Währenddessen wird die Lage in Italien immer unübersichtlicher. Trotz der Versprechungen von Ministerpräsident Berlusconi hat es Italien nicht geschafft, alle Bootsflüchtlinge von Lampedusa zu verlegen. Unter anderem deswegen kam es gestern zum offenen Aufruhr, jugendliche Tunesier demolierten das Gebäude der Inselpfarrei, in dem sie untergebracht waren und zündeten es an. Zusätzlich kamen 630 weitere Tunesier auf der Insel an - aktuell halten sich noch knapp 1000 illegale Einwanderer auf Lampedusa auf. Bis Mitternacht wurden etwa 3600 an Bord mehrerer Schiffe gebracht, die jetzt nach Sizilien oder aufs Festland unterwegs sind. Allerdings ist noch nicht endgültig klar, wohin die Migranten gebracht werden sollen, vor allem norditalienische Regionen weigern sich, die vom Innenminister angeordneten Zeltlager zu errichten.
Trotz der Versprechungen von Ministerpräsident Berlusconi hat es Italien nicht geschafft, alle Bootsflüchtlinge von Lampedusa zu verlegen. ]
Aus dem Flüchtlingslager in Taranto in Südapulien sind inzwischen zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit mehrere hundert Tunesier ausgebrochen und geflohen. In dem Lager mangelt es an ernsthaften Kontrollen. Die meisten Geflohenen dürften inzwischen schon auf dem Weg nach Norditalien sein, fast alle wollen weiter nach Frankreich, Belgien oder Deutschland. Frankreich hat inzwischen an der italienischen Grenze Kontrollen eingerichtet und weist die Tunesier ab, Italiens Regierung hat deswegen damit gedroht, den Migranten vorläufige Aufenthaltsgenehmigungen auszustellen, damit diese die Grenze passieren können.
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