Zwar ist der Verkauf personenbezogener Daten ohne die Zustimmung der Betroffenen in einigen Ländern grundsätzlich verboten, doch: "Im Zweifel geben die fragwürdigen Datenhändler einfach vor, dass sie nur anonymisierte Daten herausgeben", erläutert Rene Zoch, 2. Vorsitzender der gemeinnützigen Nichtregierungsorganisation "no abuse in internet" (naiin).
Insbesondere die rasche Entwicklung sozialer Netzwerke trägt zu einem Wachstum des Scraping-Marktes bei. Dort nämlich, etwa in der mittlerweile über eine halbe Milliarde Mitglieder umfassenden Facebook-Community, haben die "Scraper" neue Spielwiesen gefunden, auf der sie bedeutsame Daten zu unter anderem Interessen, Gewohnheiten, Alter, soziales Umfeld, politischen Ansichten und Gesundheit von Menschen abgreifen können.
Doch Daten werden im Internet nicht nur in großen Mengen gesammelt, um sie im Anschluss in Form von Persönlichkeitsprofilen gewinnbringend an Unternehmen zu verkaufen. Mittels spezieller Scraping-Programme gelingt es Datensammlern zudem, die Aktivitäten einzelner Personen ganz gezielt durch die verschiedenen Social Networks, Communities und Diskussionsforen hindurch zu verfolgen. So können vor allem Kriminelle einfach in Erfahrung bringen, wann eine ausgespähte Person sich wo und mit wem aufhält, und diese Informationen für illegale Zwecke nutzen.
"Es gibt nur eine Möglichkeit, zu verhindern, dass die eigenen Daten im Internet ausgespäht und zu Gesamtprofilen verbunden werden: Konsequent so wenig private Informationen wie möglich im Netz preisgeben", macht Rene Zoch deutlich.
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