Sonntag, 16. März 2008

Der Wahnsinn am Finanzmarkt geht solange zum Brunnen, bis die Geldbombe bricht.

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In Auszügen aus den letzten Tagen bis heute:


  • US-Präsident George W. Bush plant für Montag ein Treffen mit ranghohen Finanzpolitikern. Hintergrund des Treffens ist die angespannte Lage am US-Finanzmarkt infolge der Immobilienkrise.

  • Am Freitag ist die US-Investmentbank Bear Stearns in ernste Zahlungsschwierigkeiten geraten und war nur durch eine Finanzspritze der Fed und der Bank JPMorgan Chase gerettet worden.

  • Vermeintliche Goldbarren der äthiopischen Nationalbank haben sich als Fälschungen entpuppt. Die Regierung ordnete eine Überprüfung der gesamten Goldbestände an. Der Vorfall ist nach Angaben von Rand Refinery einzigartig. Es sei das erste Mal, dass gefälschte Goldbarren in offizielle Kanäle gelangt seien. Unklar bleibt auch, wie das Falschgold überhaupt in die Tresore der Bank gelangt ist.

  • Bear Stearns droht ein Milliardenausfall: Das Brokerhaus CITIC Securities will seine geplante Investition nicht mehr garantieren. Die schlechte Finanzlage und der dramatische Kurseinbruch der US-Investmentbank lassen die Chinesen an Bear Stearns zweifeln.

  • Der Goldpreis erreicht Rekordwerte. Der Grund: Investoren wollen den Dollar loswerden und kaufen dafür das Edelmetall. (Gold gilt als eine Art Alternativwährung zum Dollar. Je mehr Dollar die US-Notenbank Fed zu immer niedrigeren Zinsen auf den Markt wirft, in der Hoffnung, so der Finanzkrise zu begegnen und die Konjunktur anzukurbeln, desto weniger ist jeder einzelne Dollar wert.)

  • Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass mehrere große Bankhäuser ihre Händler in London angewiesen hätten, die Transaktionen mit Bear Stearns zu stoppen. Zu den anweisenden Instituten gehören die Commerzbank, die Royal Bank of Scotland, J.P. Morgan und auch die Credit Suisse wird genannt.

  • Jim Rogers sagt: Schafft die Federal Reserve ab. Er spricht auch öffentlich aus was ein Bailout für die Investement Banken ist: Sozialismus für die Reichen oder anders gesagt: die Verluste trägt der Währungsraum und damit das Volk über die Inflation, die Gewinne stecken die Eliten selber ein.

  • Die Citigroup Inc plant Analysten zufolge im Rahmen einer Reorganisation ihres Geschäfts den Verkauf von Vermögenswerten. "Wir erwarten, dass Vermögenswerte für hunderte Milliarden US-Dollar verkauft werden", sagte Susan Roth Katzke, Analystin bei Credit Suisse

  • Bear Stearns: Vorstandschef Alan Schwartz hat alle Bedenken weit von sich weg geschoben. Noch am Dienstag betonte er, dass seine Bank über "starke Liquidität" verfüge. Gerade einmal zwei Tage später ist das alles Makulatur. Immerhin bleibt sich die Bank insofern treu, als sie erklärt, dass sich die Liquiditätssituation erst in den vergangenen 24 Stunden "signifikant" verschlechtert habe. Was der Markt davon hält, zeigt die Börsenreaktion. Frei nach der Devise "Wer einmal lügt, dem glaub nicht mehr" stoßen die Anleger ihre Bear-Stearns-Aktien ab. Innerhalb einer Stunde hat sich der Börsenwert der Bank halbiert.

  • Venezuela lässt sich künftig einen Teil seiner Öllieferungen in Euro statt in Dollar bezahlen. Davon betroffen seien Terminkontrakte, Ölprodukte und Spotverkäufe, sagte Energieminister Rafael Ramirez der am Freitag.

  • Der grösste und weitreichendste Wirtschaftsskandal unserer Tage findet zurzeit durch die Manipulationen an den Geld- und Währungssystemen statt. Der Geldbetrug hat erstmalig eine globale Dimension, weil er sich weltumspannend abspielt, von keiner Regierung mehr kontrolliert, gestoppt oder verhindert werden kann und weil er nach den veralteten nationalen Gesetzen formell sogar legal stattfindet.

  • Nach Informationen der Financial Times wird die US-Notenbank alles tun, um eine Rezession der größten Volkswirtschaft der Welt abzuwenden und den Vereinigten Staaten ein Schicksal wie Japan in den 90-er Jahren zu ersparen

  • Die Wirtschaft in Japan boomt seit sechs Jahren, doch vom Aufschwung profitieren nur wenige, und die Spaltung zwischen arm und reich schreitet fort.

  • Über all dem wilden Auf und Ab an den Weltbörsen ist eine der wichtigsten Nachrichten dieser Woche fast untergegangen: Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Regierungen seiner Mitgliedsstaaten in einem dramatischen Appell aufgefordert, notfalls mit massiven Ausgabenprogrammen einen Absturz der Weltwirtschaft zu verhindern.

