Freitag, 10. Juni 2011
Anklage gegen den mutmaßlichen Mörder der Journalistin Anna Politkowskaja
„Die Verhaftung des Mannes, der verdächtigt wird, den Mord an Politkowskaja ausgeführt zu haben, ist ein wichtiger Fortschritt. Dennoch bleiben viele Fragen unbeantwortet wie etwa die nach den Drahtziehern der Tat“, so ROG. Die Organisation zum Schutz der Pressefreiheit fordert die ermittelnden Behörden auf, alles dafür zu tun, alle an dem Mord Beteiligten – insbesondere die Auftraggeber – zu identifizieren und vor Gericht zu bringen.
Der mutmaßliche Auftragsmörder Rustam Machmudow wurde am 31. Mai in Tschetschenien festgenommen. Am 2. Juni wurde russischen Medienberichten zufolge in Moskau gegen ihn Anklage erhoben. Der Tschetschene Machmudow soll die Mitarbeiterin der kremlkritischen Zeitung Nowaja Gaseta am 7. Oktober 2006 vor ihrer Wohnung in der Moskauer Lesnaja-Straße erschossen haben.
Der in Russland und in anderen europäischen Ländern seit 2008 gesuchte Machmudow wurde im Haus seiner Eltern, rund 30 Kilometer von der tschetschenischen Hauptstadt Grosny entfernt, festgenommen. Die Anwältin der Familie Politkowskaja, Anna Stawizkaja, sagte, sie sei überrascht, wie lange die polizeiliche Suche nach dem mutmaßlichen Täter gedauert habe. Die Tatsache, dass Machmudow in der Lage gewesen sei, sich für einige Jahre in Russland und im Ausland zu bewegen, ließe vermuten, dass er Unterstützer in den Reihen der Polizei gehabt habe.
Reporter ohne Grenzen (ROG) begrüßt die Nachricht der Anklageerhebung gegen den mutmaßlichen Mörder der Journalistin Anna Politkowskaja. Gleichzeitig weist ROG darauf hin, dass die Auftraggeber der Tat noch immer nicht identifiziert wurden und Details des Tathergangs weiterhin im Dunkeln liegen.
Eingestellt von PPD am Freitag, Juni 10, 2011 Labels: Gegen das Vergessen
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen