Montag, 20. Dezember 2010

Die merkwürdigen Äußerungen eines überschätzten und systemkonformen EU-Politikers

Oder warum sich die Schweiz stabilisieren würde wenn sie der EU beitritt


Ein Interview in „zeit online“ mit Jean-Claude Juncker:
Die Zeit:
Würde ein Beitritt der Schweiz die EU verändern?
Juncker:
Nein, aber der EU würde damit eine substanzielle Dosis an gesundem Menschenverstand eingeimpft werden......“

An gesunden Menschenverstand scheint es ja substanziell in der EU zu Mangeln. Aber das ist noch nicht alles was dieser ehrenwerte Herr von sich gibt.

Die Zeit:
Sie vertreten ein Land, das sehr von der EU-Mitgliedschaft profitiert hat.
Juncker:
Ich bin der Überzeugung, dass alle Mitgliedstaaten von ihrer Zugehörigkeit zu diesem europäischen Friedens- und Solidaritätsprojekt profitiert haben. Das gilt für kleine wie für große Länder. Als jemand, der mit allen redet, mit Amerikanern, mit Chinesen, mit Russen, weiß ich aus vielen Gesprächen, dass Deutschland und Frankreich nur deshalb als große Nationen, als Gestalter europäischer Geschichte wahrgenommen werden, weil sie Mitglied der Europäischen Union sind. Deutschland und Frankreich, große, tüchtige Länder, wären keine Akteure der Weltpolitik, wenn sie nicht Mitglied der Europäischen Union wären. Sie müssen sich vorstellen, welchen Blick man andernfalls aus Neu-Delhi oder Peking auf diese relativ kleinen Länder werfen würde.“

Nochmal:
Deutschland und Frankreich sind nur, nach Herrn Juncker wohlgemerkt, große Nationen, weil sie Mitglied der Europäischen Union sind. Was hat denn dieser Mann vor dem Interview getrunken? Mein Gott stellen Sie sich nur vor, wie gering man auf diese beiden Länder blicken würde aus Neu-Delhi oder Peking, oh Mondieu wie schlimm. Wahrscheinlich würde man sehr gut auf diese beiden Länder blicken in Anbetracht der dann (so die Situation ohne EU-Mitglied) hervorragenden bilateralen Verträge und Handelsabkommen. Denn genau das war der Zustand VOR der EU. Schon vergessen Herr Juncker – Die deutsche Mark? Was könnten wir in Wohlstand leben würde es nicht die EU geben. Das Finanz-Machtkartell muss deshalb via ihren Angestellten uns immer wieder versichern, wie gut und schön die EU ist und ohne sie wären alle Mitglieder kranke Nationen.

Und dann packt Juncker natürlich, wer lässt so eine Gelegenheit in einem deutschen Systemblatt schon aus, die II. Weltkriegsmasche aus:
Zitat:
„….Das hat viel mit der Erfahrung aus dem Zweiten Weltkrieg zu tun, in dem Luxemburg fünf Jahre lang von deutschen Truppen besetzt war, die Nazifizierung des Landes als Großversuch stattfand und wir uns weit vom Gedanken der Neutralität entfernt haben. Seitdem haben wir uns eingebracht in die Entstehungsgeschichte regionaler Integrations- und internationaler Solidaritätsversuche. Wir waren dabei, als die Benelux, als die Europäische Gemeinschaft, als die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft gegründet wurden. Wir waren zum Schluss gekommen, dass Neutralität, auch wenn sie sich aktiv nennt, letztendlich in eine Sackgasse führt, wenn sie keine Zuhörenden, keine Partner in Europa und in der Welt findet. Der relative Einfluss Luxemburgs, der größer ist, als es Demografie und Geografie des Landes vermuten ließen, hat damit zu tun, dass wir überall dort in der Spitze waren, wo mehr Europa anstand. Dieser Grundsatzbeschluss, den meine Vorgänger getroffen haben, bleibt im Kern bestehen. Denn wir müssen sehen, dass der Anteil Europas an der Weltbevölkerung eines Tages verschwindend gering sein wird. Am Anfang des 20. Jahrhunderts waren 20 Prozent der Erdbewohner Europäer, heute sind es noch 11 Prozent, Mitte des Jahrhunderts werden es sieben sein und am Ende noch vier Prozent. Wer denkt, in der Abschottung des nationalen Raumes gegen den europäischen Raum liege das Heil kleiner Nationen, der irrt sich fundamental. Sogar die großen europäischen Nationen verlören dramatisch an Einfluss und würden am Ende des Jahrhunderts nur noch als Flecken auf einer unorganisierten Landkarte Europas wahrgenommen werden.“

