Sonntag, 1. März 2009

US Printmedien im Kampf ums nackte Überleben

© Rebecca Capell - Fotolia.com


Eine Epoche geht zu Ende, es ist die Ära der gedruckten Zeitungen die dem Ende sich nähert. Die Wirtschaftskrise trägt zusätzlich zum Verschwinden der gedruckten Informationsmedien bei und verschärft die prekäre Lage einiger darunter renommierter Zeitungen.

Als Beispiele seien hier aufgeführt:


Wenn wir Ihnen sagen, dass seit Jahresbeginn 33 Zeitungen zahlungsunfähig geworden sind, können Sie sich ungefähr vorstellen wie dramatisch die Lage in den USA ist. Natürlich werden neue Geldgeber gesucht, es wird experimentiert was das Zeugs hält ( Formate, Inhalt, Mediumwechsel, Mitarbeiter usw. ). Die Wirtschaftskrise erwischt die US-Printmedien dabei auch noch auf dem falschen Fuß, denn auch ohne dieser Krise sind die Zahlen der Leser rückläufig, der Werbemarkt ist eingebrochen und die neuen Medien üben starken zusätzlichen Druck aus. Da wird es noch viel Bewegung geben und nur einer entscheidet in Zukunft ob es die eine oder andere Zeitung noch geben wird – der Leser.

Der Leser wird zu dem reduziert was er immer war aber von den Printmedien zum großen Teil nicht mehr wahrgenommen wurde, er ist der Konsument und damit die Nummer 1 in diesem Theater. Nicht die Werbung, nicht der Finanzier, nicht die politische Ausrichtung des Blattes sind die maßgeblichen Indikatoren. Es ist und war der Leser mit seinen Werten der die Zeitung kaufte. Wendet sich der Leser ab, kann sich kein Blatt auf Dauer halten.

Schade ist es dennoch um alte traditionsreiche Blätter die, wie zum Beispiel der Philadelphia Inquirer 1829 gegründet und 15 Pulitzerpreisen vorweisen kann, nun um ihr Überleben kämpfen.

Die „Bereinigung“ im Blätterwald, die auch auf Europa zukommen wird und auch zum Teil schon hier stattfindet, ist auch der Tribut an den Zeitgeist. Dieser Geist wurde auch von manchen jetzt versunkenen Blatt beschworen und gehuldigt.

Wir Blogger sollten uns nicht die Hände reiben und darüber diebisch freuen, denn unsere Reibeflächen waren und sind auch die Printmedien. Insbesondere jene die ihre Aufgabe darin sehen ein Verkündigungsblatt ihrer Finanziere oder ihrer politischen Wortgeber zu sein.

Diese Krise ist auch eine Chance. Eine Chance nicht in alte Fehler zu fallen und auch nicht auf Teufel komm raus sich zu verdrehen und zu verstellen um dem Zeitgeist zu huldigen. Das entscheidende Kriterium in dieser Zeit sind „Werte“. Wenn der Abfall kommt besinnt sich der Mensch mit einer Seele auf seine Werte.

Wir bei PPD lesen zum Beispiel als gedruckte Ausgabe eine Wochenzeitung, auch um solidarisch sich zu den Werten dieser Zeitung zu bekennen und auch als Informationsträger. Machen Sie es doch genauso, bleiben Sie ihrer Zeitung treu wenn sie Ihre Werte darin vertreten finden. Die Menschen in den Redaktionen können nichts dafür, dass außerhalb ihres Einflußbereich über ihre Zukunft entschieden wird. Sie wollen nur ihren Job machen und die meisten machen und machten einen wirklich guten Job.

Es wäre schlimm wenn wir in Zukunft nur wenige Zeitungen haben, die dann auch noch alle gleich schreiben – aber genau daraufhin laufen wir zu.


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