Laut Intendant Erik Bettermann soll die Deutsche Welle nicht nur verstärkt auf englisch senden, sondern auch „Sachwalter der Menschenrechte“ sein, wie es in der Unterrichtung des Bundestages zur Aufgabenplanung 2010 bis 2013 heißt (Drucksache 16/11836).
Die jüngste Wahl zu den Sprachwahrern des Jahres endet mit einer peinlichen Maulschelle für die Intendanz der Deutschen Welle. Wahlsieger ist „Pro Deutsche Welle“, eine Mitarbeiterinitiative, die sich gegen die Zurückdrängung der deutschen Sprache beim steuerfinanzierten deutschen Auslandssender wendet. Das gab die DEUTSCHE SPRACHWELT bekannt. Thomas Paulwitz, der Chefredakteur der Sprachzeitung, erklärte: „Die Deutsche Welle darf nicht amerikanisch werden. Das ist das Ergebnis dieser Wahl.“
Dazu führte Paulwitz aus: „Die Deutsche Welle soll in Sprache und Zielsetzung amerikanisiert werden. Für diese Neuausrichtung fordert die Intendanz Millionen zusätzlicher Steuergelder. Diese Weltverbesserungsschiene ist umweht vom Hauch des Größenwahns und führt aufs falsche Gleis. Statt der Großmannssucht zu erliegen, sollte sich der Auslandssender wieder auf Vermittlung deutscher Sprache und Kultur konzentrieren.“
„Pro Deutsche Welle“ erhielt mit 32,7 Prozent die meisten Stimmen, mit 19,4 Prozent folgen die gemeinsam nominierten Europapolitiker Wolfgang Reinhart und Volker Hoff. Reinhart setzt sich als Europaminister und EU-Sprachenbeauftragter der Bundesländer für die deutsche Sprache in der EU ein. Den dritten Platz teilen sich mit je 17,3 Prozent Bundestagspräsident Norbert Lammert, der für die Verankerung der deutschen Sprache im Grundgesetz eintritt, und „Manuscriptum“. Der Verlag bietet sprachkritische Veröffentlichungen und vertreibt mit dem Mackensen das einzige bedeutende Rechtschreibwörterbuch in traditioneller Orthographie.
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