  • Die Kreditkrise greift immer weiter um sich. Die Banken sind für die Turbulenzen nur schlecht gerüstet. Mit Aktienrückkäufen, Dividenden und Übernahmen haben sie ihre Kapitaldecke aufgezehrt - jetzt geht es ans Eingemachte.

  • Die jüngste Kreditkrise macht selbst vor extrem sicheren Wertpapieren nicht Halt: Pfandbriefe werden so gut wie nicht mehr gehandelt. Offiziell gibt es zwar keinen Stopp. Doch die Händler der Banken haben eine Vereinbarung getroffen: Wir rufen uns einfach nicht mehr an.

  • Aus einer Dresdner Bank werden zwei: Der Aufsichtsrat hat die gesellschaftsrechtliche Teilung des Instituts beschlossen. Unterhalb einer gemeinsamen Holding soll eine Bank für Privatkunden und eine für Investments entstehen - womöglich mit neuen Namen.

  • Wie kommt man aus Versehen zu 13 Millionen Aktien? Darüber rätselt die Finanzbranche. Anlass ist der Fall NordLB, die wider Willen zum Großaktionär geworden ist. („Man häuft doch nicht über drei Monate etwas an, wenn man nicht weiß , ob man es wieder loswird“, wundert sich ein Händler einer deutschen Großbank. „So etwas darf nicht passieren“, sagt auch Wolfgang Gerke, Präsident des bayerischen Finanzzentrums in München.)

  • Stellt man sich das Finanzsystem als Patienten vor, dann wirken die Ärzte ratlos. Die Notenbanken haben es wiederholt mit Geldinjektionen versucht. Zuletzt am Montag, als sie den Banken die Bereitstellung von zusätzlich 200 Milliarden Dollar ankündigten. Doch die Medizin päppelt den Kreislauf des Schwerkranken nur kurz auf, danach sackt er wieder in die Kissen und leidet.

  • In der Eurozone klettert die Inflation im Februar auf 3,3 %. In der gesamten EU bleibt die Teuerungsrate auf dem unverändert hohen Niveau von 3,4 Prozent.

  • Frankreich mit höchster Inflationsrate seit 1992

  • Inflation in Ungarn bleibt auf hohem Niveau

  • Griechenlands Inflation zieht kräftig a

    Tschechiens Inflation über den Erwartungen

  • Bundesbank-Präsident Axel Weber hat am Tag nach dem jüngsten Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) erneut die Notwendigkeit betont, die Inflation mit allen geldpolitischen Mitteln zu bekämpfen. (Inflation ist die größte Gefahr )

  • Benzinpreis in den USA schon über 5 Dollar

  • Die Europäische Zentralbank erwartet wegen der hohen Energie- und Lebensmittelpreise einen rasanten Anstieg der Inflation.



Zur Erinnerung

Noch einmal: Der US-Dollar wird nicht von der US-Regierung herausgegeben, sondern von der FED, einem Zusammenschluss privater Banken, welcher der US-Regierung das Geld zur Verfügung stellt und dafür kräftig Zinsen kassiert und Steuern erhebt. Dieser Schwindel fällt kaum jemandem auf. Dazu kommt, dass die FED durch die Obligationen der US-Regierung das Pfandrecht, staatlich und privat, auf den Grundbesitz der gesamten Vereinigten Staaten von Amerika hat. Zahllose Gerichtsverfahren, um das FED-Gesetz rückgängig zu machen, waren bisher ohne Wirkung. Der erste, der es versuchte, war Präsident John F. Kennedy, der am 4. Juni 1963 ein präsidiales Dokument einbrachte («executive order number 11110»), um die FED zu kippen. Kurz darauf wurde er wohl vom eigenen Geheimdienst erschossen. Die erste Amtshandlung seines Nachfolgers, Lyndon B. Johnson war es, genau diese Amtshandlung seines Vorgängers noch im Präsidentenflugzeug auf dem Rückflug von Dallas nach Washington rückgängig zu machen.
Und heute? Mit allen Mitteln versuchen die Privatbanken, ihre gigantische Einkommensquelle «US-Dollar» aufrechtzuerhalten und abzusichern. Staaten, welche ihre internationalen Handelsbeziehungen auf Euro-Basis umstellen wollen, werden zu Terroristen erklärt (Irak, Iran, Venezuela). Regierungen werden gezwungen, Sachgüter gegen wertlose Dollars in die USA zu liefern, und durch die hemmungslose Geldvermehrung hat die Hochfinanz unbegrenzte liquide Mittel, mit denen sie weltweit einkaufen kann. Weltweit werden die Zentralbanken gezwungen, die wertlosen Dollars als «Währungsreserven» zu halten. Der US-Dollar ist das private Geld der Hochfinanz, von niemandem ausser ihr selbst garantiert, zur Gewinnmaximierung missbraucht, hemmungslos vermehrt und zum Instrument ihrer Weltherrschaft und zum Hilfsmittel für den Raub aller wichtigen Rohstoffe und Sachwerte der Welt missbraucht.

Quelle: Internationaler Hintergrundinformationsdienst für Politik, Wirtschaft und Wehrwesen, inter info, Folge 344, Juli und August 2007



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