Mittwoch, 11. Januar 2012
Die Geiseln der Länder
32.912
illegal eingewanderte Personen hat Frankreich 2011 ausgewiesen, sagte
Claude Guéant (Innenminister) gestern in Paris. In dieser Zeit sind
die Aufenthaltsgenehmigungen um 3,6 Prozent zurückgegangen auf
182.595. In Frankreich wird im April ein neuer Präsident gewählt.
Werfen wir
einen Blick nach Griechenland.
Der
Europarat hat nun mit Bestürzung den Bericht des Anti-Folter-Komitee
veröffentlicht, worin aufgeführt wird, alle Flüchtlingslager seien
völlig überfüllt, die Lager seien in einem verheerenden
hygienischen Zustand. Das Komitee entsandte sechs Experten, die im
Januar letzten Jahres verschiedene Flüchtlingslager aber auch
Haftzellen und Gefängnisse inspizierten. So sind bei einer Visite
eines Posten der Grenzpolizei nahe der türkischen Grenze 146 Männer
in einem 110 Quadratmeter „großen“ Bereich eingeschlossen
gewesen. Es habe für alle nur eine Toilette und eine Dusche gegeben.
In einem anderen Lager fanden die Inspekteure 110 Minderjährige,
davon ein Drittel Kinder zwischen 12 und 14 Jahren. Der Boden der
Schlafsäle überschwemmt und der Gestank unerträglich.
Werfen wir
einen Blick nach Israel.
Gestern
verabschiedet die israelische Regierung ein Gesetz gegen illegale
Einwanderung. Danach können Flüchtlinge ohne Aufenthaltsgenehmigung
bis zu drei Jahre eingesperrt werden. Stellt man dabei auch noch
Diebstahl (Eigentumsdelikte) fest, könnte es etwas länger werden,
denn dann droht sogar Lebenslänglich. Aber auch wer solchen Menschen
hilft wird die Härte dieses Gesetzes zu spüren bekommen. Zwischen
fünf und 15 Jahren kann die Hilfe an Freiheitsentzug einbringen.
Gilt natürlich nicht für Hilfsorganisationen. Wenn man dieses
Gesetz betrachtet versteht man die Kritiker dazu, denn diese sehen
einen verfassungswidrigen Angriff auf die Menschenrechte. “Geiseln
des Landes“ nannte der israelische Ministerpräsident Netanjahu den
Anstieg der illegalen Einwanderung aus Afrika das Problem.
Und bei
uns?
Da sorgt
sich die Bundesregierung bereits im Vorfeld. Selbige geht von (also
es könnte so kommen) einem deutlichen Anstieg bei beschleunigten
Asylverfahren an deutschen Flughäfen aus. Auf Nachfrage der Fraktion
Die Linken geht die Regierung alleine vom neuen Flughafen Berlin
„Willy Brandt“ von 300 Flughafenasylverfahren pro Jahr aus.
Dieser Flughafen wird ab dem 3. Juni 2012 den gesamten Flugverkehr
der Region Berlin-Brandenburg stattfinden. Es ist eine Startkapazität
von 27 Millionen Passagieren vorgesehen und kann bis zu 45 Millionen
Passagiere ausgebaut werden.
Eingestellt von PPD am Mittwoch, Januar 11, 2012 Labels: Zeichen der Zeit
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