Ab 1.
Januar 2013 (sofern die Welt nicht am 21. Dezember 2012 untergeht)
wird aus der zurzeit bestehenden geräteabhängigen Rundfunkgebühr
--> der Rundfunkbeitrag.
Es wäre
besser von einer allgemeinen Haushaltsabgabe zu sprechen, denn zum
besagten Termin wird dann für jede Wohnung eine „Haushaltsabgabe“
von (bis jetzt jedenfalls) monatlich 17,98 € gefordert. Inzwischen
macht man uns es besonders schmackhaft mit dem Trick: „es wird eben
nicht gefragt, wer wohnt in einem Haushalt?
Das mag
vielleicht für illegal eingereiste oder für sogenannte Neffen und
Nichten die bei ihren Migrationsonkel „Urlaub“ machen (wenn man
sie mal zufällig befragt) interessant sein. Die Propaganda setzt den
Floh da an wo er nie war, nämlich es wird dann keine Fragen mehr
geben, wer lebt zusammen, wer versorgt wen usw? Wer dies getan hat
ist anscheinend sehr naiv gewesen. Wie auch immer, es interessiert in
Zukunft nicht mehr wer hinter der Wohnungstür lebt, meint denn auch
der Justitiar des SWR Hermann Eicher. Und wenn mehre Personen in der
Wohnung leben, ja dann hat jener der den Betrag bezahlt einen
Anspruch gegen die anderen, sich an diesem Betrag zu beteiligen,
meint der gleiche Herr. Andersherum wird ein Schuh daraus, denn zahlt
keine oder keiner (bei mehreren Personen), dann können die
Rundfunkanstalten grundsätzlich auf alle zu gehen und jeder (egal ob
Wohnungshalter oder Mitbewohner) wäre dann verpflichtet.
Die Logik
des neuen Systems läßt keine Wohnung zu ohne Empfangsgeräte, ohne
internetfähigen Computer und auch keine Smartphones. Wenn zur
Entlastung und Vereinfachung nicht mehr nach Geräten gefragt wird,
wird auch ein Gerätebestand von „null“ nicht erfasst. Und Basta!
Wenn zur Entlastung und Vereinfachung der KFZ-Steuer nicht mehr nach den Fahrzeugen gefragt wird, wird auch ein Fahrzeugbestand von "null" erfasst. Und schon zahlen alle diese neue Infrastrukturleistung. (Denken Sie mal darüber nach)
Und die
ARD-Vorsitzende und WDR-Intendantin Monika Piel sieht in dem
„es-trifft-alle-Betrag“ eine Art Infrastrukturleistung. Alle
zahlen für die oben genannten Möglichkeiten, egal ob sie nicht
vorhanden sind oder nutzen. Und Frau Piel rät uns das doch mit
einem Kinderspielplatz zu vergleichen: .. „Auch die Menschen, die
keine Kinder haben, müssen trotzdem im Rahmen der Solidarität für
die Infrastruktur zahlen.“
Ob sie da
auch an die bezahlten Werbungspausen am Kinderspielplatz gedacht hat
darf bezweifelt werden. Tja, nicht alles läßt sich mit allem
vergleichen Frau Piel.
So ist ein
Spruch von 1 Live: „Mehr Programm, mehr Persönlichkeit“,
sicherlich Ausdruck von modernen Wunschdenken.
Hier können Sie sich selbst ansehen was unsere
Gebührenverbraucher an Geld nehmen wenn man in ihren Infrastrukturen
Werbung schaltet.
Vergessen
Sie bitte nicht, diese Anstalten des öffentlichen Rechts haben
Tochtergesellschaften die sich neben den immerwährenden
Bürgergebühreneinheiten, um das Kerngeschäft für die Vermarktung
der Werbezeiten kümmern. Kerngeschäft.
Einen Blick
darauf:
2010
startete der WDR einen Prozess zur Neustrukturierung des Marketings,
in den auch die WDR
mediagroup mit einbezogen wurde. Seit 1. Februar 2011 heißt es nun:
Ob Werbezeitenvermarktung, Events oder Promotion – die WDR
mediagroup verantwortet die gesamten Marketingdienstleistungen der
werbeführenden Wellen, die Markenführung liegt weiterhin beim WDR.
Zitat Ende
Das
Paradies in der BRD hat einen Namen: Rundfunkbeitrag. Und das Zubrot
ist die Werbung. Zusammen ergibt das einen Haufen Geld.
