlgemerkt, es fand eine Staatskrise statt. Amerika war fassungslos, was es da lesen musste. Natürlich log Nixen, denn um ihn ging es ja in dieser Geschichte, wie immer Politiker sofort lügen wenn sie erwischt wurden bei ungesetzlichen Verhalten, schient ein angeborener politischer Reflex zu sein der über sie kommt wie die Vogelgrippe zum Zugvogel.
Es war eine Sternstunde der Pressefreiheit. Übrigens war der Whistleblower der zweithöchste Beamte beim FBI.

So jetzt haben sie zwei Beispiele die in der Sache das gleiche machten, sie haben Geheimes verraten. Wobei der Begriff Geheim in diesem Beispiel weit auseinander geht. Denn das was Assange veröffentlichte hat nicht den Sprengstoff den die Watergate Geschichte hatte.Dazu kommt, heute wird alles sofort als Geheim eingestuft, damit man gerichtlich einfacher vorgehen kann oder es besser verstecken kann. Denn von Geheim zu Nationaler Sicherheit ist es nur Spuckweite.
Also wozu die Aufregung, die Verfolgung, die Anschuldigungen, die mediale Hetze anstatt sich mit ihm im Namen der Pressefreiheit zu verbünden?
Weil er kein Journalist ist? Weil er den Job macht den eigentlich die Presse machen müsste? Weil er gefährlich ist? Weil die Medien nicht mehr frei sind? Weil alles nur ein Fake ist um das Ziel „Internetfreiheit“ zu zerstören? Weil die Freiheit von 1972 bis zum Jahr 2010 nicht mehr die gleiche ist? Weil alles dank Globalisierung, die Medien embedded sind und damit Teil des Systems?

Sie sehen, wenn man Fragen stellt wird alles nur noch komplizierter. Deshalb halten wir es nicht für eine Wahrheit, was uns da als Geschichte von unzähliger Seite serviert wird, denn Wahrheit ist und fühlt sich immer einfach an. Frau Koljonen ist nur ein Sandkorn das medial aufgewirbelt wurde und nun gerufen wird, „seht ein Glitzerchen“.
Wir werden sehen.
Bleiben Sie bitte wach.

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