Dienstag, 3. Januar 2012

Gott sei Dank und so ein Mist



Zuerst war die Freude groß, weil Herr Asmussen nicht zum neuen EZB-Chefvolkswirt ernannt wurde. Warum, dazu gleich mehr. Nun bekommt auch nicht der Franzose Benoit Coeuré den Posten, sondern der Belgier Peter Praet. Nachdem der Deutsche Norbert Stark die EZB verlassen hat wurde als möglicher Kandidat Jörg Asmussen gehandelt. Dagegen haben sich aber die Franzosen ausgesprochen und mit Coeuré einen eigenen Kandidaten in das Rennen geschickt. Diesen Konflikt wollte offenbar die EZB (zwischen Deutschland vs Frankreich) aus dem Weg gehen und hat den Belgier auf den Posten des Chefvolkswirt gehoben. Damit wird in Zukunft im Direktorium der EZB, die das Sagen haben, von eben jenen Ländern beeinflusst, die auf die Gelder angewiesen sind. Wenn zwei sich streiten, dann freut sich ...
Praet wurde im Herchen in Nordrhein-Westfalen geboren und ist Wirtschaftswissenschaftler/Währungsfachmann, seit Juni 2011 Mitglied im EZB-Direktorium. Davor war er Direktor der belgischen Nationalbank.
Jürgen Stark hatte die EZB verlassen aus Protest gegen Staatsanleihenkäufe der EZB. Ob nun Praet die Hand des Geld ausgeben auf Teufel führen wird oder doch seinen Sachverstand einbringt wird die nahe Zukunft zeigen.

Nun zu Herrn Asmussen über den wir HIER und HIER berichteten.

Jörg Asmussen / Staatsekretär im Bundesministerium der Finanzen (gedient unter Theo Waigel/ Oskar Lafontaine/ Heiner Flassbeck/ Hans Eichel /Axel Weber / Wolfgang Schäuble ), Vertreter des Bundes im Aufsichtsrat der IKB, Vertreter des Bundesministerium für Finanzen im Verwaltungsrat der BaFin, ehem. Mitglied im Gesellschafterbeirat der Lobbyorganisation True Sale International GmbH (TSI) die sich für die Entwicklung des deutschen ABS-Marktes einsetzt. ABS sind eine der Hauptursachen der Finanzkrise 2008! Für den Koalitionsvertrag 2005 (CDU-SPD) setzte sich Asmussen unter anderem dafür ein, die Punkte des Abbaus „überflüssige[r] Regulierungen“ und den „Ausbau des Verbriefungsmarktes“ für den Finanzmarkt aufzunehmen.
Während seiner Zeit als Abteilungsleiter saß Asmussen als Vertreter des Bundes im Aufsichtsrat der Mittelstandsbank IKB, die im Sommer 2007 infolge der Krise am US-amerikanischen Subprime-Markt in eine Schieflage geraten war und zu deren Rettung die staatseigene Förderbank KfW Milliarden zur Verfügung stellen musste. Asmussen setzte sich dabei massiv dafür ein, die Papiere zu kaufen, die später die Krise der IKB auslösten.
Es war im Jahre des Herrn 2007, als der SPD-Finanzstaatssekretär Asmussen der BaFin mitteilte, sie solle gefälligst weniger eigene Prüfungen der Banken durchführen, dafür aber mehr Wirtschaftsprüfer aus dem Privatsektor hinzuziehen. Toll, was dem Mann also so einfällt. Der Staat lässt die Kontrolle der wichtigsten Industrie (Finanzwirtschaft) von selbiger kontrollieren die er eigentlich kontrollieren sollte. In der von Herrn Steinbrück einst verteufelten Steueroasen, hat sich selbiger und seine politischen Kumpane in der Steueroase Irland via verbotenen „Zweckgesellschaften“ Milliarden von Geld ausgeliehen. Recherchieren Sie mal nach Depfa Bank plc. Alle haben sich dort bedient, Bund, Länder und Kommunen. Dies wurde Ihnen aber von den Politikern die nur ihrem Gewissen verantwortlich sind, nicht gesagt. Es war der SPD-Parteitag 2003 der die Forderung, den Handel mit Kreditgeschäften zu entwickeln, formulierte. Und wie wir heute feststellen ist ihnen das gelungen, zum Schaden der Nation. Dank Asmussen (er hatte immer einen Minister als Vorgesetzten, bitte nicht vergessen, der dies absegnete) durften jetzt die Kredite in Zweckgesellschaften ausgelagert werden, die sich in Steueroasen wie Irland oder in der Karibik befanden. Damit verschwanden die Kredite aus den Büchern und machten Platz für …. neue Kredite.
Asmussen wird als Manager mit Beamtenstatus in der Systempresse angesehen, wir sehen in ihm einen Lobbyisten der Finanzwelt – siehe seine Spur oben. Und noch eins, Asmussen kennt die Geldleichen der Verwaltungsrepublik BRD, schließlich zieht er schon seit 2003 die Fäden, als der unsägliche Finanzminister Eichel ihn zum Ministerialdirektor ernannt hatte.


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