Die alten Deutsch-Nazi müssen mal wieder herhalten (die die Schweiz nicht antasteten) für das luxemburgische Ego-Problem. Der Superstaat Luxemburg hat einen großen Einfluss, der größer ist, als es Demografien und Geografie der Landes vermuten lassen. Klappern gehört zum Handwerk. Natürlich wäre Luxemburg ohne Europa …... einfach Luxemburg, also keine Zahlungen an das Ländle und damit müsste es wohl zusehen wie seine “Wirtschaft“ floriert. Da ist es nur schön wenn der ehrenwerte Herr die EU lobt, denn wer beißt schon die Hand die ihn füttert. Er ist der Vorzeige-Politiker der Systempresse und dieser Aufgabe wird er, es sei ihm gegönnt, wirklich gerecht. Er hat auf jede Frage, wenn es sein muss auch die banalste Antwort.
Zitat:
Die Zeit:
Die Schweizerische Volkspartei hat gerade den Austritt aus dem Schengenraum auf ihre Fahnen geschrieben.
Juncker:
Wer überall austritt, wird eines Tages allein sein. Wer versucht, durch Beitritt die Dinge mitzugestalten, wird nicht mehr nur Zuschauer, sondern Akteur sein. Deshalb ist die SVP-Position grundsätzlich eine rückwärtsgewandte und perspektivlose.“

Und wer überall mittanzt wird auf zu vielen Hochzeiten feiern. Natürlich werden alle EU-Mitglieder gefragt bevor sich zwei oder drei „Haupt-EU-Mitglieder“ treffen und etwas aushecken. Natürlich entscheidet das NICHT von der EU-Bevölkerung gewählte Zentralkomitee nur nach politischen Gründen und nicht nach Finanz-Geopolitischen, sprich Privatkapitalinteressen. Das alles ist doch nur Verschwörung. Übrigens die Menschen in Neu-Delhi oder Peking verdienen bei vergleichbarer Position mehr als die EU-Deutschen Arbeiter, Herr Juncker. Was für ein Zufall.Aber in der EU geht es ja nicht um Menschen, so kann man es aus dem Interview heraus hören, es geht um Machtanteil und Mitsprache. Als ob ein Winzling plötzlich zum Riese wird, weil er in der EU ist. Der Mann könnte auch als Pharmavertreter arbeiten.
Und Vorsicht Schweizer, Herr Juncker warnt:
Zitat:
... Diese direkte Demokratie nach Schweizer Art lässt sich aber vor allem in größeren Flächenstaaten nicht umsetzen. Bloß, es gibt keinen Grund dafür, der Schweiz das Recht auf demokratisch organisierte Selbstbestimmung in vielerlei Fragen streitig zu machen. Nun lässt sich diese Art der Ausübung direkter Demokratie nur schwerstens mit der Notwendigkeit relativ schneller Entscheidungsprozesse in der EU umsetzen. Aber darüber wird man, falls sich die Frage eines Tages stellt, diskutieren müssen.“

Damit erklärt er den EU willigen Schweizern, Ihr werdet die direkte Demokratie verlieren und (in seiner banalen Art) die Schuld liegt an großen Flächen. So einfach kann luxemburgische Politik sein. Große Land, keine direkte Demokratie, kleines Land, direkte Demokratie. Was könnte der Mann Autos verkaufen! Also liebe Kinder, was haben wir gelernt? Richtige Demokratie hat etwas mit Fläche zu tun und nicht wie bisher geglaubt mit Rechte des Menschen, nämlich mit zu entscheiden über sein Leben in einem Flächenstaat. Pech gehabt, also dann müssen sie eben wegziehen in ein kleines Land. Ach ja, die schnellen Entscheidungsprozesse hindern ja auch so schlimm. Besonders wenn man die eigene Verfassung missachten muss um Rettungspakete galaktischen Ausmaßes zu schnüren, damit das Konstrukt nicht zusammenbricht, wäre doch Schade wenn Luxemburg dann nicht mehr mit an der Spitze wäre, weil EU hat sich erledigt. Es ist schon erstaunlich wie uns immer Andere sagen was für uns gut ist. Unsere eigenen Worthülsen sagen uns ja jetzt, dass die Anderen vor uns geschützt werden müssen, dank der EU. Jetzt haben wir aber ein Problem, denn Juncker sagt, wenn wir nicht in der EU wären, dann wären wir Nichts, ein unbedeutendes Land. Herr Verheugen sagt aber genau das Gegenteil. Deutschland wurde in die EU geführt um sich vor Deutschland zu schützen. Und bitte jetzt zum Taschentuch greifen, denn es rollen gleich Tränen.
Zitat:
Ich bin auch deshalb für den EU-Beitritt der Schweiz, weil wir dann nicht mehr so isoliert wären. Wir Luxemburger sind die Schweizer der EU.“

Heul. Und wir Deutschen sind die Polen der EU, weil wir dann nicht mehr so isoliert wären. Der Mann kann Seelsorger werden.
Die Zeit bringt es auf den Punkt.
Zitat:
Die starke Stellung Luxemburgs in der EU hat wesentlich mit Ihnen zu tun. Sie sind überall dabei. Wie konnten Sie so einflussreich werden?

Damit hat sich der Knoten EU-Gefasel gelöst, denn es sind nicht Flächen oder alleinstehend in der großen weiten Welt, sonder es ist Jean-Claude der überall dabei ist, warum und im Auftrag von wem auch immer. Das hat nichts mit „kleines Land, nur in der EU groß“ zu tun.
Die Schweizer werden sich entscheiden, wir werden sehen.

Um den Kreis  hier zu schließen, wußten Sie das die Schweiz instabil ist?

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