Dienstag, 19. April 2011

Japans Jugend revoltiert gegen die Atomkraft

Übersetzt von Einar Schlereth


Die Japaner sind aus ihrem Atomkrafttraum aufgewacht. Nach dem Erdbeben und dem Tsunami vertrauen sie nicht mehr auf die Versicherung der Behörden von der sauberen und sicheren Atomkraft.

Der Traum von der gesegneten Atomkraft, die ihnen einen so hohen Lebensstandard gegeben hat, ist zu einem Alptraum geworden. Mit mehr oder weniger Gehirnwäsche seitens der Regierung und der Behörden haben sie ihre Angst beiseitegelegt und fragen sich, ob es so klug ist, Atomkraftwerke entlang der am stärksten bedrohten Küste zu bauen. Sowohl was die Tsunamis angeht als auch die Erdbeben.
In sehr kurzer Zeit hat sich die positive Einstellung zur Atomkraft in eine immer mehr kritische Haltung verwandelt. Es gab schon früher Demonstrationen gegen Atomkraftwerke an der von Tsunamis bedrohten Küste, aber die sind meist sowohl von den japanischen als auch ausländischen Medien verschwiegen oder gedämpft worden.
Jetzt hört man ganz neue Töne. Jetzt wachsen die Demonstrationen. Von ein paar hundert am 27. März in Tokyo auf gut 17 000 am Sonntag, den 9. April. Und jetzt lautet die Forderung: Die Atomkraft in Japan stilllegen. Dann der sozialen Medien ist es geglückt, die selbstauferlegte Zensur der alten Medien zu überholen, die ganz allmählich gezwungen werden, die öffentliche Meinung zu beachten.
Wir haben gelernt, dass Atomkraftwerke nicht von Menschen kontrolliert werden können“, sagt der Fotograf Gentao Tokada.
„Jetzt ist es an der Zeit, die Reaktoren abzustellen“, sagt Takashi Kamiyana, die mit ihren beiden Kindern demonstriert. „Ich demonstriere um der Kinder willen“, sagt Takashi zu den Kyoto News.
Einer der Initiatoren der Demonstrationen, Hajime Matsumoto, sagt, dass es epochemachend ist, dass sich so viele versammeln, ohne dass eine große Organisation dahintersteht. „Wir bekamen Kraft, als wir über das Netz die Hände ineinanderlegten. Gleichzeitig betont er, dass viele junge Leute in Japan seit langem rasend waren über die Art der Regierung, in Maskopie mit den Großunternehmen zu herrschen.
Der Funke, den die Jugend in Tokyo entzündet hat, kann sich, glaube ich, wie ein Lauffeuer über die ganze industrialisierte Welt ausbreiten. In Deutschland wächst der Widerstand lawinenartig. Die Schweiz erwägt, alle Kernkraftwerke zu schließen. Und wenn das radioaktiv verunreinigte Wasser die Westseite der USA erreicht, wird sich auch in den USA etwas rühren.
Die Fukushima-Katastrophe hat gezeigt, dass die Atomkraftwerke eigentlich Bomben mit Zeitzündern sind. Selbst hier in Schweden haben wir ernste Zwischenfälle gehabt. Nicht nur in Forsmark. Lasst uns also unsere Freunde in Japan unterstützen und die Stillegung der schwedischen Reaktoren fordern, bevor es zu spät ist. Und fangt an mit den Ältesten, die nach der Aufrüstung die Gefährlichsten sind.


Danke Tlaxcala
Quelle: 
http://runelanestrand.wordpress.com/2011/04/15/japans-unga-revolterar-mot-karnkraften/
Erscheinungsdatum des Originalartikels: 15/04/2011
Artikel in Tlaxcala veröffentlicht: 
http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=4574 

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