Mittwoch, 6. April 2011

Parlamentarier aus Sachsen erhalten höhere Zuschüsse für steigende Lebenshaltungskosten

Was Rentnern verwehrt wird, wovon Arbeitslose nur träumen können und der Leistungsträger mit Streikandrohung und Streik sich erarbeiten muss ist in der bundesrepublikanischen Politik kein Problem. Seit April diesen Jahres gibt es für Sachsens Abgeordnete 1,2% Teuerungszulage! Wenn Sie also einen unserer Angestellten in Sachsen grinsend durch die Gegend laufen sehen, dann wissen Sie jetzt den Grund. Die 132 Volksvertreter des sächsischen Landtags erhalten zum Grundgehalt von monatlich 4835 €uro nun auch noch die erhöhte Aufwandspauschale dazu. Griiins.
Das statistische Landesamt hat eben eine Verteuerung von 1,2% festgestellt und schwuppdiwupp schon landet im Geldbeutel der Volksvertreter der Ausgleich dazu.
Wer hat denn das beschlossen?
In unserer westlichen Wertegesellschaft, unserer vorbildlichen Demokratie (lach) bestimmen jene die das Volk unter Generalverdacht stellen, sich ihr Gehalt selbst. Das wäre ungefähr so, wenn der Papst sich selbst heilig spricht. Merken Sie was? Wir nähern uns langsam an Die an über Denen gerade Flugverbotszonen errichtet werden und diese Selbsternannten ernennen sich selbst eben als Beste und patriotisch und sterben für ihr Land, aber zunächst müssen mal ihre Bürger sterben. 
Im Jahre des Herrn 2007 haben die Abgeordneten ein neues Abgeordnetengesetz beschlossen – die automatische steuerfreie Kostenpauschale. Das ist besonders praktisch, denn vorher musste darüber (wenigstens zum Schein) öffentlich Debatte geführt werden. Das war für die Herrschaften Abgeordneten nicht so schön, hat doch der Sachse das jedes mal mitbekommen. Wie elegant man in einer „Demokratie“ von dieser für sich als Abgeordneter üppig leben kann. Damit werden Preissteigerungen automatisch aufgefangen ohne Öffentlichkeit und am Wähler/Bürger vorbei ausgeglichen. AUTOMATISCH!
Wohnt der Abgeordnete in Dresden, erhöht sich diese Zulage jetzt ab sofort auf 1993,28 € (steuerfrei versteht sich). Wohnt Abgeordneter außerhalb der Landeshauptstadt lohnt sich das noch mehr mit wachsender Entfernung.
Bis zu 50 Kilometer 2464,80 € und über 51 bis 100 Kilometer 2679,14 € und darüber schlappe 2893,47 Euro. Satt!
Diesen Luxus gönnen sich nur unsere Angestellten. Müssen Selbige den Bürger etwas geben oder nachlassen, dann ist dafür kein Spielraum vorhanden. Wir müssen Banken retten, die sich verzockt haben, Griechenland retten, das nicht zurückzahlen kann, jetzt auch noch Portugal retten, das Jahrzehnte nur von der EU gelebt hat, Afghanistan müssen wir Wiederaufbauen, da fällt schon mal ein Schuss und trifft die Falschen, wir müssen die besonders teure Rösler-Pharma-Connection (FDP), genannt Gesundheitsreform, die immer teurer wird retten, dafür wird er wahrscheinlich Vizekanzler. Toll! Während die Pharma-Konzerne Milliarden Jahresgewinne melden. Wir müssen die verarmende Atom- und Energie Konzerne retten, jetzt wo Merkel und Gesternwelle plötzlich GRÜNE geworden sind. Und das Volk schläft weiter. Dann kann ja auch kein Geld mehr vorhanden sein für den Generalverdächtigen Bürger.
Und so etwas wählen Sie noch!
Also dann, bis zum nächsten automatischen Teuerungszuschlag. Steuerfrei, versteht sich, denn Steuern zahlen obliegt nur dem dummen Wähler der dies mit seiner Stimme immer wieder absegnet. Sag Halleluja! Aber es ist ja kein Geld da für eine Steuersenkung, sagen die Medienhuren. Und der Bürger glaubt das ehrfürchtig und zeigt dem Politiker der Steuererleichterung will, den Finger am Kopf... weil es in der BILD stand, weil es das Staatsfernsehen und ihre Nebentätigkeits-Experten predigen. Weil die immer gleichen Marionetten am Bildschirm das nachplappern wie Papageien, nur für sie ist Geld wie Heu da.
Willkommen im Land der Blinden und Tauben.


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Heute habe ich etwas erlebt, von dem ich denke, dass es jeder wissen sollte, aber wahrscheinlich wissen es die wenigsten.

Ungefähr zwei Jahre habe ich Herr H. zu Ämtern begleitet, erst Hartz IV, dann Grundsicherung - er war sehr krank. Am 7. Feb. 2011 verstarb er, heute war ich zu seiner Bestattung, einer sog. "Armenbestattung" gekommen um endgültig Abschied zu nehmen.

Zuerst einmal erhielt man kaum Informationen wo das Begräbnis stattfinden sollte, dann schließlich, über den Anruf beim Bestatter, fanden wir den Weg, wo sich eine ganze Menge Menschen einfand.
Ein eingezäuntes kleines Waldstück, aus dessen Boden einige Holpflöcke ragten, eine kleine Grube, ein Handkarren, auf dem in erster Reihe 8 Urnen standen, dahinter 16 andere noch in Pappschachteln. Daneben zwei Angestellte des Friedhofes.

Pünktlich begann man die Urnen mit einem Gerät in die Grube zu stellen, wobei die Gäste an die Grube treten konnten, kein Wort wurde gesprochen. Blumenschmuck und Kerzen sind verboten! Danach warteten die nächsten Urnen um auch in die Grube versenkt zu werden, so dass 24 Urnen in ein Grab kommen. Ich erfuhr auch, warum es solange dauerte bis der Verstorbene endlich beerdigt würde! Es wird solange gesammelt bis genügend Verstorbene zusammen sind. Die Holzpflöcke kennzeichnen andere Massengräber.
Es wurde mir auch erzählt, dass das Ganze 1600 € kostet.

Der Kapitalismus mit seinen Auswüchsen bis in den Tod hinaus. In was für einer Gesellschaft wir leben, wurde mir dort mal wieder richtig bewusst.
Eine Frau sagte zu mir: "So manches Tier wird besser beerdigt"!
Kein tröstendes Wort - verscharrt im Massengrab, das ist das was am Ende der Armut in unserer Gesellschaft steht!