Durch den
aufgeblähten Mitarbeiterstamm kann es schon (die Bezahlung ist sehr
gut) zu gewissen Schieflagen im Finanzhaushalt kommen. Aber es gibt
ja bekanntlich bei großen Firmen und Konzernen ein alt bewährtes
Mittel: Noch mehr Mitarbeiter und Stäbe und Controlling-Figuren
einstellen und aufbauen.
O-Ton WDR
Tochter:
Zur
Verbesserung der unternehmensinternen Kommunikation hat die WDR
mediagroup im Jahr 2010
umfangreiche Mitarbeiterbefragungen durchgeführt, die auf eine hohe
Beteiligungsbereitschaft stießen und zahlreiche konstruktive
Verbesserungsvorschläge hervorbrachten. Damit auch künftig der
Dialog zwischen Mitarbeitern und Führungskräften garantiert ist,
wurde ein Feedbackprozess für Führungskräfte implementiert und
eine Stelle für
Organisations-
und Personalentwicklung eingerichtet.
Zitat Ende.
Man nennt
es Motivationsschub.
Werbung als
öffentlich rechtlicher Auftrag?
Merkwürdig
ist an der Argumentation von Frau Piel, dass die böse Konkurrenz,
die sich keinen Staatsvertrag erlauben kann und auch solidarisch vor
der Geldtür des Bürgerbeitrags zusehen kann wie dahinter das Geld
mit Händen ausgegeben investiert wird, in ihrer
Denkweise nicht vorkommt.
Wenn nun
die sogenannten „Öffentlich Rechtlichen“ das Feld der Werbung
zusätzlich abgrasen und sich ihre Töchter von den Beitragsbürgern
zahlen lassen (kann auch mal ein schwarzes Schaf als Tochter
auftreten, keine Angst, wird alles von Wohnungshaltern in Zukunft
bezahlt) die per Motivationsschwung und Einsatz von weiteren Mittel
(die wieder vom Beitragbürger bezahlt werden) den „Privaten“,
das sind jene die vor der Tür stehen, ihre Existenzfelder ausdünnen.
Dann benennt man es uns gegenüber Bildungsauftrag.
Der
Rundfunkbeitrag ist die Verpflichtung, die finanziellen Bedürfnisse
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlich rechtlichen
Rundfunks zu befriedigen, nur weil man eine Wohnung hat. Ohne
jeglichen Bezug zu einer Leistung. So stellt es sich in den Gehirnen
unserer „Volksvertreter“ dar. Und nach deren Vorstellung haben
wir alle das feudale Leben von Gottschalk und Co. zu bezahlen. Und
bevor Sie nun aufwachen könnten wurde rechtzeitig eine weitere
Nebelkerze gezündet mit dem Namen: Sinkende Akzeptanz und
Zahlungsmoral.
Aus dem
Weisheitsbuch von Diktatoren erfahren wir:“Wenn die Menschen nicht
freiwillig bleiben, müssen sie eingemauert werden.“
Was für
eine Analogie! Die Wohnungsabgabe soll die Flucht aus der
Mediendiktatur verhindern.
Nachschlag:
Der WDR hat
aus dem Bürgerbeitragstopf 1,43 Milliarden Euro erhalten (selbst die
BBC blickt neidisch auf den Regionalsender) und kommt damit jedoch
nicht aus. 2012 soll es nach Angaben des Medien-Informationsdienst
turi2 ein Minus von 53,9 Millionen Euro geben. Und bis 2015 fehlen in
der mittelfristigen Finanzplanung etwa 152 Millionen Euro. Soviel
kostet nun mal der Bildungsauftrag für Fußball und Olympische
Spiele.
Das ZDF hat
über Jahre die verbindlichen Sparauflagen missachtet und anstelle
von Personalkürzungen, mehr Personal eingestellt (Spiegel online).
Mit einem Minus von 60 Millionen beim ZDF für 2012, ist man vom
Sparkurs weit entfernt. Ergo, die Sender wollen von 2013 bis 2016
höhere Gebühren (Tagesspiegel). Die Zahl 1,47 Milliarden Euro soll
dann den „Sparkurs“ versüßen.
Übrigens,
Christoph
Degenhart (Staatsrechtler) hält den neuen Bürgerbeitrag
(Rundfunkbeitrag) für angreifbar.
Aber bis
2013 hat der Bananenbürger das wieder alles vergessen.
Ach ja, die
Mauer wurde einst „Schutzwall“ genannt.
(aktualisiert am 8.1.12)
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