Irgend etwas stimmt hier nicht.
Der Sprecher der österreichischen Strafverteidiger Herr Richard Soyer sagte der Süddeutschen Zeitung in den Notizblock; es handele sich um keineswegs eine übliche Vorgehensweise in Österreich. Er meinte die Turboverhandlung in der Strafsache Althaus (Ministerpräsident von Thüringen).
Schauen wir uns das mal an:
Herrn Althaus Anwalt sagt: Die überraschend schnelle Eröffnung des Prozesses am österreichischen Bezirksgericht wäre „durchaus nicht selten“ ( Herr Walter Kreissl ). Also genau das Gegenteil was Herr Soyer sagt.
Herr Soyer sagte weiterhin; dieses Verfahren das am Dienstag angewendet wurde sei eigentlich für ganz andere Fälle geschaffen worden und inzwischen praktisch totes Recht!
Im Fall Althaus sei Vormittags ein Verhandlungstermin für nachmittags angeordnet worden. Eine Verhandlung ohne den Angeklagten, der über seinen Anwalt seine Schuld eingeräumt hat. Warum also die Eile? Wollte man einen Auftritt bei Gericht unbedingt vermeiden, weil es dann in der Öffentlichkeit besser aussieht?
Vor 2 Wochen sagte der behandelnde Arzt Herr Joachim Liepert; Herr Althaus habe noch Schwierigkeit sich mit „anhaltender“ Ausdauer auf einen Sachverhalt zu konzentrieren. Probleme bereite auch das Kurzzeitgedächtnis. Noch verfolge der Patient die Nachrichten eher als unbeteiligter Beobachter.
Und jetzt die wundersame Blitzgenesung nach einem Blitzurteil. Alle sagen was über Althaus: Er ist wieder voll da, lese Zeitung, jogge und ist voller Tatendrang. Aber was sagt Althaus? Nichts, denn die Aussage seines Arztes ist klar und deutlich. Wenn er aber nichts sagt, was verständlich ist in seiner Lage, dann frage ich Sie: Wer hält da die Fäden und warum dann diese Eile?
Herr Althaus ist für schuldig erklärt worden einen Menschen getötet zu haben, und alle gehen zur Tagesordnung über. Sieht Herr Althaus das auch so? Wenn ja, dann sind wir neugierig wie er das in der Öffentlichkeit erklären will? Der Tod eines Menschen ist in diesem Fall 33 300 € schwer oder besser gesagt leicht.
Und wieder hat man einen fahlen Geschmack, denn wieder gibt es bei einem hohen politischen Mandatsträger einen Eindruck von zu viel Ungereimtes und Merkwürdiges. Mildes Urteil, irrwitzige schnelle Gerichtsverhandlung auf anscheinend Betreiben der thüringischen CDU, kein Wort über das Opfer ( kommt in der Öffentlichkeit nicht vor ), das gesund reden eines kranken behandlungsbedürftigen Mannes usw.
Was spiel man da für ein Spiel in der Öffentlichkeit?
Wenn man bedenkt dass normalerweise zwei Wochen zwischen den beiden Terminen liegen bei Gericht, kann man an einem normalen Ablauf nicht mehr glauben. Da wird dann offiziell behauptet Herr Althaus will keine Sonderbehandlung, aber was wir sehen ist genau eine Sonderbehandlung.
Zu Recht kritisiert die Vereinigung der österreichischen Strafverteidiger das schnelle Althaus Verfahren.
Wenn man den Eindruck gewinnt, da wurde blitzschnell in vorher abgesprochenen Zirkel verhandelt, dann glaubt man nicht mehr an Gerechtigkeit. Gerechtigkeit habe sichtbar zu sein.
Sind die anstehenden Wahltermine die treibende Kraft nach Schnelligkeit? Wenn das so wäre, dann ist es sehr merkwürdig. Offensichtlich ist die vollständige Genesung von der kurz nach dem Unfall berichtet wurde schon wieder vom Tisch. Oder soll Herr Althaus vielmehr als Kandidat vorgeführt werden?
Zu viele Fragezeichen und eine größere Schar von Antworten von anderen Personen, einer sagt jedoch nichts, der den es betrifft. Das was er vermeintlich sagt, sagen uns aber andere. Ist es wirklich so einfach über den verursachten Tod eines Menschen hinweg zugehen, zählt ein Menschenleben nur noch 33 300 € ? Ist eine Kandidatur wichtiger wie menschlicher mindest Anstand?
Wir werden sehen.
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